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Die realisierten und geplanten Haushaltskürzungen pro Land - Quelle: DVJ Insights

Die realisierten und geplanten Haushaltskürzungen pro Land - Quelle: DVJ Insights

Konsumverhalten

Europäer reagieren unterschiedlich auf die Preisinflation

Die Preisinflation wirkt sich nicht nur auf die finanzielle Situation der Bundesbürger aus, sondern auch auf ihre psychische Gesundheit und ihre Beziehungen. Das sind zentrale Ergebnisse einer Studie der Marktforschungsagentur DVJ Insight mit Hauptsitz in Utrecht. Dafür wurden im Oktober 2022 insgesamt 3.337 volljährige Personen in Deutschland, den Niederlanden, Großbritannien, Dänemark, Schweden und Norwegen repräsentativ befragt. Es ist die Folgestudie der Preisinflationsstudie aus dem Juni 2022.

Auswirkungen auf Alltag und finanzielle Situation

Mehr Verbraucher als vor vier Monaten bestätigten, dass ihr tägliches Leben erheblich beeinträchtigt wird, wobei 37 Prozent der Deutschen und Schweden sich sehr stark betroffen fühlen. Rund 50 Prozent der Befragten haben derzeit Probleme mit ihren Finanzen, da sie sich weniger in der Lage fühlen, mit ihren normalen Ausgaben Schritt zu halten. In Deutschland glauben 27 Prozent der Befragten, dass die derzeitige Preisinflation ihre finanzielle Situation ernsthaft beeinträchtigt.

Die Menschen in Deutschland und Schweden fühlen sich als "Krisenopfer". Sie haben nicht nur mit großen Auswirkungen auf ihr tägliches Leben und ihre finanzielle Situation zu kämpfen, sondern auch mit ihrer psychischen Gesundheit. Sowohl die Deutschen als auch die Briten fühlen sich "sozial belastet" und nehmen erhebliche Auswirkungen auf ihre engen Beziehungen (Familie, Freunde, Partner) wahr.

Die Reaktionsstrategien auf die Preisinflation sind in den untersuchten Ländern unterschiedlich. Norweger und Dänen sind eher "pragmatische Sparer", während die Niederländer eher "Freizeitsparer" sind und ihre Budgets für Freizeitaktivitäten, Reisen und Urlaub sowie soziale Aktivitäten kürzen. In Deutschland kürzen mehr Verbraucher ihre Ausgaben für verschiedene Kategorien wie Freizeitaktivitäten, Elektronik, Sport und Geschenke.

Budgetkürzungen in unterschiedlichen Bereichen geplant

Im Vergleich zum Sommer haben die Verbraucher laut der Meldung eine klarere Vorstellung davon, in welchen Kategorien sie ihre Ausgaben senken wollen (und können).  Rund 40 Prozent der deutschen, schwedischen und norwegischen Befragten haben bereits bei Kleidung/Schuhen/Accessoires, Urlaub/Reisen und Essensbestellungen gespart. Auch bei Lebensmittellieferungen, Kosmetik und Sport wollen die Deutschen mehr sparen.

Im Juni haben 44 Prozent der deutschen Verbraucher ihre Ausgaben für Lebensmittelbestellungen gesenkt, und in den kommenden sechs Monaten planen 39 Prozent, in dieser Kategorie noch mehr zu sparen. In der Kategorie Kleidung sind sich die Deutschen ihres Einkaufsverhaltens bewusster geworden, denn 54 Prozent der Deutschen haben beschlossen, in nächster Zeit weniger Kleidung zu kaufen, den Kauf zu verschieben oder den Kauf ganz zu überdenken. Die aktuelle Wirtschaftslage hat zudem 51 Prozent der Deutschen dazu veranlasst, die Anzahl ihrer Urlaubsreisen zu reduzieren oder auf später zu verschieben.
 

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sl 17.11.2022