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Quelle: Worawut/Fotolia

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Top-100-Konzerne

Deutsche Top-Konzerne mit Rekordumsätzen, Autokonzerne dominieren Gewinnranking

Deutschlands Top-Unternehmen konnten in diesem Jahr erneut Rekordumsätze erwirtschaften: Von den 100 umsatzstärksten börsennotierten Konzernen Deutschlands verzeichneten 93 Prozent in den ersten drei Quartalen des Jahres 2022 ein Umsatzwachstum gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Unterm Strich legte der Gesamtumsatz der Unternehmen um 30 Prozent auf 1,78 Billionen Euro zu. Das sind Ergebnisse einer Analyse der Entwicklung der 100 umsatzstärksten börsennotierten Unternehmen Deutschlands im Zeitraum Januar bis September 2022 durch die Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY. Banken und Versicherungen wurden nicht mit einbezogen, da hier der Umsatz keine relevante Kennzahl ist.

Rekordumsatz bei anhaltend hohen Margen

Drei große Herausforderungen, die das Jahr 2022 prägten – gestörte Lieferketten, der Halbleitermangel und steigende Energiepreise – spiegelten sich auch in den Bilanzen der deutschen Top-100-Unternehmen wider: So führten laut EY die weltweit gestörten Lieferketten zu hohen Frachtraten, von denen Logistikunternehmen unterm Strich profitierten: Sie verzeichneten ein Umsatzwachstum von insgesamt 44 Prozent. Der Chipmangel und die daraus folgende Strategie, vorrangig margenstarke Modelle anzubieten und auf Rabatte zu verzichten, bescherte den Autokonzernen trotz gesunkener Absatzzahlen ein Umsatzplus von 13 Prozent. Zudem sorgten die im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine massiv gestiegenen Kosten für Energie für erhebliche Umsatzsteigerungen bei Energieversorgern von insgesamt 125 Prozent.

Dass Umsatzsteigerungen allerdings nicht automatisch zu Gewinnwachstum führen, zeigt der Sonderfall Uniper: Der Konzern erwirtschaftete im bisherigen Jahresverlauf mit 213 Milliarden Euro den höchsten Umsatz aller börsennotierten Unternehmen, verzeichnete mit rund 45 Milliarden Euro aber auch den höchsten Verlust.

Gesamtgewinn sinkt - aber nur wegne Uniper

Der Rekordverlust von Uniper trübt auch die Gewinnbilanz der deutschen Top-100-Konzerne und führte dazu, dass der Gesamtgewinn aller 100 Unternehmen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 16 Prozent auf 100 Milliarden Euro sank. Wird das Uniper Ergebnis aus dem Gesamtgewinn des aktuellen Jahres herausgerechnet, ergibt sich hingegen ein Rekordgewinn von 145 Milliarden Euro. Allerdings: Nur 52 der 100 untersuchten Unternehmen konnten im bisherigen Jahresverlauf ihren Gewinn steigern – 48 verbuchten ein geringeres operatives Ergebnis. Und die kumulierte Gewinnmarge der deutschen Top-Konzerne sank (ohne Berücksichtigung von Uniper) leicht von 9,8 auf 9,3 Prozent – lag damit allerdings weiterhin deutlich über dem Vor-Corona-Niveau von 2019, als die Gesamtmarge der Top-100-Unternehmen 6,9 Prozent betrug.

"Trotz kräftigen Gegenwinds haben sich die deutschen Top-Unternehmen in diesem Jahr wacker geschlagen", fasst Henrik Ahlers, Vorsitzender der Geschäftsführung von EY Deutschland, die Entwicklung in diesem Jahr zusammen. " Inflation und Rezessionssorgen führen zu Kaufzurückhaltung bei Verbrauchern und zu einer sinkenden Investitionsbereitschaft aufseiten der Unternehmen. Sowohl Bürger als auch Unternehmen müssen den Gürtel enger schnallen. Große Umsatzsprünge sind daher im kommenden Jahr nicht zu erwarten. Um auch künftig wettbewerbsfähig zu bleiben, sollten die Unternehmen die gute Gewinnsituation dafür nutzen, um kräftig in ihre Transformation und in Innovation zu investieren."

Autobauer führen das Gewinnranking an

Autokonzerne erwiesen sich in diesem Jahr erneut als besonders gewinnstark: Volkswagen führt mit einem neun-Monats-Gewinn von 17,1 Milliarden Euro das Gewinnranking an – vor Mercedes Benz (15,0 Milliarden Euro) und Hapag-Lloyd (14,2 Milliarden Euro).

Die höchste Marge erzielte aber ein deutlich jüngeres Unternehmen: Das Mainzer Biotechnologieunternehmen BioNTech führt mit 71,7 Cent Gewinn je umgesetzten Euro das Margenranking an. Dahinter folgen das Hamburger Transport- und Logistikunternehmen Hapag-Lloyd (53,2 Prozent) und der Düngemittelhersteller K+S (31,1 Prozent). Derartig hohe Gewinnmargen sind aber die Ausnahme: 71 der 100 Unternehmen wiesen in diesem Jahr eine Marge von unter zehn Prozent auf.

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vg 28.12.2022