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Die von dem IW befragten Verbände blicken eher pessimistisch auf das kommende Jahr - Quelle: Screenshot Institut der deutschen WIrtschaft

Die von dem IW befragten Verbände blicken eher pessimistisch auf das kommende Jahr - Quelle: Screenshot Institut der deutschen WIrtschaft

Verbandsumfrage

Schlechte Aussichten? Wirtschaft plant weniger Investitionen

Die Stimmung unter deutschen Verbänden ist in diesem Jahr wenig optimistisch und deutlich schlechter als noch Ende 2021. Das zeigt eine Umfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). Jährlich befragt es zum Jahresende die Verbände zu ihren aktuellen Geschäftsentwicklungen und Erwartungen für das kommende Jahr. Die Stimmung ist Ende 2022 deutlich schlechter als noch Ende 2021. Das Institut mit Sitz in Köln befragte von Mitte November bis Anfang Dezember 2022 insgesamt 49 Verbände.

Vor einem Jahr gingen viele Verbände demnach davon aus, dass die turbulenteste Zeit überwunden seien. Die Folgen der Pandemie waren weniger spürbar, resümiert das IW in seiner Mitteilung. Man hoffte, dass fehlende Baumaterialien und Halbleiter nur ein vorübergehendes Problem seien. Doch der russische Krieg gegen die Ukraine hat die Lage verschärft: Energiepreise erreichen Rekordhöhen, die Inflation ist so hoch wie schon lange nicht mehr – entsprechend düster ist die Stimmung in der deutschen Wirtschaft.

Pessimistischer Blick auf 2023

Von 49 befragten Verbänden beurteilen 39 die aktuelle Lage ihrer Unternehmen schlechter als noch vor einem Jahr. 30 schauen darüber hinaus auch pessimistisch auf 2023 und gehen davon aus, künftig weniger zu produzieren. Nur 13 Branchen planen, mehr zu produzieren.

Auch in punkto Investitionen blicken die Verbände aktuell eher verhalten in die Zukunft: 17 von ihnen wollen künftig weniger investieren und nur acht mehr. Alle anderen erwarten keine Veränderung. 16 Verbände gehen zudem davon aus, dass ihre Mitgliedsunternehmen Jobs streichen, 23 gehen von einer gleichbleibenden Lage aus und nur neun rechnen mit mehr Arbeitsplätzen als 2022.

Besonders die Industrie schaue pessimistisch auf das kommende Jahr, teilt das Institut mit. Vor allem die Branchen, die für ihre Produktion viel Energie brauchen – dazu zählt beispielsweise die Baustoff- oder Stahlindustrie – erwarten eine Verschlechterung. Ebenso blicken auch Handwerksunternehmen, die Bauwirtschaft, ein großer Teil des Finanzsektors und die Immobilienbranche eher düster auf das 2023. Die Chemieindustrie geht sogar davon aus, im kommenden Jahr deutlich weniger zu produzieren.

Optimistisch ist dagegen die Messe- und Werbewirtschaft: Hier hoffen Unternehmen darauf, dass Corona-Ausfälle aufgeholt werden. Auch der Tourismus glaubt an einen längeren Nachholeffekt.

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se 28.12.2022