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Pessimismus

Bundesbürger:innen befürchten Verschlechterung der Wirtschaftslage

Dunkle Wolken am Horizont: 41 Prozent befürchten in diesem Jahr eine Verschlechterung ihrer finanziellen Lage - Quelle: Martin Gebhardt/pixelio.de

Dunkle Wolken am Horizont: 41 Prozent befürchten in diesem Jahr eine Verschlechterung ihrer finanziellen Lage - Quelle: Martin Gebhardt/pixelio.de

Die deutschen Konsumenten sind unzufrieden mit ihrer eigenen finanziellen Situation, die Stimmung ist so schlecht wie im Krisenjahr 2008. Das ergab eine repräsentative Studie der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY, für die über 1.000 Verbraucher in Deutschland befragt wurden.

Fast jeder vierte Befragte (23 Prozent) sagt demnach, dass seine wirtschaftliche Situation nicht gut ist (2020: sieben Prozent). Gleichzeitung sank der Anteil der Bürger:innen, die ihre finanzielle Lage als gut bezeichnen, von 34 auf 25 Prozent. Nur 2008, als Wirtschaft und Konsument:innen unter den Folgen der damaligen Finanzkrise litten, war der Wert geringer (24 Prozent). Deutliche Unterschiede zeigen sich bei den Geschlechtern: Männer (29 Prozent) bewerten ihre wirtschaftliche Lage deutlich positiver als Frauen (21 Prozent).

Besserung ist aus Sicht der Befragten laut EY nicht in Sicht: 41 Prozent der Befragten glauben, dass sich ihre finanzielle Situation in diesem Jahr verschlechtern wird – so viele wie noch nie. 2021 lag der Wert noch bei 23 Prozent, 2020 gar bei elf Prozent. Der Anteil derjenigen, die mit einer Verbesserung ihrer Finanzlage rechnen, sinkt gleichzeitig von 24 auf 14 Prozent – auch das ein Rekordtief.

Im Generationenvergleich erweisen sich die 56- bis 65-Jährigen als besonders pessimistisch: In dieser Altersgruppe glaubt nicht einmal jeder Zehnte (acht Prozent), dass sich die eigene Finanzlage 2023 verbessern wird – mehr als die Hälfte (52 Prozent) rechnet mit einer Verschlechterung.

Bundesbürger:innen halten ihren Job für sicher

Doch um den eigenen Job müssen sich die Menschen in Deutschland kaum sorgen. Fast neun von zehn Befragten (85 Prozent) halten ihre Stelle für sicher. Diese Sicherheit überwiegt in allen Altersklassen und Einkommensschichten. Wenig überraschend ist die Unsicherheit bei den Befragten mit einem Nettoverdienst von weniger als 25.000 Euro am höchsten.

Dennoch fällt es vielen Menschen in Deutschland aktuell schwer, zuversichtlich in die Zukunft zu blicken. Der Anteil derjenigen Befragten, die pessimistisch in die Zukunft sehen, überwiegt (56 Prozent). Gleichzeitig sinkt der Anteil der Optimisten von 66 Prozent im Vorjahr auf aktuell 44 Prozent.

Wirtschaftslage verschlechtert sich

Geht es um die wirtschaftliche Entwicklung des Landes, ergibt sich ein ähnliches Bild. Knapp zwei Drittel (65 Prozent) der Menschen in Deutschland gehen von einer Verschlechterung der Wirtschaftslage hierzulande aus. Damit ist die Stimmung noch schlechter als im Krisenjahr 2008 – damals sagten 61 Prozent, dass sich die wirtschaftliche Situation in Deutschland verschlechtern wird. Aktuell geht nicht einmal einer von zehn Befragten (neun Prozent) davon aus, dass sich die Lage verbessern wird. Vor einem Jahr war es noch jeder Vierte (25 Prozent).

Der Gürtel muss enger geschnallt werden, die Deutschen müssen sparen. Auf größere Anschaffungen wie Auto, Sofa oder Küche wird mehr als die Hälfte der Befragten (59 Prozent) häufiger verzichten. Ähnlich viele Befragte (55 Prozent) planen, die Ausgaben bei Unterhaltungselektronik wie Computer, Fernseher und Smartphone herunterzufahren. Für Renovierungen oder Umbauten im Haus sowie Restaurantbesuche wird fast die Hälfte der Konsumenten weniger Geld ausgeben (jeweils 49 Prozent). Einzig bei den Lebensmitteln gehen mehr Deutsche von höheren Ausgaben aus als umgekehrt sparen wollen oder können.

Vor allem steigende Energiepreise bereiten Sorgen

Sorgen bereiten den Menschen hierzulande vor allem steigende Energiepreise (93 Prozent), steigende Lebenshaltungskosten (91 Prozent) und Kriege im Ausland (90 Prozent). Nur die Sorge um die zunehmende Umweltverschmutzung nahm bei den Befragten vor dem Hintergrund der aktuellen Herausforderungen ab, wiegt mit 79 Prozent aber noch immer schwer.


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sl 03.01.2023