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Wirtschaft investiert wieder mehr in Forschung und Entwicklung - Quelle: Stifterverband

Wirtschaft investiert wieder mehr in Forschung und Entwicklung - Quelle: Stifterverband

Forschung und Entwicklung

Investitionen in FuE steigen wieder, Automobilindustrie legt am stärksten zu

Im Jahr 2021 haben die Unternehmen in Deutschland für eigene, unternehmensinterne Forschung und Entwicklung 75,2 Milliarden Euro ausgegeben. Das ist ein Anstieg von 5,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Auch die Ausgaben für Forschungsaufträge haben sich erhöht. Häufig angewiesen auf Wissen und Dienstleistungen anderer, vergeben Unternehmen Forschungs- und Entwicklungsaufträge an andere Unternehmen oder Hochschulen und Forschungseinrichtungen im In- und Ausland. Im Jahr 2021 belief sich die Summe dieser externen FuE-Ausgaben auf 26,1 Milliarden Euro – eine Steigerung um 14 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dies sind Ergebnisse erster Trenddaten aus der Erhebung zu Forschung und Entwicklung (FuE) im Wirtschaftssektor, die die Wissenschaftsstatistik im Stifterverband, Berlin, jährlich durchführt.

Im Jahr 2021 investierte Deutschland damit 3,13 Prozent seines Bruttoinlandsprodukt (BIP) in Forschung und Entwicklung (vorläufige Daten). Die Wirtschaft allein kommt auf einen Anteil von 2,09 Prozent, Hochschulen und Staat von 1,05 Prozent. Aufgrund von Rundungsabweichungen ergeben die Werte nicht die aggregierte Summe. Gegenüber dem Vorjahr blieb der Wert damit unverändert, im Jahr 2019 lag er dagegen noch bei 3,17 Prozent. Im internationalen Vergleich zählt Deutschland hinsichtlich der FuE-Intensität zwar zu den starken Ländern, aber nicht zur Spitzengruppe. Diese wird etwa von Ländern wie Südkorea, Israel und Schweden gebildet, die bereits FuE-Intensitäten von 3,5 Prozent und mehr erreicht haben.

Besonders hohe Wachstumsraten zeigen Informations- und Kommunikationsdienstleistungen sowie Life Sciences

Ein Blick in die einzelnen Branchen zeigt: Das prozentual stärkste Wachstum der internen FuE-Aufwendungen vollzog sich in der Informations- und Kommunikationsbranche. Sie investiert fast neun Prozent mehr als im Vorjahr und ist somit einer der Treiber des Wachstumskurses. Damit übersteigen hier die Aufwendungen für unternehmensinterne Forschung und Entwicklung bereits das Engagement der Chemischen Industrie, obwohl auch diese überdurchschnittlich hohe Steigerungsraten vorweist. Bei Dienstleistern für wissenschaftliche Forschung und Entwicklung, in denen sich auch Unternehmen finden, die Impfstoffentwicklung betreiben, zeigen sich die Effekte der Pandemie: Mit mehr als 3,5 Milliarden Euro werden allein hier etwa halb so viel wie im gesamten deutschen Maschinenbau für interne FuE aufgewendet – eine Steigerung um mehr als 14 Prozent.
 
Im verarbeitenden Gewerbe ist ein Jahr nach Beginn der Pandemie wieder eine deutliche Erholung in den Trenddaten festzustellen. Unter anderem investierte die Automobilindustrie 2021 wieder mehr als 25 Milliarden Euro in interne FuE und damit gut 1,4 Milliarden Euro mehr als im Vorjahr. Allerdings konnte die Branche den historischen Rückgang aus dem Jahr 2020 noch nicht aufholen. Die internen FuE-Aufwendungen liegen 2,4 Milliarden Euro unter dem Wert von 2019. Dies wirkt bestimmend für das gesamte Innovationssystem, denn gut 34 Prozent der internen FuE-Aufwendungen aus dem Wirtschaftssektor stammen in Deutschland aus der Automobilindustrie.
 

 

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vg 22.11.2022