ANZEIGE

ANZEIGE

Quelle: Ommax

Quelle: Ommax

Digitalisierung

Aufsichtsräte von Familienunternehmen haben kaum Digitalkompetenz

Familienunternehmen stehen angesichts der Krisen in den vergangenen und aktuellen Zeiten unter Druck und brauchen digitale Experten. Beiräte müssen sich aktiver mit dem Thema der digitalen Transformation befassen, um Unternehmen besser zu lenken und die Zukunftsfähigkeit des Geschäftsmodells und die langfristige Wertschöpfung sicherzustellen. Aber auch 2022 verfügen 83 Prozent der aktuellen Aufsichtsratmitglieder nicht über die nötigen Kenntnisse und Erfahrungen. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie, die die Digitalberatung Ommax im August 2022 umgesetzt hat. Dabei wurden 919 Profile deutscher Aufsichtsräte der 150 umsatzstärksten Familienunternehmen analysiert und auf Digitalkompetenz, Transformationserfahrung in ähnlichen Unternehmen oder dem Wechsel aus einem führenden Technologieunternehmen untersucht.

Veränderung erfolgt zu langsam

Die Aufsichtsräte der für die Studie untersuchten Unternehmen sind mit einem Durchschnittsalter von 60 Jahren keine Digital Natives. Das spiegelt sich auch in ihrer digitalen Präsenz wider, denn ganze 37 Prozent der Aufsichtsratmitglieder besitzen laut der Studie keine.

Eine Veränderung erfolgt aber vor allem durch die Wahl neuer Aufsichtsratsmitglieder. Seit 2020 sind laut der Meldung 13,5 Prozent neue Mitglieder in die Aufsichtsgremien der analysierten Familienunternehmen gewählt worden. Jedoch bringen von ihnen nur 24 Prozent Digitalkompetenz oder Transformationserfahrung in ähnlichen Unternehmen mit oder haben zuvor Erfahrungen in einem führenden Technologieunternehmen gesammelt. Die Anzahl der Mitglieder, die über die nötige Expertise verfügen, liegt dadurch 2022 insgesamt bei 17 Prozent – gerade mal ein Prozentpunkt mehr als im Jahr 2020.

In britischen Familienunternehmen sieht das Bild schon besser aus. Hier besitzen hingegen nur 73 Prozent der Aufsichtsratsmitglieder keine Digitalkompetenz. Ganze zehn Prozentpunkte mehr als in Deutschland verfügen also über welche. Das ergab eine Vergleichsstudie von Ommax, bei der 380 Profile der 55 größten Familienunternehmen untersucht wurden. Doch auch hier geschieht der Wandel eher gemächlich.

Weitaus besser als die hiesigen Vertreter schneiden die Briten bei ihrer Präsenz in sozialen Netzwerken ab. Hier sind nur 17 Prozent nicht aufzufinden. Bei einem Thema unterscheiden sich die britischen aber nicht von den deutschen Unternehmen: Bei den Vorreitern der Digitalisierung treibt meist die junge Eigentümergeneration den Wandel voran.

Vorreiter punkten mit fortgeschrittenem Generationenwechsel

Die Veränderung schreitet jedoch nicht in allen Familienunternehmen so langsam voran. Ommax hat die Top Ten der Unternehmen zusammengestellt, die über die größte Digitalkompetenz verfügen. In das Ranking geschafft haben es Otto, Haniel, Bertelsmann, Vorwerk, Axel Springer, Giesecke & Devrient, Voith, Schwarz, Bechtle und BMW. Hier haben im Durchschnitt vier Mitglieder in den Aufsichtsgremien umfangreiche Digitalkompetenz.

Somit liegt der Anteil der Mitglieder mit digitaler Expertise überdurchschnittlich bei mehr als 20 Prozent. Zudem wird in diesen Unternehmen die nächste Generation der Eigentümer stark eingebunden und viele der Aufsichtsratsmitglieder besitzen Erfahrung als Unternehmer.

 

Weitere Artikel zum Thema Digitalisierung

  1. Wandel als neue Konstante am Arbeitsplatz
  2. Unklare Regelungen und Auslegungen der DSGVO machen der Wirtschaft zu schaffen
  3. Anforderungen am Arbeitsmarkt ändern sich
  4. NextGen will den grünen Wandel, Strategie fehlt aber oft
  5. Deutschland rückt im Ranking auf Platz 8 vor
  6. Digitalisierung verbessert Effektivität von Marketing und Vertrieb

zurück

sl 06.10.2022