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Digitalisierung

So schlagen sich die Deutschen im digitalen Wandel

Quelle: Illustration Marcus Stark/pixelio.de

Quelle: Illustration Marcus Stark/pixelio.de

Für die große Mehrheit der Menschen in Deutschland ist die Digitalisierung fester Bestandteil des eigenen Lebens. Mehr als die Hälfte der Bürger:innen (55 Prozent) gehören zur digitalen Mitte, die gut im digitalen Wandel mithalten kann. Mehr als jede:r Vierte kann sich zu den digitalen Profis (30 Prozent) zählen, die sich souverän und kompetent in der digitalen Welt zurechtfinden. Etwa 15 Prozent bilden die Gruppe der digitalen Vermeider:innen, die aktuell wenig am digitalen Leben teilhaben. Die digitale Spaltung in der Gesellschaft ist also noch nicht aufgehoben. Vor allem Frauen, ältere Generationen und Menschen mit niedriger formaler Bildung laufen Gefahr, ins digitale Abseits zu geraten und gesellschaftlich und ökonomisch den Anschluss zu verlieren.

Zu diesen Ergebnissen kommt die repräsentative Studie D21-Digital-Index 2022/23 der Initiative D21, Berlin, durchgeführt von Kantar und unter der Schirmherrschaft von Wirtschaftsminister Robert Habeck. 29.198 Deutsche ab 14 Jahren (Vertiefungsbefragung n = 6.087) wurden dafür durch computergestützte persönliche-mündliche Interviews (CAPI) und computergestützte Onlineinterviews (CAWI) zwischen August 2021 und Juli 2022 befragt.

Arbeitnehmer:innen oft unzureichend gerüstet

Die meisten Berufstätigen (61 Prozent) glauben demnach, dass sie von der Digitalisierung profitieren, wobei eine knappe Mehrheit (58 Prozent) ihren Arbeitgeber:innen attestiert, die nötigen Schritte für den digitalen Wandel zu ergreifen. Allerdings geben nur 16 Prozent an, in den vergangenen zwölf Monaten Schulungen und Weiterbildungsangebote zum Thema Digitalisierung in Anspruch genommen zu haben, die von den Arbeitgeber:innen bezahlt wurden. Zur Herausforderung für den Wohlstand im Land droht das Bildungssystem zu werden, von dem nur 31 Prozent annehmen, dass es Schüler:innen ausreichend digitale Fähigkeiten vermittelt, um im internationalen Vergleich mithalten zu können.

"Die Mehrheit der Erwerbstätigen nimmt zwar die starken Veränderungen in der Arbeitswelt oder das Verschwinden ganzer Berufe wahr, aber nur wenige sehen sich selbst als Betroffene. Entsprechend selten ergreifen sie Maßnahmen zur Sicherung ihrer Beschäftigungsfähigkeit. Diese Wahrnehmungslücke muss Wirtschaft und Politik aufrütteln. Sie stehen in der Verantwortung, die Menschen für die Folgen des Wandels zu sensibilisieren und verstärkt in die Entwicklung der notwendigen digitalen Kompetenzen zu investieren", sagt Lena-Sophie Müller, Geschäftsführerin der Initiative D21.

Digitalisierung und grüner Wandel

Neben der digitalen Transformation ist der grüne Wandel eine der zentralen Herausforderungen für die Gesellschaft. Den Bürger:innen fällt eine realistische Einschätzung der Wechselwirkungen von Digitalisierung und grünem Wandel weiterhin schwer. So gibt knapp die Hälfte (49 Prozent) an, dass ihnen bei der Nutzung digitaler Anwendungen Informationen über die damit verbundenen Umweltauswirkungen fehlen. Mehr als ein Drittel der Bevölkerung (35 Prozent) ist sich unschlüssig, ob sie bei zwei vergleichbaren digitalen Produkten die nachhaltigere Alternative wählen würde, wenn dieses teurer wäre.

Auch bei der Identifikation von wirkungsvollen Maßnahmen für einen grünen Wandel sind die Bürger:innen unentschlossen: Mit ähnlichen Anteilen beurteilen sie Anreize und Förderprogramme (33 Prozent), Investitionen in Forschung (33 Prozent), Selbstverpflichtungen der Industrie (31 Prozent) und Regulierungen (30 Prozent) als mögliche Maßnahmen für einen erfolgreichen digitalen und grünen Wandel. Mit etwas Abstand werden internationale Abkommen von einem knappen Viertel (24 Prozent) genannt.

Weitere Informationen zur Studie stehen online zur Verfügung.
 

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sl 23.02.2023