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Bei den Weihnachtsgeschenken wird weniger auf Nachhaltigkeit geachtet - Quelle: Pilot Radar Welle 41

Bei den Weihnachtsgeschenken wird weniger auf Nachhaltigkeit geachtet - Quelle: Pilot Radar Welle 41

Konsumentenverhalten

Nachhaltigkeit ist weniger relevant für Weihnachtsgeschenke

Die allgemeine Unsicherheit in Bezug auf die nächsten Wochen und Monate ist erstmals wieder gesunken. Lagen die Werte im August und September 2022 noch bei 65 (KW 32) bzw. 69 Prozent (KW 36), so steht das Sorgenbarometer aktuell bei 64 Prozent, zeigt die Radar-Studienreihe der Agenturgruppe Pilot, Hamburg, Sie untersucht in der 41. Welle seit Ausbruch der Corona-Pandemie das Konsumverhalten und die Einstellungen der Menschen in Deutschland. Für die aktuelle Wellt hat das Forschungsoinstitut Norstat zwischen dem 25.10. un dem 28.10 insgesamt 1.019 Personen befragt.

Ukraine-Krieg rückt nach Fokus auf existenziellen Ängsten wieder stärker in die gesellschaftliche Wahrnehmung

Beleuchtet man die Gründe für die Sorgen der Befragten etwas genauer, so zeigt sich, dass auch die Ängste rund um die Versorgungssicherheit in Deutschland (Energie, Nahrungsmittel und Trinkwasser) nach 77 und 76 Prozent in den Vormonaten deutlich zurück gegangen sind und derzeit bei 71 Prozent liegen. Auf hohem Niveau eingependelt (aktuell 72 Prozent vs. 74 Prozent in KW 32 vs. 75 Prozent in KW 36) hat sich dagegen die Sorge, dass die aktuellen Krisen den gesellschaftlichen Zusammenhalt in Deutschland nachhaltig beschädigen. Auf einem vergleichbaren Level sorgen sich die Deutschen derzeit um ihre persönliche finanzielle Situation, wobei die Zahlen auch hier nach einem Peak im September (KW 36: 71 Prozent) wieder etwas zurück gegangen sind (aktuell: 68 Prozent).

Parallel zur leichten Stimmungsaufhellung ist auch die Ausgabebereitschaft der Deutschen wieder auf das Niveau von August zurückgekehrt – wenn auch auf weiterhin unterdurchschnittlichem Niveau. 47 Prozent geben an, genauso viel Geld auszugeben wie bisher nach einem Allzeit-Tief von 40 Prozent im September dieses Jahres. Zu diesem Bild passt auch eine leichte Verschiebung bei den gesellschaftlich dominierenden Themen: Die Energiekrise ist für die Deutschen mit 59 Prozent der Nennungen zwar nach wie vor das wichtigste Thema, allerdings mit fallender Tendenz (KW 36: 64 Prozent). Dafür wieder deutlich an Relevanz gewonnen hat der Krieg in der Ukraine, der 53 Prozent der Befragten beschäftigt – im Vergleich dazu lag der Wert im September noch bei 38 Prozent. 

Black Friday hat keine höhere Relevanz für die Verbraucher als im Vorjahr

Der Black Friday und die damit verbundenen Rabatte sind mittlerweile auch fester Bestandteil des deutschen Handels – sowohl online als auch stationär. Dabei hat sich die Relevanz des Aktionstages für die Verbraucher:innen in Deutschland trotz Inflation im Vergleich zum Vorjahr nicht verändert. Rund 40 Prozent der Befragten geben an, zum wiederholten Mal oder auch erstmalig im Rahmen des Black Fridays zu shoppen.

Einen deutlichen Unterschied gibt es aber bei den Gründen, aus denen am Black Friday teilgenommen wird: So wird der Aktionstag in diesem Jahr häufiger für bereits länger geplante Anschaffungen genutzt (27 Prozent) als noch im Vorjahr (21 Prozent). Dafür wird es im Rahmen der Rabattaktionen voraussichtlich weniger Impulskäufe geben. Hier geben nur 26 Prozent an, sich mit Nice-to-Haves, also Produkten, die man eigentlich gar nicht braucht, zu belohnen (Oktober 2021: 31 Prozent). Geringfügig höher fällt die Zahl derjenigen aus, die bereits im Rahmen des Black Fridays Weihnachtsgeschenke kaufen wollen (aktuell 24 Prozent vs. 20 Prozent im Oktober 2021).

Weihnachten 2022: Weniger Geld für Geschenke und Stagnation bei Online-Bestellungen

Einen deutlichen Einfluss hat die Stimmungs- und Nachrichtenlage aber offensichtlich auf das Thema Weihnachten. So ist die Zahl derer, die weniger Geld für Weihnachtsgeschenke ausgeben wollen, von 21 Prozent im Oktober 2021 auf 36 Prozent in der aktuellen Befragungswelle gestiegen. Entsprechend kleiner geworden ist der Anteil derjenigen, die gleich viel Geld für Geschenke ausgeben wollen: Lag der Wert im Vorjahr noch bei 61 Prozent, so sind es aktuell nur noch 49 Prozent, die keinerlei Abstriche machen wollen.

Beim Umfang der Reduzierung der Weihnachtsgeschenke, gibt die Hälfte der Befragten an, zwischen zehn und 30 Prozent weniger Geld zu investieren als in den letzten Jahren. Rund 30 Prozent wollen sogar nur noch halb so viel ausgeben wie zuvor. Ebenfalls eine kleine Trendwende ist beim Thema Online-Bestellungen zu erkennen: Hier scheint nach stetigem Wachstum in den vergangenen Jahren erstmals eine Sättigung einzutreten: Gaben im Oktober 2021 noch 44 Prozent der Befragten an, mehr Geschenke online kaufen zu wollen als zuvor, so erreicht dieser Wert aktuell nur noch 31 Prozent – wir sprechen also von einem deutlich verlangsamten Wachstum.

Nachhaltigkeit beim Weihnachts-Shopping wenig relevant

Das Thema Nachhaltigkeit hat bei der Auswahl der Geschenke an Relevanz verloren. Nachhaltigkeit und Klimaschutz spielen in diesem Jahr nur noch für 35 Prozent der Befragten eine größere Rolle als bisher, im Vorjahr lag der Wert noch bei 42 Prozent. Wenn man verschiedene Warengruppen betrachtet, die an Weihnachten üblicherweise verschenkt werden, so gibt es den größten Relevanz-Verlust in Sachen Nachhaltigkeit bei Bekleidung oder Schuhen (minus zehn Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr), gefolgt von Büchern oder anderen Produkten aus Papier (minus sieben Prozentpunkte) und Spielzeug (minus sechs Prozentpunkte).

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vg 17.11.2022