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Einkaufsverhalten

Ausblick: Lebensmittelhandel 2030

Quelle: Elenabsl/Adobe Stock

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Im Jahr 2030 könnte der Online-Anteil von Lebensmitteln zehn bis 15 Prozent des Gesamtmarktes ausmachen - das ist die Prognose der Unternehmensberatung Accenture in ihrer aktuellen Studie, die auf den Daten und Informationen der GfK, Nürnberg, basiert. Jetzt sei die Zeit für Händler, bestehende Geschäftsmodelle neu und ganzheitlich zu denken, um sich im Umfeld neuer Wettweber und schnell ändernder Kundenbedürfnisse langfristig zu positionieren. Die Ergebnisse beruhen auf der aktuellen Marktuntersuchung Grocery Insights 2022 von Accenture und der GfK, die aktuelle Verbrauchertrends und Marktentwicklungen beleuchtet und Erfolgsfaktoren für erfolgreiche E-Grocery-Angebote untersucht. Darin werden Schlüsselszenarien für den deutschen Lebensmitteleinzelhandel im Jahr 2030 skizziert. Basierend auf der demografischen Entwicklung, den Veränderungen im Einkaufsverhalten und neuer Geschäftsmodelle zeichnen sich drei Szenarien ab. Für die Modellierung wurden die Daten von mehr als 30.000 Haushalten aus dem GfK Consumer Panel FMCG Deutschland ausgewertet.

Drei Szenarien für den deutschen Online-Lebensmittelhandel

  1. Moderates Wachstum acht Prozent Marktanteil E-Grocery: Bei einem zehnjährigen Entwicklungsrückstand zwischen Großbritannien und Deutschland und der Annahme von moderaten Wachstumsraten, die nicht auf das Niveau vor der Pandemie zurückfallen werden, ist ein Marktanteil von acht Prozent zu erwarten.
  2. Beschleunigtes Wachstum zwölf Prozent Marktanteil E-Grocery: Dieses Szenario geht vom Markteintritt weiterer stationärer Einzelhändler in den Online-Lebensmittelhandel sowie der Ausweitung von Geschäftsmodellen aus benachbarten Märkten aus, gegebenenfalls auch mit Eintritt neuer Pure Player. Dies führt zu einem Marktanteil von etwa zwölf Prozent bis 2030.
  3. Starkes Wachstum - 17 Prozent Marktanteil E-Grocery: Dieses Szenario geht davon aus, dass ein oder mehrere neue Wettbewerber mit einem auf Omnichannel ausgerichteten Filialnetz in den Markt eintreten und sich durch ein umfassendes Online-Lebensmittelangebot, einer breiten Produktpalette und zusätzlichen Services wie Abonnements und Mahlzeitboxen positionieren. Die Eröffnung mittelgroßer Filialen in deutschen Städten ab 80.000 Einwohnern könnte bereits ausreichen, um einen Marktanteil von etwa fünf Prozent zusätzlich zu den zwölf Prozent E-Grocery Anteil zu erreichen.

Chance nicht verpassen

"Der Aufstieg des E-Commerce wird massive Folgen für den klassischen Lebensmittelhandel haben. Etablierte Händler haben jetzt noch eine letzte Chance entgegenzusteuern, indem sie ihre bestehenden Geschäftsmodelle erweitern, ganzheitliche Omnichannel-Strategien umsetzen und neue Erlösquellen erschließen", erläutert Dr. Peter Rinnebach, Managing Director bei Accenture und Experte für Handelsunternehmen.

"Positionieren sich Händler darüber hinaus als sozialer und nachhaltiger Akteur, haben sie eine weitere Chance sich in der Kundenansprache zu differenzieren", ergänzt Dr. Marc Knuff, Global Director Retail der GfK.

Neben der eigenen Filialpräsenz, Sortiments- respektive Lieferkettenoptimierung oder einer individuell zugeschnittenen Kundenansprache können Lebensmitteleinzelhändler ihr Ökosystem um Partner erweitern, um mit begrenzten Investitionen bestehende Kompetenzlücken zu schließen, so die Studienmacher. Beispiele hierfür sind die Zusammenarbeit von Instacart mit ALDI in den USA, GoPuff mit Morrisons in Großbritannien oder die Partnerschaft von Flink mit Rewe in Deutschland.

"Wollen die Lebensmitteleinzelhändler jedoch die Hoheit über die Kundenbeziehung und Daten behalten, ist der Aufbau eines eigenen, konkurrenzfähigen E-Commerce-Modells unumgänglich", sagt Rinnebach.
 

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sl 28.06.2022