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Luxusgütermarkt

Edelmarken erholen sich von Corona, virtuelle Welten werden wichtiger

Quelle: Mohamed Masaau on Unsplash

Quelle: Mohamed Masaau on Unsplash

Der weltweite Markt für persönliche Luxusgüter, zu denen unter anderem hochwertige Kleidung, Schuhe, Lederwaren und Schmuck zählen, hat 2021 mit 288 Milliarden Euro das Vor-Corona-Niveau übertroffen. Nach dem größten Einbruch ihrer Geschichte im Jahr 2020 hat die Luxusgüterindustrie damit schnell in die Erfolgsspur zurückgefunden. Der Krieg Russlands gegen die Ukraine sowie die daraus resultierende hohe Inflationsrate samt Konjunkturabschwächung haben bislang kaum Auswirkung auf die Edelmarken. Währungsbereinigt stieg der Branchenumsatz im ersten Quartal 2022 im Vergleich zum Vorjahresquartal um 13 bis 15 Prozent. Zu diesem Ergebnis kommt die Unternehmensberatung Bain & Company, München, gemeinsam mit dem italienischen Luxusgüterverband Fondazione Altagamma im Frühjahrsupdate ihrer Luxury Goods Worldwide Market Study.

Auch in den nächsten Jahren dürfte die Branche weltweit wachsen, so die Berater. So ist bis 2025 je nach Konjunkturentwicklung mit einem Marktvolumen von bis zu 380 Milliarden Euro zu rechnen. Bis Ende 2022 sei in einem Basisszenario ein Plus von fünf bis zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr zu erwarten und damit ein Gesamtumsatz von bis zu 320 Milliarden Euro. Bleibe es bei der derzeit starken Dynamik, seien in einem optimistischen Szenario sogar bis zu 330 Milliarden Euro möglich.

Wachsender Einfluss virtueller Welten

Durch Tech-Trends wie das Metaverse, Social Media oder Gaming ergeben sich für Luxusmarken neue Absatzmöglichkeiten außerhalb der traditionellen Kanäle, heißt es in der Studie.

"Der Verkauf digitaler Produkte in der virtuellen Welt wird für Brands in Zukunft immer wichtiger werden", erklärt Bain-Partner Miltiadis Athanassiou, der die Praxisgruppe Konsumgüter und Handel in Europa, im Mittleren Osten und in Afrika (EMEA) leitet. "Tatsächlich könnten Digital Assets und das Metaverse im Luxusgütermarkt bis Ende 2030 auf einen Umsatzanteil von fünf bis zehn Prozent kommen. Die Unternehmen sollten deshalb schon heute damit beginnen, die virtuelle Welt kreativ mitzugestalten."

Gleichzeitig müssten die High-End-Anbieter verstärkt dem anhaltenden Bedürfnis der Kundschaft nach mehr Nachhaltigkeit nachkommen. Noch aber mangle es in der Branche an klaren Umwelt- und Sozialstandards.

"Die Krisen der vergangenen Monate haben die Luxusanbieter gezwungen, sich zum Teil neu zu orientieren", sagt Bain-Partner Athanassiou. "Den erfolgreichen Marktplayern ist dies gelungen. Sie haben sich schnell sowohl auf die geopolitischen als auch auf die kulturellen Veränderungen eingestellt. Branchen-Champions nutzen die Chancen der virtuellen Welt, leben wahre Nachhaltigkeit und tragen den Vorlieben der jüngeren Generationen Rechnung."

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vg 20.07.2022