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Wirtschaft

Hohe wirtschaftliche Einbußen durch Ukraine-Krieg

Quelle: Martin Schemm/pixelio.de

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Nach drei Jahren haben die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie endlich nachgelassen. Das trifft aber noch längst nicht auf den Ukrainekrieg und alle damit verbundenen wirtschaftlichen Bedrohungen zu: Nach Berechnungen des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln e.V. (IW) liegen die wirtschaftlichen Einbußen in Deutschland in 2023 bei 175 Milliarden Euro. Das entspricht Wohlstandsverlusten von 2.000 Euro je Einwohner. Die berechneten 175 Milliarden Euro Kosten an Wertschöpfung entsprechen demnach preisbereinigt etwa 4,5 Prozent des BIP. Für die Berechnung wird die aktuelle Lage mit einem kontrafaktischen Konjunkturverlauf verglichen, also einer Welt, in der es keinen Krieg und damit keine hohen Energiepreise oder Lieferengpässe gibt.

595 Milliarden Euro Verluste seit Pandemiebeginn

Schon in den vergangenen drei Jahren mussten die Deutschen enorme Wohlstandsverluste hinnehmen, wie die Berechnungen zeigen: Bereits auf das Pandemiejahr 2020 entfiel infolge von Lockdowns und Unsicherheit ein Wertschöpfungsverlust von 175 Milliarden Euro. 2021 ergab sich ein weiterer BIP-Verlust von 125 Milliarden Euro, für 2022 dürften sich Einbußen auf knapp 120 Milliarden Euro belaufen haben. Insgesamt summieren sich die Produktionsausfälle somit bis Ende 2023 auf 595 Milliarden Euro.

Dabei lassen sich laut IW vor allem drei verschiedene kriegsbedingte Probleme identifizieren: So sei sei Energie nach wie vor unsicher, Unternehmer befürchten Störungen und Notlagen, beispielsweise bei kritischen Infrastrukturen. Hinzu kämen hohe Kosten, nicht nur für Strom und Gas, sondern auch für Vorleistungen und Rohstoffe – das bedroht die Wettbewerbsfähigkeit. Die Folge: Unternehmen entscheiden sich im Zweifel gegen geplante Investitionen. Gleichzeitig belaste die Situation aber auch Käufer: Private Haushalte fragen weniger Güter nach, der Kauf des nächsten Autos wird aufgeschoben, wenn er nicht unumgänglich ist.

"Die Situation ist nach wie vor sehr fragil", sagt IW-Ökonom Michael Grömling. "Die Ausnahmesituation wird uns auch in den kommenden Monaten beschäftigen und den Wohlstand belasten."

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sl 26.01.2023