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Wirtschaft

Weltweit Pessimismus unter CEOs

Quelle: S. Hofschlaeger/pixelio.de

Quelle: S. Hofschlaeger/pixelio.de

73 Prozent der CEOs auf der ganzen Welt glauben, dass das globale Wirtschaftswachstum in den nächsten zwölf Monaten zurückgehen wird - das ist der pessimistischste Ausblick seit über einem Jahrzehnt. Beinahe 40 Prozent der CEOs glauben nicht, dass ihre Organisationen in zehn Jahren wirtschaftlich überlebensfähig sein werden, wenn sie sich nicht verändern. Das geht aus der 26. jährlichen Global CEO Survey von PwC hervor, bei der im Oktober und November 2022 insgesamt 4.410 CEOs in 105 Ländern und Gebieten befragt wurden.

Die düsteren Aussichten der CEOs sind die pessimistischste Einschätzung des globalen Wirtschaftswachstums, seit PwC diese Frage vor zwölf Jahren zum ersten Mal gestellt hat, und stellen eine deutliche Abkehr von den optimistischen Aussichten der Jahre 2021 und 2022 dar, als mehr als drei Viertel (76 bzw. 77 Prozent) glaubten, dass sich das Wirtschaftswachstum verbessern würde.

Deutsche CEOs besonders pessimistisch

In Deutschland sind CEOs noch pessimistischer: 82 Prozent von ihnen rechnen im kommenden Jahr mit einem Rückgang des Weltwirtschaftswachstums (Vorjahr: 19 Prozent). Nur etwa jeder siebte deutsche CEO (14 Prozent, Vorjahr: 76 Prozent) glaubt an eine Steigerung des Weltwirtschaftswachstums. Schon der 25. Global CEO Survey zeigte, dass der Optimismus der CEOs in Deutschland mit Blick auf das eigene Unternehmen bröckelt. Der Trend setzt sich fort: In diesem Jahr sind nur noch 35 Prozent sehr zuversichtlich, dass ihre Organisation in den kommenden zwölf Monaten wächst (weltweit: 42 Prozent). Im Vorjahr waren es 59 Prozent. 20 Prozent der CEOs hierzulande sind nicht zuversichtlich, dass ihr Unternehmen wachsen wird (Vorjahr: neun Prozent).

Eine bessere Prognose geben die CEOs in Deutschland für das Wachstum ihrer Organisation in den kommenden drei Jahren ab: 59 Prozent sind sehr zuversichtlich, dass ihr Unternehmen in den nächsten drei Jahren wächst (weltweit: 53 Prozent). Im vergangenen Jahr machten jedoch noch 67 Prozent diese Angabe. Als Wirtschaftsstandort bleibt Deutschland von hoher Relevanz: Das Ausland sieht Deutschland auch in diesem Jahr als den drittwichtigsten Wachstumsmarkt. 18 Prozent der CEOs ausländischer Unternehmen gaben an, dass Deutschland für ihr Unternehmenswachstum in den kommenden zwölf Monaten wichtig sei (Vorjahr: 18 Prozent). Nur die USA (40 Prozent, Vorjahr: 41 Prozent) und China (23 Prozent, Vorjahr: 27 Prozent) werden von den CEOs weltweit als noch wichtiger gesehen.

Inflation, makroökonomische Volatilität und geopolitische Konflikte bereiten Sorgen

Die Inflation hat 2022 Rekordhöhen in Deutschland erreicht. Das beunruhigt CEOs: 39 Prozent der deutschen CEOs gaben an, dass die Inflation ihr Unternehmen sehr stark gefährdet (weltweit: 40 Prozent). Darüber hinaus sehen CEOs ihre Organisationen durch geopolitische Konflikte (31 Prozent, weltweit: 25 Prozent) und makroökonomische Volatilität (31 Prozent, weltweit: 31 Prozent) gefährdet. Cyber-Risiken und der Klimawandel, im Vorjahr Platz eins und zwei der größten Sorgen, liegen nun knapp dahinter. Dennoch wissen die deutschen CEOs weiterhin um die Gefahr von Cyber-Risiken wie Hacking, Überwachung und Desinformation (29 Prozent, weltweit: 20 Prozent) und dem Klimawandel (20 Prozent, weltweit: 14 Prozent). Gesundheitsrisiken - darunter Pandemien wie Covid-19 - sehen acht Prozent der deutschen CEOs als Gefahr an (weltweit: 14 Prozent). Soziale Ungleichheit gaben vier Prozent (weltweit: sechs Prozent) an.

Die ökonomischen Herausforderungen haben Folgen: 92 Prozent der CEOs in Deutschland sagen, dass sie aufgrund der aktuellen Marktlage die Betriebskosten reduzieren werden oder dies schon getan haben (weltweit: 85 Prozent). 91 Prozent gaben laut PwC an, dass sie die Preise anheben werden oder dies schon getan haben (weltweit: 80 Prozent). 88 Prozent suchen alternative Zulieferer (weltweit: 75 Prozent). Zudem gaben 82 Prozent an, dass sie derzeit laufende Projekte und größere Initiativen re-evaluieren (weltweit: 74 Prozent). Und 67 Prozent sagen, dass sie Investitionen verlangsamen (weltweit: 54 Prozent). Mehr als jeder vierte CEO in Deutschland (27 Prozent) glaubt nicht, dass das eigene Unternehmen in zehn Jahren noch wirtschaftlich tragfähig sein wird, wenn der derzeitige Kurs beibehalten wird. Weltweit sagen das 39 Prozent.

Technologie als Investitionsfeld in der Krise

86 Prozent der CEOs in Deutschland gaben an, in den kommenden zwölf Monaten in die Automatisierung von Prozessen und Systemen zu investieren (weltweit: 76 Prozent). Den Einsatz von Technologie ausbauen und in Cloud-Lösungen, KI (Künstliche Intelligenz) sowie weitere Lösungen investieren möchten 71 Prozent (weltweit: 69 Prozent). Zudem werden die Einführung alternativer Energien (61 Prozent, weltweit: 34 Prozent) und die Qualifizierung und Weiterentwicklung von Mitarbeitenden (57 Prozent, weltweit: 72 Prozent) als Investitionsbereiche genannt.

Viele deutsche CEOs sehen laut der Meldung auch Investitionsbedarf im Bereich Nachhaltigkeit: 51 Prozent von ihnen gaben an, dass ihr Unternehmen in die Dekarbonisierung des eigenen Geschäftsmodells investieren wird (weltweit: 31 Prozent). Zudem gaben 49 Prozent an, dass sie finanzielle Mittel zur Anpassung der Lieferketten freimachen werden (weltweit: 41 Prozent).

 

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sl 19.01.2023