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Nicht einmal einem Drittel (31 Prozent) der Unternehmen Begriffe wie "agiles Arbeiten, Lean, Scrum und Co" der Mehrheit der Mitarbeiter:innen soweit vertraut sind, dass sie diese mit einfachen Worten erklären können - Quelle: Screenshot PwC

Nicht einmal einem Drittel (31 Prozent) der Unternehmen Begriffe wie "agiles Arbeiten, Lean, Scrum und Co" der Mehrheit der Mitarbeiter:innen soweit vertraut sind, dass sie diese mit einfachen Worten erklären können - Quelle: Screenshot PwC

Digitalisierung

Status quo der digitalen Transformation

Unter deutschen Führungskräften herrscht Optimismus beim Thema digitale Transformation: 97 Prozent der Führungskräfte glauben, dass der Fortschritt und die Veränderungsmaßnahmen im Zuge der digitalen Transformation in ihrem eigenen Unternehmen auf einem guten Weg seien. Lediglich drei Prozent stimmen dem nicht zu. Das sind Ergebnisse einer von der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC Deutschland, Frankfurt am Main, durchgeführten Befragung unter 500 Führungskräften in Deutschland.

Die Befragung ergab, dass gut die Hälfte der Unternehmen (52 Prozent) sich seit mehr als drei Jahren mit der für die digitale Transformation erforderlichen Organisationsentwicklung beschäftigt. Relative "Newcomer" im Bereich digitale Transformation sind vor allem Handels- und Konsumgüterunternehmen. 57 Prozent der Führungskräfte aus dieser Branche gaben an, erst seit einem bis unter drei Jahren die digitale Transformation voranzutreiben.

Die Mehrheit der Führungskräfte gab laut einer Meldung außerdem an, dass das Thema digitale Transformation in ihrem Unternehmen Top-Priorität hat: Die Verantwortung sei überwiegend auf C-Level-Ebene (59 Prozent Zustimmung; in Industrieunternehmen sogar 72 Prozent Zustimmung) und auch noch auf Ebene des mittleren Managements (50 Prozent Zustimmung) angesiedelt.

"Dass die Verantwortung für Organisationsentwicklung auf C-Level-Ebene angesiedelt ist, ist eine wichtige Grundvoraussetzung. Diese Verantwortung sollte auch nicht delegiert werden. Meiner Beobachtung nach geschieht dies allerdings noch viel zu oft. Haltungsfragen, die Reflexion des eigenen Führungsverständnis und ein verändertes Denkverhalten sind bedeutend für den Erfolg und müssen vorgelebt werden. Meiner Erfahrung nach hat sich ein Tandem aus CEO und Chief Transformation Officer mit Fokus auf Systementwicklung bewährt. Immer mehr Unternehmen gehen diesen Weg", so Peter Seethaler, verantwortlich für Transformationsthemen bei PwC Deutschland.

Mit der digitalen Transformation werden in etwa gleichberechtigt kundenorientierte und wirtschaftliche Ziele verfolgt. Die kundenorientierten Hauptziele sind laut der Befragten vor allem die Erhöhung der Kundenzufriedenheit (50 Prozent) und die Erhöhung der Geschwindigkeit bzgl. der Umsetzung von Kundenanforderungen (48 Prozent). Vor allem für Unternehmen aus dem Bereich Medien, IT und TK ist der Faktor Geschwindigkeit wichtig (54 Prozent).

Die wirtschaftlichen Ziele wie Gewinnsteigerung (46 Prozent) und Umsatzsteigerung (43 Prozent), die mit der digitalen Transformation verfolgt werden, sind ähnlich bedeutsam. Die Zufriedenheit der Mitarbeiter:innen zu erhöhen (21 Prozent) und bereichsübergreifende Zusammenarbeit im Unternehmen zu verbessern (20 Prozent) sind eher untergeordnete Ziele.

Fehlende Akzeptanz für Veränderung als Herausforderung

Auch wenn fast alle der befragten Führungskräfte optimistisch sind – sie sehen laut PwC Deutschland auch Herausforderungen bei der digitalen Transformation im eigenen Unternehmen. Knapp ein Drittel aller befragten Führungskräfte sieht die fehlende Akzeptanz für Veränderungen (32 Prozent) als die größte Herausforderung. Von Führungskräften im öffentlichen Dienst gab es sogar 48 Prozent Zustimmung. Führungskräfte aus der Branche Handel/Konsumgüter stimmten zu 41 Prozent zu.

Weitere Herausforderungen sind vor allem die fehlende Zeit für die Anpassung der Arbeits- und Verhaltensweisen, die unzureichende Nutzung von neuen Technologien und das Verständnis von Technologie als reines Umsetzungsvehikel (jeweils 31 Prozent). Die Führungskräfte gaben außerdem an, dass in nicht einmal einem Drittel (31 Prozent) der Unternehmen Begriffe wie "agiles Arbeiten, Lean, Scrum und Co" der Mehrheit der Mitarbeiter:innen soweit vertraut sind, dass sie diese mit einfachen Worten erklären können.

Bei der Frage, wie die digitale Transformation umgesetzt wird, machten die Führungskräfte sehr vielfältige Angaben. Für 43 Prozent geht es vor allem um die deutlich bessere Vernetzung und Kollaboration von Business und Technologie.

Laut Seethaler ist genau das ein neuralgischer Punkt. "Sehr oft wird der IT-Bereich als Auftragnehmer des Business angesehen, anstatt dass IT und Business eng kollaborieren und gemeinsam Lösungen für Kunden entwickeln. Die Erfahrung zeigt, dass in letzterem Setup ein Quantensprung an Zufriedenheit der Mitarbeiter:innen sowie deren Leistungsfähigkeit zu beobachten ist. Umgekehrt würdigen Kunden die daraus resultierende deutlich verbesserte Liefer- und Anpassungsgeschwindigkeit", so Seethaler.

Etwa gleichberechtigte Angaben wurden beim Aufbau von Cloud-basierten Plattformen (38 Prozent), der Nutzung von agilen Methoden zur Bewältigung von Komplexität (37 Prozent) und beim digitalen Upskilling von Mitarbeiter:innen (35 Prozent) gemacht. Vor allem bei Industrieunternehmen (45 Prozent Zustimmung) sind agile Methoden ein wichtiger Bestandteil zur Umsetzung der digitalen Transformation.

Die Etablierung von (Business-nahen) Inkubatoren (24 Prozent), die Nutzung des Unternehmenszwecks als Orientierung für Mitarbeiter:innen (23 Prozent) und die Etablierung von neuen Karrieremodellen (21 Prozent) spielen für die Umsetzung eine weniger wichtige Rolle.

Die digitale Transformation wird laut Führungskräfte am häufigsten von Projektmanager:innen (58 Prozent), Cloud-Technolog:innen (53 Prozent) und Datenexpert:innen (50 Prozent) umgesetzt. Rollen/Fähigkeiten wie agile Coaches (25 Prozent), Product Owner (24 Prozent) oder Lean Coaches (17 Prozent) werden im Vergleich seltener eingesetzt. Vor allem Medien-, IT- und TK-Unternehmen setzen die Fähigkeiten der Product Owner und Coaches ergänzend ein.

Den Berichtsband der Befragung findet man online.


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sl 09.09.2022