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Wirtschaft

Steuerbelastung in Deutschland über dem EU-Durchschnitt

Quelle: Konstantin Gastmann (goenz|com photography berlin)/pixelio.de

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Deutschland hat im internationalen Steuerwettbewerb weiter an Boden verloren. Das zeigt der Mannheim Tax Index vom ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH Mannheim. Die Unternehmenssteuerbelastung in Deutschland ist nun im unmittelbaren Vergleich mit wichtigen Wettbewerbern am höchsten. Die effektive Durchschnittssteuerbelastung eines profitablen Investitionsprojekts in Deutschland liegt im Jahr 2022 bei 28,8 Prozent und übersteigt somit den EU-Durchschnitt um zehn Prozentpunkte.

"Deutschland hat gegenüber Frankreich, Italien und dem Vereinigten Königreich inzwischen Hochsteuerlandcharakter für Investitionen. Die Position Deutschlands im Mittelfeld der Steuerbelastungen vergleichbarer großer Industrie-Nationen ist aufgrund fehlender Reformen seit der grundlegenden Steuerreform aus dem Jahr 2008 gefährdet", sagt Prof. Dr. Christoph Spengel, ZEW Research Associate im Forschungsbereich Unternehmensbesteuerung und Öffentliche Finanzwirtschaft und Professor an der Universität Mannheim.

Ideen für Reformen des Steuersystems

"Ohne deutliche Reformen in der Körperschaftsteuer ist Deutschland aus steuerlicher Perspektive ein vergleichsweise unattraktiver Standort für Unternehmen mit internationalen Investitionsalternativen", so ZEW-Ökonomin Dr. Daniela Steinbrenner.

Neben einer generellen Absenkung des hohen Gewinnsteuersatzes – wie in Frankreich praktiziert – bieten Sonder- und Sofortabschreibungen nach dem Beispiel Großbritanniens laut ZEW Mannheim eine attraktive Alternative. Von diesen profitieren nur Unternehmen, die tatsächlich investieren. Eine deutliche Verbesserung der Investitionsdynamik sei allerdings nur zu erwarten, wenn diese Sonder- und Sofortabschreibungsmöglichkeiten breit ausgestaltet sind, sodass eine Vielzahl von Unternehmen und Investitionen profitieren können.
 

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sl 07.03.2023