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Ernährung

Klima- und Umweltaspekte spielen zunehmend eine Rolle beim Einkauf von Lebensmitteln

Der deutlichen Mehrheit der Bundesbürger sind die Themen Klima und Umwelt bei der Ernährung sehr wichtig (36 Prozent) oder wichtig (48 Prozent), unabhängig von Geschlecht oder Alter. Etwas mehr als die Hälfte (54 Prozent) gibt an, dass sie sich eher gut über die Zusammenhänge von Umwelt bzw. Klima und Ernährung informiert fühlen, knapp jeder Fünfte fühlt sich sogar sehr gut informiert. 41 Prozent würden gerne mehr darüber erfahren, wie man sich umwelt- und klimafreundlich ernähren kann, vor allem bei den Jüngeren und Frauen ist das Interesse hoch. Konkret finden es 76 Prozent sehr wichtig, keine Lebensmittel zu verschwenden. 60 Prozent ist ein bedarfsgerechter Einkauf wichtig, für 54 Prozent der Kauf regionaler Produkte

Das geht aus dem Ernährungsreport 2022 des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), Berlin, hervor, für den jedes Jahr in einer repräsentativen Umfrage die Ess- und Einkaufsgewohnheiten der Deutschen abgefragt werden. Die Befragung fans allerdings vor Ausbruch des Ukraine-Krieges statt, so dass andere Studien wie etwa vom Lebensmittelverband Deutschland in einer ander erichtugn deuten. Demnach wird der Preis immer wichtiger bei der Kaufentscheidung. .

Kauf von vegetarischen bzw. veganen Alternativen zum Schutz von Tieren, Umwelt und Klima

Aber zurück zur BMEL-Studie: Der Anteil derer, die vegetarische bzw. vegane Alternativen aufgrund des Schutzes von Tieren, Umwelt und Klima kaufen, ist laut BMEL im Vergleich zum Vorjahr deutlich gestiegen. Der tägliche Konsum von Fleisch und Wurst geht zurück. Nur noch ein Viertel der Befragten isst täglich Fleisch (2015: 34 Prozent, 2022: 25 Prozent).

Vegetarische bzw. vegane Alternativen werden eher von Jüngeren gegessen: Unter 30-Jährige konsumieren diese täglich (14 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr ist der Anteil derer, die solche Produkte mindestens schon einmal gekauft haben, leicht gestiegen (2022: 47 Prozent, 2021: 43 Prozent). Vor allem Jüngere (14- bis 29-Jährige: 64 Prozent) und Menschen mit Kindern äußern dies häufiger (58 Prozent zu 42 Prozent ohne Kinder).

Bei den Gründen für den Kauf dominiert Neugier (75 Prozent), doch der Anteil derer, die dies aus Tierschutzgründen tun, ist im Vergleich zum Vorjahr deutlich gestiegen (2021: 59 Prozent; 2022: 71 Prozent). Auch bei der Motivation, ein Produkt aus Umwelt- und Klimaschutzgründen zu kaufen, ist ein deutlicher Anstieg zu verzeichnen (2021: 54 Prozent; 2022: 64 Prozent).

Die Kenntnis über Alternativen zu tierischen Produkten ist groß: Fast alle Befragten (96 Prozent) kennen Produkte auf Basis von Soja, Alternativen auf Basis von Getreide sind 88 Prozent der Befragten bekannt, bei Alternativen auf Basis von Hülsenfrüchten liegt die Bekanntheit bei 84 Prozent. Dabei gilt: Frauen und Jüngere kennen diese Produkte häufiger als Männer und Ältere.

Regionalität, artgerechte Haltung, faire Entlohnung

Eier (86 Prozent), Gemüse und Obst (84 Prozent), Brot und Backwaren (82 Prozent), Fleisch und Wurstwaren (76 Prozent) sowie Milch und Milcherzeugnisse (70 Prozent) sollen aus der Region kommen, in der die Verbraucher wohnen.

Die Menschen haben unterschiedliche Erwartungen an die Landwirtschaft. Seit Beginn der Befragung ist dabei eine artgerechte Haltung der Tiere auf Platz eins – zwei Drittel der Befragten (66 Prozent) legen hierauf Wert. Direkt dahinter folgen mit 64 bzw. 60 Prozent eine faire Entlohnung der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen und die Produktqualität. Weitere wichtige Themen für Verbraucherinnen und Verbraucher sind umweltschonende Produktionsmethoden (50 Prozent), eine Verringerung gesundheitsbelastender Emissionen (48 Prozent) und Insektenschutz (46 Prozent).

Geschmack ist wichtig

Bei der Auswahl der Lebensmittel spielen unterschiedliche Kriterien eine Rolle: Der Geschmack steht mit 93 Prozent an erster Stelle. 80 Prozent und damit eine große Mehrheit der Befragten geben an, dass sie auch auf die Haltungsbedingungen der Tiere achten. Knapp gefolgt von fairem Handel (76 Prozent), einer umwelt- und ressourcenschonenden Produktion (73 Prozent) sowie einer ökologischen Erzeugung (72 Prozent).

53 Prozent und damit acht Prozentpunkte weniger als noch im vergangenen Jahr geben an, sich im Laden vom Sortiment inspirieren zu lassen. Damit liegt dieses Ergebnis ähnlich den Umfrageergebnissen aus 2020, wo sich 55 Prozent haben inspirieren lassen.

Verbindlichen Tierhaltungskennzeichnung erwünscht

87 Prozent der Befragten wäre eine verbindliche Tierhaltungskennzeichnung wichtig (34 Prozent) oder sogar sehr wichtig (53 Prozent). Für mehr Tierwohl wären die Verbraucher auch bereit, mehr zu zahlen. Die Befragten wurden gebeten anzunehmen, dass ein Kilogramm Fleisch aus herkömmlicher Produktion zehn Euro kostet. Danach gefragt, was sie maximal bereit wären, für ein Kilogramm Fleisch der gleichen Sorte zu bezahlen, wenn dieses von Tieren stammt, die besser gehalten worden sind, als das Gesetz es vorschreibt, geben 13 Prozent der Befragten an, dass sie dafür maximal bis zu zwölf Euro bezahlen würden. 45 Prozent würden bis zu 15 Euro für solches Fleisch bezahlen. 24 Prozent würden dafür bis zu 20 Euro bezahlen, für zwölf Prozent wäre ein Preis von mehr als 20 Euro akzeptabel.

71 Prozent der Befragten und damit deutlich mehr als noch im vergangenen Jahr (44 Prozent) geben an, dass sie die Nährwertkennzeichnung Nutri-Score beim Einkauf schon einmal auf einer Produktpackung wahrgenommen haben. Vor allem bei den bis zu 44-Jährigen ist der Anteil hoch (82 Prozent). Gut ein Drittel der Befragten (31 Prozent) und damit ähnlich viele wie in der vergangenen Befragung, haben Produkte innerhalb einer Produktgruppe anhand des Nutri-Score miteinander verglichen. Bei 38 Prozent hat der Nutri-Score die Kaufentscheidung schon einmal beeinflusst.

Den Ernährungsreport 2022 finden Sie hier. Im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hat das Meinungsforschungsinstitut Forsa von 23. Februar bis 7. März 2022 rund 1.000 Bundesbürgerinnen und -bürger ab 14 Jahren telefonisch zu ihren Ess- und Einkaufsgewohnheiten befragt – bereits zum siebten Mal seit 2015.

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vg 19.07.2022