ANZEIGE

ANZEIGE

Energiekosten

Keine weiteren Einsparmöglichkeiten beim Gasverbrauch

Quelle: Cisco Ripac/pixelio.de

Quelle: Cisco Ripac/pixelio.de

Die Unternehmen haben ihre Einsparmöglichkeiten beim Gasverbrauch weitgehend ausgeschöpft. Das verdeutlicht das diesjährige Energiewende-Barometer der IHK-Organisation, an dem sich über 3.500 Unternehmen aus allen Branchen und Region beteiligt haben. Demnach sehen 60 Prozent der Betriebe bei ihrem Gasverbrauch in den kommenden fünf Jahren keine oder nur sehr geringe Einsparpotenziale von bis zu zwei Prozent. 20 Prozent der Unternehmen können nach eigener Einschätzung auf zwei bis fünf Prozent ihres bisherigen Verbrauchs verzichten. Lediglich ein weiteres Fünftel hält bei seinem Energieverbrauch noch mehr als fünf Prozent an Verringerung für möglich.

"Das Ergebnis deckt sich mit dem, was wir seit Monaten an Rückmeldungen aus den Unternehmen bekommen. Der Überlebenskampf der Betriebe angesichts der explodierenden Energiepreise hat dazu geführt, dass die kurzfristigen betrieblichen Potenziale ausgeschöpft wurden", so DIHK-Präsident Peter Adrian. "Deshalb sind weitergehende Ziele, den Gasverbrauch im laufenden Produktionsbetrieb noch stärker zu verringern, einfach unrealistisch. Der Rückgang des Gasverbrauches in der Wirtschaft ist inzwischen immer öfter Folge von Betriebsstilllegungen oder Produktionseinschränkungen. Wir müssen daher nach anderen Möglichkeiten suchen, um zusätzliches Gas zu mobilisieren oder Gas zum Beispiel bei der Stromerzeugung einzusparen. Nur so werden wir Insolvenzen vermeiden und Wertschöpfungsketten erhalten."

Chancen hierfür ergeben sich laut der Meldung bei der sogenannten Gasauktion. Unternehmen reduzieren ihren Gasbedarf gegen Entschädigungen. Hier lassen sich zusätzliche Mengen jenseits der kurz- und mittelfristigen Potenziale einsparen. In Firmen, in denen ein Verzicht auf Gas möglich ist, besteht großes Interesse an Abschaltleistung gegen Entschädigung. Das gilt bereits bei Betrieben mit einer Anschlussleistung von einem Megawatt.

"Die am 1. Oktober abgeschlossene Gasauktion war nicht ausreichend, um das Interesse der Unternehmen zu wecken", so Adrian. "Denn sie greift zu spät. Nämlich dann erst, wenn alle anderen Mittel ausgeschöpft sind und eine Gasmangel-Lage unmittelbar bevorsteht. Damit sich genügend Firmen beteiligen, brauchen wir ein Modell, das darauf abzielt, zusätzliches Gas für die Einspeicherung zu haben, damit solche Engpässe erst gar nicht entstehen. (...) Gemessen am neuen Ziel der Europäischen Kommission, 15 Prozent beim Gasverbrauch einzusparen, sind innovative Lösungen wie eine Versteigerung von Abschaltleistungen unbedingt und umgehend notwendig", warnt der DIHK-Präsident. "Denn für die überwiegende Mehrheit der Betriebe ist es unrealistisch, auf der Basis der bisherigen Reduktionen noch einmal 15 Prozent draufzulegen, ohne dass wir weiter schmerzhafte Produktionseinschränkungen sehen."

Weitere Artikel zum Thema Energiekosten

  1. Jedes vierte Unternehmen plant Stellenabbau
  2. Viele Deutsche sparen bei Lebensmitteln, Preis wichtiger als Qualität
  3. Deutsche Industrie sieht Wettbewerbsvorteil durch Marken
  4. Deutschland ist Spitzenreiter bei Regulierungen
  5. Schlechte Stimmung unter Finanzvorständen
  6. Deutsche halten an Energiewende fest

zurück

sl 02.11.2022