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Ans Nutzen statt ans Kaufen denkt jeder Zweite - Quelle: Prof. Dr. Wippermann; Mewa

Ans Nutzen statt ans Kaufen denkt jeder Zweite - Quelle: Prof. Dr. Wippermann; Mewa

Konsumverhalten

Im Trend: Leihen, teilen, wiederverkaufen

Sharing wird zum festen Bestandteil von Kaufüberlegungen. Mieten, Leihen, Teilen und Wiederverkaufen erreichen den Mainstream der Deutschen. Zu diesem Schluss kommt die repräsentative Studie Die zukünftige Rolle des Sharing in einer digital vernetzten Gesellschaft, die von Professor Peter Wippermann (Trendbüro) im Auftrag des Textildienstleisters Mewa durchgeführt wurde. 1.043 Deutschen zwischen 16 und 60 Jahren und 576 Entscheidern aus Unternehmen wurden dafür im November und Dezember 2021 durch Bonsai Research online befragt.

Dennach nimmt knapp ein Drittel der Deutschen regelmäßig Sharing-Angebote in Anspruch, egal ob im Bereich Mobilität, Fashion oder Urlaubsdomizil. Die Hälfte der Befragten sagt: "Dinge zu nutzen, ohne sie zu kaufen, ist fester Bestandteil meiner Kaufüberlegungen geworden." Und zwei Drittel der Befragten (65 Prozent) gab an, dass "Leihen, Teilen und Wiederverkaufen einem neuen Lebensgefühl entsprechen".

Corona als Trendbeschleuniger

Lockdown und Mittelknappheit während der Corona-Krise haben laut Mewa offenbar viele Konsument:innen dazu gebracht, über einen alternativen Konsum nachzudenken. Ein Drittel (34 Prozent) der befragten Verbraucher:innen gibt an, sie würden "jetzt mehr Produkte innerhalb des Freundeskreises sowie mit Nachbarn und Bekannten teilen und tauschen als vor der Pandemie." Vielen geht es dabei um Nachhaltigkeit. So sagen 71 Prozent der Befragten, sie wollen durch das Sharing "Ressourcen effektiver nutzen, um auf den Klimawandel reagieren zu können".

Die wirtschaftlichen Vorteile spielen bei 70 Prozent der Konsument:innen eine wichtige Rolle. Neben ökologischen und ökonomischen Überlegungen werden weitere Argumente genannt: Für 62 Prozent der Befragten ist die große Auswahlmöglichkeit bei Sharing-Angeboten attraktiv, 58 Prozent sehen einen Vorteil darin, dass Sharing bequem und ohne Aufwand zu organisieren ist. In Zeiten des Homeoffice nahm auch die Akzeptanz medialer Sharing-Angebote wie Video-Plattformen zu. Ein Drittel (33 Prozent) der Befragten nutzten 2021 diese Möglichkeit, um sich mit Kolleg:innen virtuell auszutauschen, 20 Prozent arbeiteten mit Cloud-Services.

Generation Z teilt am liebsten

Der Wunsch nach Flexibilität und Spontaneität nimmt von der Generation X (43-60 Jahre) über die Generation Y (25-42 Jahre) bis zur Generation Z (16-24 Jahre) dabei offenbar deutlich zu.

Die Mewa-Trendstudie zeigt, dass Sharing-Offerten in allen Bereichen von der Generation Z nahezu ausnahmslos am häufigsten in Anspruch genommen werden. Das betrifft Mobilitätsangebote genauso wie das Sharing von Technikprodukten oder Wohnraum. Bikesharing wird beispielsweise von 51 Prozent der Generation Z, 38 Prozent der Generation Y und 16 Prozent der Generation X genutzt. Sharing-Angebote für Elektronikprodukte nehmen 38 Prozent der Generation Z, 22 Prozent der Generation Y und neun Prozent der Generation X wahr.

Sharing erobert die Textil- und Modebranche

Das Konzept "Teilen statt besitzen" trifft auch in der Bekleidungsbranche auf steigende Nachfrage: 40 Prozent der weiblichen Befragten haben bereits Secondhandmode gekauft, verkauft oder geteilt. Männliche Personen sind mit 28 Prozent aktiv dabei. Temporär benötigte Outdoor- oder Sportausrüstung mieten, leihen oder tauschen 26 Prozent der Konsument:innen im Alter 16 bis 24 Jahre (Generation Z), 16 Prozent im Alter 25 bis 42 Jahre (Generation Y) und sechs Prozent im Alter 43 bis 60 Jahre (Generation X). Abo-Kollektionen im Luxusbereich nutzen zehn Prozent der Befragten und neun Prozent verwenden Abo-Modelle für Babys, Kinder und Jugendliche.


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sl 11.08.2022