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Siegel

Update des "Grünen Knopfs" zum dreijährigen Bestehen

Seit drei Jahren lassen sich nachhaltige Textilien am staatlichen Siegel "Grüner Knopf" erkennen - Quelle: Grüner Knopf

Seit drei Jahren lassen sich nachhaltige Textilien am staatlichen Siegel "Grüner Knopf" erkennen - Quelle: Grüner Knopf

Seit drei Jahren können Verbraucher:innen nachhaltige Textilien beim Einkauf leichter erkennen: am staatlichen Textilsiegel "Grüner Knopf". Seit August ist mit dem "Grünen Knopf 2.0" eine noch anspruchsvollere Standardversion auf dem Markt. Das vermeldet die Inititative in einer Meldung. Demnach leistet der "Grüne Knopf" seit dem 9. September 2019 einen wichtigen Beitrag zur Förderung menschenwürdiger Arbeitsbedingungen entlang textiler Lieferketten. Siegelgeber ist das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), das damit den Schutz von Menschen und Umwelt in globalen Lieferketten weiter vorantreibt.

90 Prozent unserer Textilien werden laut "Grüner Knopf" in Ländern des Globalen Südens hergestellt - nicht selten unter unzureichenden Bedingungen. Damit unbezahlte Überstunden bei Näher:innen oder die Verwendung gefährlicher Chemikalien eingedämmt werden, müssen Unternehmen in den Industrienationen ihre Sorgfaltspflichten wahrnehmen, so die Forderung der Initiative in der Meldung. Das staatliche Textilsiegel "Grüner Knopf" zeigt, welche Unternehmen ihrer Verantwortung für Mensch und Umwelt in ihren textilen Lieferketten nachkommen und zeichnet ihre nachhaltigen Produkte aus.

Positive Bilanz

Drei Jahre nach seiner Markteinführung ist der "Grüne Knopf" in weiten Teilen der Öffentlichkeit bekannt: Laut einer aktuellen repräsentativen Umfrage der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK-Fashion-Consumer-Panel 2022) kennen bereits 44 Prozent der Menschen in Deutschland das Siegel, über die Hälfte (52 Prozent) davon hat bereits bewusst mindestens ein Textil mit dem Siegel gekauft. Über 90 Unternehmen bieten Produkte an, die die anspruchsvollen Anforderungen an unternehmerische Sorgfaltspflichten und eine sozial und ökologisch nachhaltige Produktion erfüllen. Seit dem Start des Siegels wurden bereits über 260 Millionen Grüner-Knopf-Textilien verkauft.

Das staatliche Siegel richtet sich zunehmend international aus. Unter den Lizenznehmern des "Grünen Knopfs" sind einige europäische Unternehmen. Zudem ist der "Green Button" seit März 2021 eine beim Amt der Europäischen Union für geistiges Eigentum (EUIPO) eingetragene Marke. Auch in der nachhaltigen Beschaffung ist der "Grüne Knopf" laut der Meldung angekommen. Ob Arbeitskleidung bei Bahn und Polizei oder die Bettwäsche in großen Hotelketten und Krankenhäusern: Immer mehr öffentliche Einrichtungen entscheiden sich für nachhaltige Textilien mit dem "Grünen Knopf".

Pünktlich zum Jubiläum bringt das Siegel eine neue Standardversion auf den Markt: Mit einjähriger Übergangsfrist gilt ab August diesen Jahres der "Grüne Knopf 2.0" - eine Weiterentwicklung der bisherigen Kriterien mit noch umfassenderen Anforderungen und Vorgaben für die Rohstoffebene.

Die Anforderungen des Siegels setzen sich aus zwei Bausteinen zusammen: Der "Grüne Knopf" prüft, ob Unternehmen systematisch Verantwortung für ihre Lieferketten übernehmen, indem sie ihrer menschenrechtlichen und ökologischen Sorgfaltspflicht entlang der textilen Lieferketten nachkommen. Zusätzlich muss durch anerkannte Siegel nachgewiesen werden, dass das jeweilige Produkt sozial und ökologisch hergestellt wurde.

Schärfere Anforderungen

Diese Anforderungen wurden nun geschärft und ausgeweitet. Unternehmen, die eine Zertifizierung nach dem "Grünen Knopf 2.0" anstreben, müssen so künftig zum Beispiel die Zahlung von existenzsichernden Löhnen in der Lieferkette vorantreiben und die Risikoanalyse auf die gesamte Lieferkette ausweiten. Betroffene vor Ort müssen stärker eingebunden werden, zum Beispiel bei der Förderung von Beschwerdemechanismen.

Ergänzend an die Anforderungen an die unternehmerische Sorgfaltspflicht gibt es auch weitere siegelbezogene Anforderungen an die nachhaltige Produktion. So dürfen Textilien unter dem "Grünen Knopf 2.0" nur noch aus zugelassenen Fasern und Materialien bestehen. Bei der Baumwollproduktion darf kein gentechnisch verändertes Saatgut eingesetzt werden. Baumwolle muss aus nachhaltiger Landwirtschaft, Kunststoffe auf Pflanzenbasis wie Viskose aus nachhaltiger Fortwirtschaft stammen, tierische Fasern aus artgerechter Haltung. Besonders schädliche Materialien wie Fluorfasern oder Polyacryl dürfen nicht verwendet werden, dasselbe gilt für Pelz oder Angora.


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sl 15.09.2022