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Quelle: Nielsen IQ Shopper Trends 2023/Nielsen Consumer LCC

Quelle: Nielsen IQ Shopper Trends 2023/Nielsen Consumer LCC

Konsumverhalten

Deutsche sparen bei Lebensmitteln an der Qualität

Massiv gestiegene Energiekosten sowie eine signifikant gestiegene Inflation mit deutlich höheren Preisen zwingen deutsche Verbraucher zu einem geänderten Kauf- und Sparverhalten. 92 Prozent wollen die gestiegenen Energiekosten anderweitig ausgleichen: Je 55 Prozent wollen "weniger heizen" und "Strom sparen". 45 Prozent der Konsumenten planen außerdem, durch Einsparungen beim Einkauf von Lebensmitteln, Produkten des täglichen Bedarfs sowie Körperpflegeprodukten höhere Kosten zu kompensieren. Das sind Erkenntnisse des repräsentativen NielsenIQ Shopper Trends Report 2023, herausgegeben vom Marktforscher NIQ. Dafür wurden in Deutschland 1.505 Personen zwischen 18 und 65 Jahren im Oktober/November 2022 befragt.

Demnach stellt mit 90 Prozent die überwältigende Mehrheit eine allgemeine Preissteigerung bei Lebensmitteln fest. Vergleichsweise häufiger wurden Preissteigerungen bei salzigen Snacks und Milchprodukten wahrgenommen (plus zwölf Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr). Dagegen fiel der Anteil der Befragten, die bei Obst und Gemüse höhere Preise registrieren, verhaltener aus und stieg nur um vier Prozentpunkte. Deutlich mehr Konsumenten als in den Vorjahren wollen dem wahrgenommenen Preisanstieg bei Lebensmitteln damit begegnen, dass nur noch das Nötigste (plus elf Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr) oder sogar insgesamt weniger eingekauft wird (plus zehn Prozentpunkte versus Vorjahr).

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Sinkendes Interesse an Qualität, regionalen und Bioprodukten

Dabei machen die Konsumenten auch Abstriche bei der Qualität: Weniger Befragte sind nach eigenen Angaben bereit, für Qualität mehr zu bezahlen – dieser Wert fiel um sechs Prozentpunkte im Vergleich zu 2021. Auch der Anteil der Käufer, die Produkte aus dem eigenen Land oder der eigenen Region kaufen wollen, ist weiter zurückgegangen, ebenso wie das Interesse an Bioprodukten oder Markenprodukten von großen Herstellern mit ausgeprägtem Qualitätsversprechen. Insbesondere bei den Bioprodukten ist der Rückgang erheblich: 17 Prozent der Befragten geben an, weniger davon zu kaufen. Dieser Anteil hat sich im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt. Gleichzeitig stieg das Kaufinteresse an Handelsmarken (plus 13 Prozentpunkte gegenüber 2021), wobei auffällig ist, dass sich die Kaufbereitschaft für die günstigen Handelsmarken und der Premium- Handelsmarken deutlich unterschiedlich entwickelt - präferiert werden auch hier kostengünstigere Produkte.

NIQ zieht ein Resümee: Bei den Verbrauchern ist die Inflation im Einkaufskorb angekommen, sie reagieren mit weniger Konsum, setzen weniger auf Qualität und dafür mehr auf (günstige) Handelsmarken. Für Händler und Hersteller wird es deshalb darum gehen, die Erfolgskategorien und -produkte der vergangenen Jahre neu zu bewerten.
 

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sl 23.03.2023