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Wettbewerb

Spin-outs: Bedrohung für die Muttergesellschaften?

Quelle: S. Hofschlaeger/pixelio.de

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Mitarbeiter-Start-ups müssen konkurrierende Kräfte ausgleichen, um nicht zu scheitern. Das zeigt eine Studie unter der Leitung der Bayes Business School (London), die 117 Spin-Outs von 103 etablierten Unternehmen untersuchte. Demnach können Spin-Outs bei ihrem Versuch, sich auf dem Markt zu etablieren, zugleich eindeutige Vorteile und erhebliche Kosten haben. Im Gegensatz zu Spin-Offs entstehen Spin-Outs durch die unabhängigen Entscheidungen von Mitarbeiter:innenn, die das Mutterunternehmen verlassen, um neue Unternehmen zu gründen.

Vor- und Nachteile von Spin-outs

Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass das Ausmaß, in dem sich die operativen Märkte von Spin-Outs, mit denen ihrer Muttergesellschaften überschneiden, sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf ihre Überlebenswahrscheinlichkeit hat. Die Nähe zur Muttergesellschaft ist für Spin-Outs von Vorteil, da sie dadurch von dem Know-how und den Ressourcen der Gründer profitieren können. Ein hohes Maß an Überschneidungen mit den Marktbereichen der Muttergesellschaften kann jedoch feindselige Handlungen auslösen und so zu einem störenden Wettbewerb führen, der seinerseits die Überlebenschancen der Spin-Outs schmälern könnte.

Darüber hinaus könnte das Überleben von Mitarbeiter:innen-Neugründungen von der früheren Position ihrer Gründer:innen in etablierten Unternehmen abhängen. Als Beispiele für erfolgreiche Ausgründungen nennt die Meldung die US-Tech-Giganten Intel und AMD. Auf der anderen Seite profitieren die von hochrangigen Mitarbeiter:innen ins Leben gerufene Spin-Outs vom hohem Maß an Wissens und Ressourcen, die von den Mutterunternehmen geerbt wurden. Außerdem verfügen hochrangige Mitarbeiter:innen über eine größere Verhandlungsmacht, die es ihnen ermöglicht, zum Zeitpunkt des Ausscheidens günstigere Ausstiegsbedingungen auszuhandeln. Andererseits besteht für diese Ausgründungen ein höheres Risiko, in Kompetenzfallen zu geraten, die sie in der alten Logik gefangen halten und somit ihre Fähigkeit behindern, neue Ressourcen zu erwerben oder neue Methoden zu entwickeln, die für ihre Zielmärkte besser geeignet sind.

"Aus Sicht der Muttergesellschaften kann der Übergang von Mitarbeiter:innen in die Selbständigkeit Anlass zu ernster Sorge sein", so Dr. Aliasghar Bahoo-Torodi, Leiter der Studie und Dozent für Unternehmertum an der Bayes Business School. "Denn neben dem Verlust von wichtigem Humankapital können Spin-Outs eine ernsthafte Wettbewerbsbedrohung darstellen. Um ihre Wettbewerbsposition auf dem Markt zu schützen, werden Mutterunternehmen wahrscheinlich Vergeltung üben und eine feindliche Haltung gegenüber Neugründungen von Mitarbeitern einnehmen, die ihre wichtigen Märkte angreifen. Unsere Studie deutet darauf hin, dass Spin-Outs durch die Minimierung der Marktangleichung ihre Sichtbarkeit verschleiern und ihre Wettbewerbsbedrohung in den Augen der Mutterunternehmen abschwächen können. Dies könnte eine wichtige Rolle dabei spielen, die Motivation der Muttergesellschaften für aggressive Maßnahmen zu verringern."

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sl 26.01.2023