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Konsumverhalten

Konsumzurückhaltung geht zu Lasten des Premiumsegments und nachhaltiger Produkte

Die Inflation und steigende Preise für Energie sind derzeit für die Verbraucher die dominierenden Themen. Auf der Sorgenskala der Deutschen rangieren sie auf den ersten beiden Plätzen. Mit einigem Abstand folgen der Ukraine-Krieg und die Corona-Pandemie. Erst dann kommt im Sorgen-Ranking die Klimakrise. Die Verschiebung im Ranking gilt auch für die Jüngeren (18- bis 29-Jährige). Am wenigsten Sorgen bereiten aktuell die stockende Verkehrswende und der stockende Ausbau der Erneuerbaren. Das sind der Ergebnisse der Studie Konsum-Klimawandel 2022 des Marktforschungs- und strategischen Beratungsunternehmens Smartcon GmbH in Kooperation mit der CSR-Beratungsagentur Kessler Kommunikationsberatung. Für die Studie wurden vom 17. bis 22.6.2022 insgesamt 1.200 Online-Interviews geführt.

Die Verbraucher:innen schnallen demnach schon jetzt den Gürtel enger: Nur fünf Prozent aller Befragten haben ihr Kaufverhalten gar nicht verändert. Alle anderen, auch die wirtschaftlich gut gestellten, schränken sich schon deutlich ein, vor allem bei Lebensmitteln, aber auch bei Gastronomiebesuchen und Bekleidung. Zukünftig wollen die VerbraucherInnen bei weiter steigenden Preisen noch mehr sparen: dann vor allem bei Urlaub, der Anschaffung von Haushaltsgeräten und bei Gastronomiebesuchen.

Konsumklima bringt unterschiedliche Sparer-Typen hervor

Insgesamt konnten drei Sparer-Typen ausgemacht werden: Eine Gruppe spart bei allem, eine Gruppe spart vor allem bei Lebensmitteln und eine Gruppe spart überhaupt nicht bei Lebensmitteln. Die Allroundsparer (19 %) sind eher weiblich mit geringerem Einkommen, waren schon vor der Krise preissensibel und sparen bei allen Produkten fast gleich intensiv. Die Lebensmittelsparer (46 %) sparen am meisten bei Lebensmitteln und die Selektivsparer (30 %) haben tendenziell eine höhere Nachhaltigkeitsaffinität und sparen aktuell gar nicht bei Lebensmitteln und kaum bei Freizeitaktivitäten, dafür sehr selektiv bei anderen Produkten wie  Drogerieprodukten oder Bekleidung.

Nachhaltige Produkte und Premiumsegment verlieren

Schaut man auf die Art und Weise, wie gespart wird, dann ergibt sich ein Dreiklang aus Downgrading (ausweichen auf günstigere Produkte), besserer Planung und Konsumreduktion bzw. -verzicht. Drei Produktkategorien zeigen sich überdurchschnittlich anfällig für eine Kaufzurückhaltung: Fleisch- und Wurstprodukte, Schokoladenprodukte und alkoholhaltige Getränke.

44 Prozent wollten vor der Krise besonders nachhaltig einkaufen, aktuell sagen 60 Prozent, dass sie sich das so nicht mehr leisten können. Während vor der Krise 33 Prozenthochwertige Produkte kauften, geben 69 Prozent an, dass sie zukünftig höherpreisige Markenprodukte gar nicht mehr oder nur noch selten kaufen werden.

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vg 18.07.2022