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Diversität

Vorstände werden in Deutschland immer weiblicher

Quelle: Konstantin Gastmann/pixelio.de

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So viele Frauen wie aktuell saßen noch nie in den Vorständen von Deutschlands Spitzenkonzernen: Der Anteil von Managerinnen in den Vorstandsetagen der DAX-, MDAX- und SDAX-Unternehmen ist 2022 erneut gestiegen und liegt aktuell bei 15,5 Prozent – 2,3 Prozentpunkte höher als vor einem Jahr und sogar gut doppelt so hoch wie vor vier Jahren (7,9 Prozent). 109 der insgesamt 705 Vorstandsmitglieder sind damit weiblich. Zum Stichtag 1. Januar 2023 sind das 17 mehr als noch ein Jahr zuvor. Das sind die Ergebnisse einer Analyse der Struktur der Vorstände der 160 im DAX, MDAX und SDAX gelisteten Unternehmen, die die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft EY (Ernst & Young), Stuttgart, zweimal jährlich durchführt.

Allerdings stehen laut der Analyse damit einer Top-Managerin immer noch sieben männliche Kollegen gegenüber. Betrachtet man die CEO-Ebene, wird die Diskrepanz im Verhältnis noch deutlicher: Von den 160 Führungsposten sind neun von Managerinnen besetzt. Viele Vorstände deutscher Konzerne sind weiter mehrheitlich eine reine Männerdomäne

Besonders bemerkenswert ist für EY, dass offenbar die Unternehmen des DAX eine Vorreiterrolle einnehmen, wenn es um Diversität geht. Der Frauenanteil liegt hier mit 21,2 Prozent deutlich höher als bei Konzernen des SDAX (12,4 Prozent) und des MDAX (12 Prozent). Das liegt laut der Meldung auch daran, dass bei der Neubesetzung freiwerdender Vorstandsposten gerade im DAX immer häufiger Frauen zum Zuge kommen: Im vergangenen Jahr wurden im DAX 22 neue Vorstände berufen – elf davon waren Frauen.

DAX-Konzerne und Konsumgüterindustrie treiben Wandel am stärksten voran

Bei der Neubesetzung von Vorstandsposten achten die Konzerne in Deutschlands Top-Index offenbar stärker auf Ausgewogenheit der Geschlechter als dies Konzerne der anderen beiden Indizes tun. So waren 50 Prozent der neuberufenen Mitglieder des Vorstands im DAX weiblich. Im MDAX lag der Frauenanteil bei den Neubesetzungen bei 35 Prozent, im SDAX nur bei 30 Prozent.

Inzwischen hat indexübergreifend jedes zweite Unternehmen (51,9 Prozent) mindestens eine Frau im Vorstand – vor einem Jahr waren es 46,5 Prozent. Auch hier gibt es deutliche Unterschiede zwischen den Indizes: Im DAX haben fast neun von zehn Konzernen (85 Prozent) mindestens ein weibliches Vorstandsmitglied, in SDAX (43 Prozent) und MDAX (38 Prozent) sind es dagegen knapp vier von zehn Unternehmen. Eine Herausforderung, mit der Managerinnen auf dem Weg an die Spitze oft konfrontiert werden: Klassische Rollenbilder, die nicht mehr zeitgemäß sind. Hier müssen wir uns als Gesellschaft als Ganzes hinterfragen, so EY.

Überdurchschnittlich stark sind laut der Meldung weibliche Vorstände in der Konsumgüterindustrie vertreten: Hier ist fast jedes vierte Vorstandsmitglied (24 Prozent) eine Frau. Ebenfalls hoch ist der Anteil von Managerinnen in dem Gremium bei Unternehmen, die in den Bereichen Telekommunikation (21 Prozent) und Immobilen (21 Prozent) Geschäfte machen. Medienunternehmen (acht Prozent), Energieversorger (neun Prozent) und IT-Konzerne (elf Prozent) haben dagegen die niedrigsten Anteile weiblicher Vorstandsmitglieder. Fast jede dritte Vorständin (32 Prozent) nimmt operative Funktionen war, jede vierte Managerin (25 Prozent) verantwortet das Personalressort. Die Rolle des CFO bekleidet jede fünfte Frau (20 Prozent).
 

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sl 11.01.2023