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The State of Fashion 2023

Modebranche vor Abschwung, Standards zur Bewertung der Nachhaltigkeit fehlen

Quelle: Heike/Pixelio

Quelle: Heike/Pixelio

Die Kombination aus dem Krieg in der Ukraine, steigender Inflation und gestörten Lieferketten führt in der Modebranche zu pessimistischer Stimmung für das kommende Jahr. 56 Prozent der Verantwortlichen in der Modebranche erwarten eine Verschlechterung der Bedingungen im Jahr 2023. Das zeigt der Report The State of Fashion 2023 von McKinsey & Company und The Business of Fashion (BoF). 85 Prozent der Führungskräfte in der Modebranche gehen davon aus, dass die Inflation auch im nächsten Jahr eine Herausforderung sein wird. 58 Prozent glauben, dass die Energiekrise den Markt weiter schwächen wird.

Zwar prognostiziert der Report insgesamt eine rückläufige Entwicklung für die Branche, doch gibt es durchaus auch Chancen: Im Bereich der Luxusmode wird für das Jahr 2023 weltweit ein Wachstum zwischen fünf und zehn Prozent erwartet, verglichen mit minus zwei und drei Prozent für den Rest der Branche.

Insgesamt erwarten 56 Prozent der Manager in der Modebranche, dass sich die Bedingungen in der Branche im kommenden Jahr verschlechtern werden. 55 Prozent nennen den Fachkräftemangel als einen der wichtigsten Faktoren, die ihr Unternehmen 2022 beeinflussen. 90 Prozent erwarten einen Fachkräftemangel in ihren Unternehmen.

Achim Berg, Senior Partner, Global Leader der Apparel, Fashion and Luxury Group von McKinsey: "Gerade als die Modebranche begann, sich von Covid-19 zu erholen mit einem weltweiten Umsatzwachstum von 21 Prozent im Jahr 2021 und einer Steigerung der durchschnittlichen EBITA-Marge um sechs Prozentpunkte, haben die sich verschärfenden makroökonomischen und geopolitischen Bedingungen die Branche in der zweiten Hälfte des Jahres 2022 stark belastet. Obwohl die sehr positive Entwicklung - mit einem Umsatzwachstum von 13 Prozent in der ersten Jahreshälfte 2022 - eine solide Grundlage darstellt, gehen wir davon aus, dass das Jahr 2023 zu einer Herausforderung wird: Das Luxussegment wird zum globalen Treiber des Umsatzwachstum in der Modebranche."

Regionale Neuausrichtung: Naher Osten gewinnt

Befragt nach Märkten mit Wachstumsaussichten für 2023 im Vergleich zum Vorjahr nannten 88 Prozent der Führungskräfte den Nahen Osten. Es wird erwartet, dass das Luxussegment im Gulf Cooperation Council (GCC) im Jahr 2023 einen Umsatz von elf milliarden US-Dollar generieren wird, wobei 60 Prozent der Luxusausgaben der GCC-Konsumenten im Inland getätigt werden. Darüber hinaus wird erwartet, dass 50 Prozent der Modeunternehmen ihre Präsenz in Nordamerika im nächsten Jahr erhöhen werden. Den Progosen zufolge wird der Umsatz im US-Einzelhandel 2022 ein Niveau erreichen wie zuletzt vor zwei Jahrzehnten. Die Hälfte der Manager in der Modebranche geht davon aus, dass sie die Präsenz ihres Unternehmens in Nordamerika 2023 ausbauen werden. Im Asien-Pazifik-Raum festigen Japan und Südkorea ihren Ruf als verlässliche Wachstumsmotoren.

Schwierigkeiten beim Kampf gegen Greenwashing

Die Modebranche setzt sich mit ihren negativen Auswirkungen auf Umwelt und Gesellschaft auseinander. Dabei spielt insbesondere die Kommunikation der Nachhaltigkeitsbemühungen gegenüber den Verbrauchern im Hinblick auf den Vorwurf des Greenwashing eine wichtige Rolle. Aktuell bezeichnen 79 Prozent der Verantwortlichen in der Modebranche das Fehlen branchenweiter Standards zur Bewertung ihrer Nachhaltigkeitsbemühungen als größte Hürde zur Verbesserung der Wahrnehmung ihrer Bemühungen durch die Konsumenten.

65 Prozent der Verantwortlichen in der Modebranche erwägen eine lokalere Produktion mit neuen Hubs, die ihre heimischen Verbrauchermärkte versorgen. Zwei Drittel der Manager gehen davon aus, dass Digitalisierung die wichtigste Voraussetzung für Zulieferer ist, um im kommenden Jahr Wachstum zu erzielen.

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vg 05.12.2022