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v.l.: Holger Geißler (Managing Director von Succeet und Geschäftsführer des Smart News Fachverlags), Heinrich Fischer (Managing Partner und Founder der Succeet) und Simone Waller-Klink (Managing Partner und Founder der Succeet) - Quelle: succeet

v.l.: Holger Geißler (Managing Director von Succeet und Geschäftsführer des Smart News Fachverlags), Heinrich Fischer (Managing Partner und Founder der Succeet) und Simone Waller-Klink (Managing Partner und Founder der Succeet) - Quelle: succeet

Messen

Kein Entweder-oder, sondern ein Sowohl-als-auch

Das Messewesen hat in der Corona-Zeit starke Einbußen hinnehmen müssen. Viele Anbieter haben in dieser Zeit digitale Angebote entwickelt. Wie das Nebeneinander künftig aussehen wird, erläutern die Macher der Marktforschungsmesse Succeet. Die Messe für Insights, Data und Analytics findet vom 20. bis 21. Oktober 2022 in München statt.

markenartikel: 2022 findet Ihre neue Messe Succeet zum zweiten Mal in physischer Form statt. Wird es bei der diesjährigen Ausgabe Neuerungen geben?
Simone Waller-Klink: Selbstverständlich haben wir das Jahr genutzt, um die Messe weiterzuentwickeln, und haben die Attraktivität besonders für betriebliche Marktforschende und ausländische Besucherinnen und Besucher gesteigert. Die Neuerungen in aller Kürze: mehr Aussteller, ein breiteres Programm, eine Open Stage mit vielen innovativen Start-up-Präsentationen, edukative Masterclasses und nicht zuletzt Simultanübersetzungen ins Englische.

markenartikel: Was bedeutet das konkret?
Waller-Klink: Dieses Jahr präsentieren mehr als 110 Firmen ihre Neuheiten auf den Messeständen und es gibt nahezu 120 Fachvorträge – von Live-Präsentationen über Intensiv-Workshops zu Kurzvorträgen in der neuen Open Stage, ein Präsentationsformat, das sich für unsere 18 Start-ups besonders gut eignet – und für Recruiting-Präsentationen, die ebenfalls neu sind. Hier können sich Firmen, die Personal suchen, als potenzielle Arbeitgeber vorstellen. Neu ist auch, dass wir neben den wichtigen und beliebten Ausstellerpräsentationen unser eigenes, edukatives Programm deutlich erweitert haben. Besonders für die Zielgruppen betriebliche Marktforscher, Mediaforscher und Stellensuchende haben wir mit Podiumsdiskussionen und Masterclasses ein attraktives Programm auf die Beine gestellt. Auch das Programmangebot für internationale Gäste wurde stark verbessert: So haben wir zwei Konferenzräume mit Dolmetscherkabinen für Simultanübersetzung ausgestattet und damit die Anzahl der Vorträge für ein englischsprechendes Publikum auf mehr als 40 erhöht. Die Besucherinnen und Besucher können sich auf eine tolle Messe freuen!

markenartikel: Welche zentralen Themen treiben die Marktforschungsbranche denn derzeit um? Wo besteht bei Ihren Zielgruppen der größte Informationsbedarf?
Holger Geißler: Es gibt nicht den einen Trend. Viele Institute experimentieren mit Künstlicher Intelligenz, um bestimmte Auswertungen und Routinen zu automatisieren. Etliche Häuser bauen viele ihrer Tools als Self-Service-Tools um. In der qualitativen Forschung gibt es seit der Pandemie eine Bewegung hin zu mehr Online-Erhebung. Da es seit dem Corona-Einbruch für viele Häuser sehr gut läuft, ist die Suche nach Personal – wie in vielen Branchen – ein Thema, das gerade viel Raum einnimmt.

markenartikel: Die weltweiten Messeumsätze werden im Jahr 2022 wieder 73 Prozent des Niveaus vor der Pandemie erreichen. Das zeigt das Global Exhibition Barometer des UFI. Deckt sich das mit Ihren Beobachtungen für Ihre Messe, aber auch für das Messewesen hierzulande generell – mit Blick auf die Umsätze und auch das operative Geschäft?
Heinrich Fischer: Das deckt sich ziemlich genau mit unserer Beobachtung. Natürlich haben wir hinsichtlich der reinen Ausstellerzahlen das Niveau der Vorgängerveranstaltung Research & Results noch nicht ganz erreicht. Aber mit der Relevanz der Aussteller und der Größe der Standflächen sind wir sehr zufrieden. Hier verzeichnen wir sogar einen Trend zu größeren Standflächen. Auch die Art und Weise, wie sich die Aussteller präsentieren, lässt nichts zu wünschen übrig. Die Stände werden meist sehr hochwertig gestaltet – keine Spur mehr von Coronamüdigkeit! Insofern sind wir mit der operativen Geschäftsentwicklung in diesem Jahr sehr zufrieden.

markenartikel: Was waren und sind die größten Herausforderungen, aber auch Chancen nach der Pandemie?
Waller-Klink: Mit Einbruch der Coronapandemie und dem Verbot von Präsenzveranstaltungen standen wir schlagartig vor dem Nichts. Wir mussten schnell reagieren und haben uns zunächst für eine digitale Messe entschieden – sozusagen als Zwischenlösung. Damit konnten wir im April 2021 bereits wieder Erlöse generieren, wenn auch auf geringerem Niveau. Aber wir konnten erst einmal weitermachen. Zu diesem Zeitpunkt gewannen wir auch das Onlineportal marktforschung.de als Partner und festigten damit unsere Onlinekompetenz im Markt. Zusammen mit dem neuen Partner führten wir im Mai dieses Jahres mit der WdM22 ein reines Onlinefestival durch, das im Markt sehr gut ankam. Insofern war die große Chance der Coronapandemie fraglos der Ausbau digitalen Zusatzformate.

markenartikel: Laut AUMA hatte der Messeplatz Deutschland 2021 noch mit massiven wirtschaftlichen Einbrüchen durch die Corona-Pandemie zu kämpfen. Das sind 85 Prozent weniger Aussteller und Besucher als in einem durchschnittlichen Messe-Jahr vor der Corona-Pandemie. Welche Schritte sind für die Wiederbelebung des Messewesens wichtig? Wie kann es gelingen, Aussteller und Besucher wiederzugewinnen?
Fischer: Bei Succeet war auch das Jahr 2021 nicht so negativ, wie es die AUMA für die gesamte Messewirtschaft darstellt. Wir hatten 2021 zwar ein mühevolles, aber wirtschaftlich zufriedenstellendes Jahr. Das lag daran, dass wir – wie gesagt – im April eine digitale Messe und im Oktober immerhin eine ansehnliche Präsenzmesse durchführen konnten. Auch hinsichtlich der Besucherzahlen für die succeet22 im Oktober sind wir sehr optimistisch. Die positive Entwicklung der Ausstellerzahlen haben wir ja bereits erwähnt. Sozusagen haben wir die Succeet bereits aus eigener Kraft wiederbelebt.

markenartikel: Was erwarten Sie diesbezüglich vielleicht auch von der Politik?
Fischer: Was die Politik dabei tun kann? Sie muss die Rahmenbedingungen schaffen und Garantien geben, dass Messen ohne Zugangs- und Kapazitätsbeschränkungen durchgeführt werden können. Und sie muss – wenn es wieder einmal notwendig sein sollte – spezielle Hilfspakete für die Messewirtschaft bereitstellen. Besonders auch für kleine und mittelständische Veranstalter. Und Hilfen müssen unbürokratischer und schneller abgewickelt werden, damit sie auch nützen.

markenartikel: Während der Corona-Krise haben viele Anbieter in die Digitalisierung investiert. Viele Messebetreiber haben ihr bestehendes Messeangebot um digitale Dienstleistungen und Produkte erweitert. Wie sehen Sie die Succeet hier aufgestellt?
Fischer: Wie bereits gesagt, wir führten als direkte Reaktion auf Corona eine komplett digitale Messe durch, die durchaus erfolgreich war. Aber wir mussten auch etwas Wesentliches erkennen: Ein persönliches Messeerlebnis kann nicht wirklich digitalisiert werden. Wir boten virtuelle Messestände an, auf denen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Dokumente, Videos, Fotos oder PDF-Dokumente ansehen konnten. Und per Video-Chat mit den Ausstellern Kontakt aufnehmen konnten. Wir hatten sogar ein virtuelles Café. Aber wir haben festgestellt, dass die Besucher eher zurückhaltend waren, besonders wenn es um die digitale Kontaktaufnahme ging. Was dagegen gut funktioniert hat, waren die digitalen Vorträge und Webinare. Daraus haben wir gelernt und in diesem Jahr zwei Formate angeboten: Das Onlinefestival WdM22 nur mit Vorträgen ohne Messestände und die reine Präsenzmesse succeet22 – sozusagen das Beste aus zwei Welten. Und damit sind wir sehr gut aufgestellt.

markenartikel: Wie wird künftig das Miteinander von digitaler und physischer Präsenz aussehen?
Waller-Klink: Die Corona-Krise hat den Berufsalltag in Branchen wie der Insights Industry stark verändert. Wir alle haben gelernt, Meetings per Video abzuhalten, unsere Geschäfte im Homeoffice abzuwickeln und das Marketing komplett digital zu organisieren. Printwerbung und Magazine haben keinen hohen Stellenwert mehr. Das ist sicher ein Trend, der sich fortsetzen wird. Und digitale Präsentationsformate werden sicherlich immer mehr an Bedeutung gewinnen, wenn es um das Suchen und Finden von Informationen und konkrete Hilfestellungen für das Business geht.
Bei der Succeet22 gibt es in diesem Jahr beispielsweise einen digitalen Messekatalog mit umfangreichen Selektionsmöglichkeiten, Aussteller- und Programmbeschreibungen, Messehighlights, Videos und vieles mehr. Hier kann sich der Besucher bequem von zu Hause aus vorab informieren und seinen Messebesuch effektiv vorbereiten. Das Messeerlebnis vor Ort betont dann mehr die emotionale Seite: persönliches Kennenlernen, ungezwungener Austausch, Vertrauensbildung, Infotainment und Spaß. Und alle Messen werden gut beraten sein, den Erlebnischarakter der Veranstaltungen weiter auszubauen. Wenn Sie so wollen: kein Entweder-oder, sondern ein Sowohl- als-auch.

markenartikel: Inwieweit werden sich die Rahmenbedingungen für Messen weiter ändern? Wohin geht der Trend?
Geißler: Auch an den Präsenzmessen gehen die gesellschaftlichen und umweltbezogenen Entwicklungen unserer Zeit nicht vorbei. Die Stichwörter heißen hier Nachhaltigkeit und Mobilität. Messestände werden zunehmend mehrfach genutzt und mit umweltfreundlichen, recycelten Materialien ausgestattet. Und die digitalen Angebote, beispielsweise in Form von Virtual Reality, werden anstatt dem aufwändigen Transport von Exponaten zunehmen. Auch das Thema Mobilität und Reisen hat großen Einfluss auf die Entwicklung der Besucherzahlen von Messen. Da Inlandsflüge von den Unternehmen zunehmend nicht mehr gestattet werden, wird die Erreichbarkeit durch die Deutsche Bahn immer wichtiger. Messestandorte mit guter Bahninfrastruktur werden in Zukunft profitieren. Auch werden es Messestandorte mit sehr großen Hallenkapazitäten tendenziell schwerer haben. Messestandorte mit kleineren, flexibleren Messehallen und zusätzlichen Konferenzräumen werden dagegen profitieren.
 

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vg 13.10.2022