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Die Krisen und deren Auswirkungen im vergangenen Jahr stimmen die Deutschen so negativ wie noch nie - Quelle: Nationaler Wohlstandsindex für Deutschland (NAWI-D)

Die Krisen und deren Auswirkungen im vergangenen Jahr stimmen die Deutschen so negativ wie noch nie - Quelle: Nationaler Wohlstandsindex für Deutschland (NAWI-D)

Wohlstandsindex

Rekordrückgang: So negativ empfinden die Deutschen

Im Dezember 2022 stuften die Deutschen ihre ökonomische Situation und ihr gesellschaftliches Umfeld deutlich negativer ein als noch im Dezember des Vorjahres. Das zeigen die Ergebnisse des Nationalen Wohlstandsindex für Deutschland (NAWI-D), der vom Markt- und Meinungsforschungsunternehmen Ipsos erhoben wurde. Seit 2012 führt das Unternehmen mit Sitz in Hamburg die Studie durch und erhebt den subjektiv empfundenen persönlichen Wohlstand der Deutschen. So schätzten im Dezember 2022 nur noch 47 Prozent der Befragten ihren Wohlstand als hoch ein – im Vorjahr waren es noch 54 Prozent. Befragt wurden vom 12. bis 19. Dezember 2.000 deutschsprachige Personen ab 14 Jahren.

Rekordrückgang im Wohlstandsindex

Einen drastischeren Rückgang des gefühlten Wohlstands als in den vergangenen zwölf Monaten hat es in so einem Zeitraum seit Bestehen des NAWI-D nicht gegeben. Selbst die Corona-Pandemie konnte den gefühlten Wohlstand nicht so stark dämpfen, wie es offensichtlich die Auswirkungen des Ukraine-Krieges gerade tun, teilt der Marktforscher mit. Vor allem die durch den Krieg verstärkte Inflation ist für einen beträchtlichen Anteil der Menschen im täglichen Leben spürbar und ein Ende ist für viele zurzeit nicht absehbar.

Nur noch 42 Prozent der Menschen (gegenüber 56 Prozent vor zwölf Monaten) geben an, keine finanziellen Sorgen zu haben. Alle materiellen Wünsche können sich nur noch 35 Prozent der Befragten erfüllen, im Dezember 2021 gaben das noch 46 Prozent an. Für ihre Zukunft im ausreichenden Maße finanziell vorsorgen zu können, trauen sich heute nur noch 41 Prozent aller Bundesbürger zu, zehn Prozentpunkte weniger als vor einem Jahr (51%).

Deutsche unzufriedener

Auch in ihrem gesellschaftlichen Umfeld fühlen sich die Befragten weniger wohl als noch 2021: Rückläufig ist zum Beispiel der Anteil derjenigen, die angeben, dass sie in Frieden mit ihren Mitmenschen leben (von 72% auf 66%). Die Auffassung, seine Meinung frei äußern zu können, teilten im Dezember 2022 nur noch 55 Prozent (2021: 62%). Die Befragung zeigt außerdem, dass immer weniger Deutsche das Gefühl haben, in einer toleranten Welt zu leben. Bereits 2021 stimmten nur 27 Prozent der Aussage zu, im Dezember 2022 sind es nur noch 23 Prozent.

Auch Ängste treiben die Menschen hierzulande um: Sowohl die angespanntere finanzielle und gesellschaftliche Situation als auch die Ungewissheit über den Ausgang des Ukraine-Krieges führen dazu, dass viele Deutsche aktuell weniger glücklich sind und eine stärkere Angst vor der Zukunft haben. Stuften sich Ende 2021 noch 60 Prozent als sehr glücklich ein, sind es heute nur 52 Prozent.

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se 09.01.2023