Clarins will Bedürfnisse wecken

Beim deutschen Tochterunternehmen der französischen Kosmetikmarke Clarins herrscht Aufbruchsstimmung. Das Unternehmen soll fit für die Zukunft gemacht und das Profil der Marke geschärft werden. "Bei der Marke Clarins ist schon einiges passiert und es ist noch viel Wachstumspotenzial da", sagt Firmenchef Thomas Rieder.

"Ich stehe total auf Marke. Und ich gestalte gerne. Das passt also." Thomas Rieder, seit eineinhalb Jahren General Manager des französischen Kosmetikkonzerns Clarins, gerät ins Schwärmen, wenn es um seinen Job geht. Denn bei dem Beauty-Unternehmen mit hiesigem Sitz in Starnberg südwestlich von München herrscht Aufbruchsstimmung. "Clarins ist ein Familienunternehmen mit starken Werten und hoher Glaubwürdigkeit. Die Marke Clarins ist eng mit ihrer Herkunft aus Frankreich verbunden und setzt von Beginn an auf die Kraft der Natur", sagt der Manager, der zuletzt bei LVMH Perfumes & Cosmetics als Commercial Director Sales & Retail für die Marke Parfums Christian Dior verantwortlich zeichnete. "Das Beste liegt noch vor uns. Wir werden in Zukunft noch relevanter sein, weil alle längerfristigen gesellschaftlichen Trends, die wir sehen, schon in der Marke verankert sind. Die Werte, für die wir stehen, passen sehr gut zu den Ansprüchen der heutigen Konsumenten – das müssen wir aber noch klarer hervorarbeiten."

Aufstieg in die Top-Liga

Rieder hat ehrgeizige Ziele. Clarins soll hierzulande zu einer der Top-3-Hautpflegemarken werden. Während man in vielen anderen Ländern bereits zur Spitze gehöre, sei in Deutschland noch "Luft nach oben". Anfang 2021 wurden hierzulande circa 2.000 Verkaufspunkte bedient – inklusive der Institute, die die Marke führen. "Wir haben alles, was man braucht, um ganz oben mitzuspielen", ist der Deutschlandchef überzeugt. "Das werden wird jetzt stärker nutzen, um weitere Marktanteile zu gewinnen."

Ein Asset ist laut dem Unternehmenslenker der Gründungsmythos um Jacques Courtin-Clarins, der 1954 in Paris das erste Clarins-Institut eröffnete. "Er war getrieben davon, bei seinen Kunden für Wohlbefinden zu sorgen. Deshalb hat er immer genau zugehört, um ihre Bedürfnisse zu verstehen. Was ihn auszeichnete waren die Empathie und die Bereitschaft, etwas besser machen zu wollen", sagt Rieder. "Dieses tiefe Verständnis der Wünsche der Kunden gehört zu unserer DNA. Es ist Teil unserer Philosophie."

Bis heute werden die Produkte, die inzwischen in über 150 Länder vertrieben werden, entsprechend dieser Leitlinie in den Laboren von Clarins entwickelt. Die ersten Artikel, die Courtin-Clarins lancierte, waren Gesichts- und Körperöle. Aufgrund der großen Nachfrage begann der Firmengründer zehn Jahre nach Eröffnung seines ersten Schönheitsinstituts mit dem Verkauf. "Zunächst war alles nur für die Anwendung im Spa gedacht. Erst später begann unser Gründer mit der Kommerzialisierung der Produkte", sagt Rieder. "Das unterschiedet uns von vielen anderen Marken, die zunächst vom Produkt her kommen und sich später vielleicht auch Behandlungen dazu überlegen. Wir haben einen tollen Kern und jetzt gilt es, uns weiterzuentwickeln und die Marke zukunftsorientiert auszurichten."

Natur ist Teil der DNA

Der General Manager der Clarins GmbH will dafür das Profil der Marke "hier und da schärfen". Die Corona-Krise sei auch eine große Chance gewesen, Dinge zu überdenken. "Die Pandemie war eine Zäsur. Man hat gesehen, wo man die Marke noch justieren kann." Gemeinsam mit seinem Team aus rund 155 Mitarbeitern hat er einen Fünf-Jahres-Plan entwickelt und überlegt, wo man dann stehen möchte. Die Marschrichtung sei nun klar: "Wir wollen im Bereich Responsible Beauty führend sein, Digitalisierung nutzen, um das Erleben der Marke zu intensivieren, und die bereits bestehende Kultur von Kundenverständnis und -nähe weiter pflegen", sagt Rieder. "Und wir wollen bei den Verbrauchern verankern, dass wir für das Thema ‚Plants are our science‘ stehen. Das heißt, die Basis unserer Produkte sind immer Wirkstoffe aus der Botanik. Da liegt unsere professionelle Expertise."

Die Domaine Clarins liegt in den französischen Alpen - Quelle: Olivier Löser

Um dies auch nach außen sichtbarer zu machen, hat der französische Kosmetikkonzern, der seit 2020 CO2-neutral arbeitet und aktuell von CEO Jonathan Zrihen gelenkt wird, 2016 die Domaine Clarins gegründet. Wie die dort angebauten Pflanzen sich in Clarins Produkten wiederfinden und wie das volle Potenzial der Marke auch über die Wirkstoffe hinweg genutzt wird, lesen Sie im vollständigen Porträt in markenartikel 9/2022. Zur Bestellung geht es hier.