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Konsumverhalten

Preissteigerungen im LEH, Konsumenten passen Verhalten an

Quelle: Tony Hegewald/pixelio.de

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Über 50 Prozent der Produktkategorien im Lebensmittel-Bereich verzeichnen Preiserhöhungen oberhalb der Inflationsrate. Das ergab eine Analyse des globalen Informationsdienstleistungsunternehmen NielsenIQ. Dafür wurden Handelsdaten herangezogen und über 9.000 Personen des Haushaltspanels befragt. Sie zeigt unter anderem, wie der Lebensmitteleinzelhandel (LEH) auf die anhaltenden Krisen mit Preissteigerungen reagiert und das daraus resultierende veränderte Verhalten der Verbraucher beim Einkaufen.

Ein Blick auf die Preiserhöhungen im LEH zeigt im Juli dieses Jahres demnach, dass mehr als die Hälfte (51 Prozent) der Lebensmittel-Kategorien eine Preiserhöhung oberhalb der Inflationsrate verzeichnen. Im April 2022 waren es noch 27 Prozent der Produktkategorien im Food-Bereich. Der Anteil der Kategorien, die keine Preiserhöhungen verzeichnen, liegt lediglich bei 13 Prozent und sank damit um sechs Prozentpunkte seit April 2022.

Derselbe Trend lässt sich laut NielsenIQ auch im Nearfood-Bereich beobachten: Hier verzeichnen 35 Prozent der Kategorien eine Preiserhöhung oberhalb der Inflationsrate im Vergleich zu 26 Prozent im April 2022.

Discounter und Handelsmarken gewinnen Umsatzanteile

Ende August 2022 stieg der Marktanteil in den Food-Kanälen der Discounter mit 28,2 Prozent im Vergleich zum vorherigen Quartal (27,3 Prozent) wieder an. Dieses Wachstum geht zulasten der klassischen Supermärkte, die mit einem Umsatzanteil von 55,3 Prozent einen Verlust von 0,6 Prozent gegenüber dem vorhergehenden Quartal verzeichnen. Auch die Handelsmarken der Supermärkte verzeichnen im Year-to-Date-Vergleich ein Umsatzwachstum von 1,8 Prozent (23,1 Prozent in 2022 versus 21,3 Prozent in 2021).

Die deutschen Verbraucher reagieren mit verschiedenen Einkaufsstrategien auf die Inflation. So gaben im August dieses Jahres 55 Prozent aller Befragten an, die Preise am Regal deutlich mehr vergleichen zu wollen – das sind drei Prozent mehr als noch im März. Auf Platz zwei der verbreitetsten Einkaufsstrategien geben mittlerweile 52 Prozent der Konsumenten an, nur noch Produkte zu kaufen, die sie wirklich benötigen. Im März lag der Verzicht auf nicht dringend benötigte Produkte noch bei 46 Prozent.

Auch die verstärkte Suche nach Handelsmarken in den Supermärkten und Discounter, die rund 18 Prozent der Verbraucher als Reaktion auf die steigende Inflation intensivieren, steigt im Vergleich zum März um sechs Prozentpunkte.
 

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sl 07.10.2022