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Die Pandemie hat die Mobilität verändert - einige Deutsche wollen das beibehalten - Quelle: Allensbacher Archiv, IfD-Umfragen 12019, 12035, 12064

Die Pandemie hat die Mobilität verändert - einige Deutsche wollen das beibehalten - Quelle: Allensbacher Archiv, IfD-Umfragen 12019, 12035, 12064

Mobilität

E-Autos sind für jede:n Vierte:n interessant - Vorbehalte bleiben aber

Unter den zehn wichtigsten Hebeln für Klimaschutz sehen die Deutschen fünf Veränderungen im Verkehr – allen voran den Ausbau des ÖPNV (71 Prozent). Jede:r Vierte kann sich den Kauf eines E-Fahrzeugs vorstellen. Das sind Ergebnisse aus dem Acatech Mobilitätsmonitor, einer repräsentativen Allensbach-Umfrage im Auftrag von Acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften, München. Die Erhebung zeigt Veränderungsbereitschaft, aber auch Vorbehalte – mit deutlichen Unterschieden zwischen Stadt und Land, Ost und West, wohlhabend und arm. Die regelmäßige Untersuchung stützt sich in diesem Jahr auf 1.006 Face-to-Face-Interviews im November und Dezember 2022.

Bundesbürger:innen sehen Verkehrssektor in der Pflicht

Der Mobilitätsmonitor beobachtet nun im vierten Jahr die Entwicklungen im Mobilitätsverhalten der Bevölkerung, die Bereitschaft zu Veränderungen und die Akzeptanz der Elektromobilität. Die aktuelle Bestandsaufnahme belegt demnach, dass die Bevölkerung dem Verkehrssektor eine Schlüsselrolle bei der Verringerung der Klimabelastungen zuweist. Sie setzt dabei insbesondere auf den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs (71 Prozent), die verstärkte Verlagerung des Güterverkehrs auf Schiene und Wasserwege (67 Prozent), schadstoffarme Antriebssysteme (63 Prozent) und alternative Kraftstoffe wie Wasserstoff (62 Prozent). Die Werte sind im Vergleich zu gleichlautenden Fragen in den Jahren 2019 bis 2021 gestiegen. 61 Prozent sind außerdem überzeugt, dass der technologische Fortschritt generell einen großen Beitrag zum Klimaschutz leisten kann.

Regionale Unterschiede beim Thema Mobilität

Die Pandemie hat die Mobilität der Bevölkerung vorübergehend stark verändert. Viele möchten jedoch auch künftig verstärkt das Rad nutzen (30 Prozent), knapp jeder Fünfte den Pkw weniger. Der Pkw ist nach wie vor mit Abstand das wichtigste Verkehrsmittel: 47 Prozent nutzen das Auto täglich, weitere 23 Prozent mehrmals in der Woche. Das Fahrrad wird von 18 Prozent täglich genutzt, von weiteren 25 Prozent mehrmals in der Woche. Immer mehr Menschen radeln dabei häufig, während die Nutzung des Autos leicht rückläufig ist. Für 72 Prozent der Bevölkerung ist das Auto unverzichtbar, gefolgt vom Fahrrad (51 Prozent) und dem ÖPNV (42 Prozent).

Dabei gibt es laut der Umfrage gravierende Unterschiede zwischen Stadt und Land: 23 Prozent der Pkw-Nutzenden sehen den öffentlichen Nahverkehr als ernsthafte Alternative für ihr Fahrzeug. In Ostdeutschland sind es mit 17 Prozent noch weniger. In Dörfern ist dieser Wert am niedrigsten mit 14 Prozent – doch auch in Großstädten sind Bus und Bahn nur für 30 Prozent eine ernsthafte Alternative. Jedoch gibt es in der Bevölkerung eine beachtliche Bereitschaft, verstärkt öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen, wenn die Angebote preislich und teilweise auch von der Taktung her attraktiver werden. 48 Prozent der Bevölkerung, 52 Prozent der regelmäßigen Nutzer halten den ÖPNV zurzeit für teuer. Das 49-Euro Ticket begrüßen 64 Prozent der Befragten.

E-Autos finden noch wenig Akzeptanz

Der Kreis, für den der Kauf eines E-Autos grundsätzlich in Betracht kommt, stagniert bei 23 Prozent. Seit 2019 schwankt der Wert zwischen 21 und 24 Prozent. Hauptvorbehalte aus Sicht der Bevölkerung sind ein hoher Anschaffungspreis (71 Prozent), zu wenig Ladestationen (64 Prozent), teurer Strom (62 Prozent) sowie Zweifel an der Umweltbilanz (60 Prozent). Dass bei E-Autos kein typisches Fahrgefühl aufkomme, sehen dagegen nur zwölf Prozent als Problem.

Insgesamt fallen Erwartungen und Wünsche der Bevölkerung laut Acatech auseinander: Eine Mehrheit ist überzeugt, dass sich in den kommenden zehn Jahren der Elektroantrieb durchsetzt, aber nur 22 Prozent halten es für wünschenswert.

Weitere Informationen zum Acatech Mobilitätsmonitor findet man online.

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sl 16.02.2023