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Nachhaltigkeit

Nachhaltige Transformation der Wirtschaft kommt voran

Quelle: S. Hofschlaeger/pixelio.de

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Der Umbau der Wirtschaft zu mehr Nachhaltigkeit kommt deutlich voran. 84 Prozent der Verantwortlichen für Nachhaltigkeit in Unternehmen der Realwirtschaft sagen, das Thema sei "wichtiger" oder "viel wichtiger" geworden. In der Finanzwirtschaft liegt der Wert mit 73 Prozent nicht viel niedriger. Das sind Ergebnisse des Sustainability Transformation Monitors 2023, einer Online-Befragung von Unternehmen in Deutschland, die von September bis November 2022 stattgefunden hat. Getragen wird das Projekt von der Bertelsmann Stiftung, der Stiftung Mercator, der Peer School for Sustainable Development und der Universität Hamburg. Anhand von qualitativen Standards wurden Antworten von 268 Teilnehmer:innen der Realwirtschaft und 467 der Finanzwirtschaft ausgewertet.

Knapp die Hälfte der Befragten aus der Realwirtschaft (46 Prozent) gibt demnach an, das Thema Nachhaltigkeit sei in ihrem Unternehmen "voll und ganz" oder "überwiegend" verankert. In der Finanzwirtschaft sind es immerhin noch knapp 40 Prozent. Mehr als ein Drittel sagt, das Thema sei "teilweise" verankert.

Wer verantwortet Nachhaltigkeitsengagement?

Wie wichtig viele Topmanager:innen das Thema nehmen, zeigt sich daran, wo die Verantwortung für Nachhaltigkeit in den Unternehmen verankert ist. Knapp 58 Prozent der Befragten in der Realwirtschaft geben an, der Vorstand sei verantwortlich. In der Finanzwirtschaft gilt das für rund 49 Prozent der Firmen. Bei 41 Prozent der Befragten der Realwirtschaft gibt es eine eigene Abteilung für Nachhaltigkeit, in der Finanzbranche sind es immerhin noch 35,5 Prozent.

Allerdings bleiben vielfach zentrale Hebel noch ungenutzt. In fast drei Viertel der Unternehmen (Realwirtschaft: 72 Prozent, Finanzwirtschaft: 74 Prozent) ist die Vergütung der Mitarbeiter:innen nicht an das Erreichen von Nachhaltigkeitszielen geknüpft. Weniger als 20 Prozent der Befragten geben an, für das mittlere Management oder die Geschäftsführung existiere eine derartige Kopplung.

Hemmnisse bei der Transformation

Konkrete Klimaziele hat sich bislang nur rund ein Drittel der Unternehmen der Realwirtschaft und ein Viertel der Finanzwirtschaft gegeben. Allerdings dürfte diese Zahl laut der Meldung nach oben schnellen, denn 43 Prozent der Befragten aus der Realwirtschaft und 33 Prozent aus der Finanzwirtschaft geben an, die Formulierung von Klimazielen sei "in Vorbereitung".

Die Studie arbeitet heraus, wo die größten Hemmnisse bei der Transformation liegen: bei der Ausstattung mit Ressourcen und der Umsetzungskompetenz in den Unternehmen. So nennen 64 Prozent der Vertreter:innen aus der Realwirtschaft mangelnde finanzielle und personelle Ausstattung als relevantes Hemmnis.

Bei kapitalmarktorientierten Unternehmen spielt das Thema Nachhaltigkeit eine etwas größere Rolle als bei den übrigen Firmen. 73 Prozent von ihnen sagen, die Geldgeber:innen seien an der Nachhaltigkeitstransformation ihres Unternehmens interessiert. 56 Prozent geben an, das Thema sei "sehr wichtig" oder "eher wichtig" bei der Finanzierung ihres Unternehmens. Bei den nicht-kapitalmarktorientierten Unternehmen sind es 59 beziehungsweise 45 Prozent.

Junge Generation als wichtiger Treiber

Nachhaltigkeit ist bei Banken und privaten Investoren mit 41 Prozent und 45 Prozent am stärksten verankert, hier hinken Versicherungen (31 Prozent) und die öffentliche Hand (30 Prozent) hinterher. Wirtschaftliche Motive sind in der Finanzwirtschaft der wichtigste Grund, um nachhaltige Produkt- und Serviceportfolios anzubieten. Minimierung und Management von Risiken stehen als Argument für ein nachhaltiges Produkt- und Serviceportfolio an zweiter Stelle.

Eindeutig fällt die Antwort auf die Frage aus, wer die Treiber der Transformation sind: 72 Prozent der Befragten sehen die junge Generation als den wichtigsten Treiber. Doch stehen die Jugendlichen hier nicht allein da. Denn fast ebenso viele sehen ihre Geschäftsführung als diejenigen, die die Transformation voranbringen. An dritter Stelle werden die Medien genannt (64 Prozent). Nur wenige sehen die Gewerkschaften als Treiber (30 Prozent).


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sl 18.01.2023