On-Demand jetzt auch bei Älteren auf dem Vormarsch

In den jüngeren Altersgruppen ist das Streamen von Videoinhalten längst fester Bestandteil ihrer täglichen Mediennutzung. On-Demand Angebote gewinnen so immer mehr an Bedeutung. Das Streaming gewinnt so gegenüber konventionellen Angeboten weiterhin an Bedeutung: 88 Prozent der 18- bis 34-Jährigen nutzen Videostreaming mindestens einmal wöchentlich. Ein deutlicher Anstieg (+12 % im Vergleich zum Vorjahr) zeigt sich in der ältesten Zielgruppe (55 bis69 Jahre). Im Audiobereich hingegen liegt zwar das klassische Radio in der regelmäßigen Nutzung weiter vorne, jedoch geht auch hier der Trend zum Streaming (+5 %). Auch hier steigt die Nutzung bei den ältesten Befragten an.

Zu diesen Ergebnissen kommen die Marktforscher von Nielsen Media, Hamburg, die vom 4. Oktober bis 7. Oktober 2022 insgesamt 1.004 in Deutschland lebende Personen im Alter von 18 bis 69 Jahre zum Thema Mediennutzung in dem Zeitraum befragten. Ziel der jeweils halbjährlich durchgeführten Studie ist es, Veränderungen im Mediennutzungsverhalten in Deutschland zu messen. Während die Mediennutzung dabei insgesamt fast gleichgeblieben ist, verzeichnen Printmedien weiterhin stetige Einbußen (-6 %). Besonders bei den 18- bis 34-Jährigen (-11 %) und bei Männern (-8 %) ist ein starker Rückgang im Vergleich zum Vorjahr zu erkennen.

Trend zu non-linearen Angeboten

Der Konsum von Bewegtbildern ist laut der Studie generell stark altersabhängig: Die Altersgruppe 55 bis 69 Jahre nutzt öffentlich-rechtliches (67 % täglicher Konsum) und privates Fernsehen (43 %) am häufigsten. Auch die 35- bis54-Jährigen schalten weiterhin gerne täglich die traditionellen Fernsehsender (öffentlich-rechtliches: 38 %, privates: 43 %) ein. Insgesamt verlieren öffentlich-rechtliches Fernsehen (-7 % gegenüber 2020) und Privatfernsehen (-5 %) in der täglichen Nutzung. Nicht zuletzt, weil vor allem die 18- bis 34-Jährigen inzwischen vornehmlich Streamingdienste (38 %) und Video-Plattformen wie YouTube (50 %) nutzen. Am beliebtesten sind dabei Amazon Prime bei 53 Prozent der Befragten, YouTube (52 %) und Netflix (52 %).

„Die Ergebnisse der Umfrage zeigen eine konstante Entwicklung Richtung non-lineare Angebote bei der Mediennutzung. Während die älteren Generationen den Streaming-Trend zunächst eher zurückhaltend begegnet sind, sehen wir, dass auch hier jetzt eine immer größere Zielgruppe entsteht“, fasst Dirk Reinbothe, Managing Director der Nielsen Media Germany, die Erkenntnisse zusammen. „Mittlerweile nutzen fast drei Viertel aller Befragten mindestens einmal wöchentlich einen oder mehrere Streamingdienste.“

Das Marktforschungsunternehmen Nielsen ist weltweit in mehr als 55 Ländern tätig. Im Frühjahr 2022 wurde die Firma von einem Konsortium aus Finanzinvestoren übernommen.

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