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Modeindustrie

Kosten drücken Stimmung der Modehersteller

Gerd Oliver Seidensticker, Präsident des deutschen Modeverbandes Germanfashion - Quelle: Germanfashion, Modeverband Deutschland e.V.

Gerd Oliver Seidensticker, Präsident des deutschen Modeverbandes Germanfashion - Quelle: Germanfashion, Modeverband Deutschland e.V.

Das Jahr 2022 endete laut Germanfashion, Modeverband Deutschland e.V., Köln, für die deutschen Bekleidungshersteller insgesamt mit wenig Grund zur Freude. Auch wenn wir ein Umsatzplus von knapp 20 Prozent im Vergleich zu 2021 vermelden können, gab es aufgrund der gestiegenen Kosten entlang der gesamten Lieferkette wenig echte Gewinne. Das Niveau des Vorpandemiejahres 2019 konnte laut dem Verband noch nicht erreicht werden.

Weiterhin zeigen die amtlichen Zahlen des Statistischen Bundesamtes bei den Beschäftigtenzahlen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ein leichtes Minus von 0,6 Prozent. Durch Insolvenzen in der Branche ist die Anzahl der Betriebsstätten um zehn Prozent zurückgegangen. Der Export ist laut Germanfashion die Stütze der deutschen Industrie. Hier konnte trotz des Wegfalls des russischen Marktes ein Plus von knapp zehn Prozent erreicht werden. Auffallend ist demnach eine Exportsteigerung in die USA von rund 44 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, womit USA von Platz 17 auf Platz 14 der wichtigsten Exportmärkte der Branche steigt, Tendenz weiter steigend

Die wichtigsten zehn Exportmärkte der deutschen Hersteller zeigen bis auf Frankreich (leichtes Minus mit einem Prozent) wieder alle ein Plus, selbst das Vereinigte Königreich mit einem Plus von knapp fünf Prozent konnte sich stabilisieren. Bei den wichtigsten zehn Exportländern der Branche liegt laut der Meldung nahezu unverändert folgende Rangliste vor: Schweiz, Österreich, Polen, Niederlande, Frankreich, Italien, Belgien, Tschechien, Spanien, und Vereinigtes Königreich.

Import: China zurück auf Platz 1

China hat sich den Platz 1 in der Importstatistik zurückerobert. Während es den Trend gibt, alternative Produktionsländer aufzusuchen, gehen einige Unternehmen ganz bewusst zurück nach China, da sich die Lieferkette größtenteils stabilisiert hat. Das Jahr 2022 zeigt ein Umsatz-Importplus von knapp 30 Prozent in China. Die Produktion hat insgesamt im Jahr 2022 angezogen mit insgesamt rund 22 Prozent Umsatzplus im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, sodass für viele Länder ein Plus vor der Zahl steht. Bangladesch, das zweitwichtigste Land, zeigt ebenfalls einem Zuwachs von rund 35 Prozent. Weitere Gewinner im Import sind Vietnam (44 Prozent), Indien (26 Prozent), Pakistan (knapp 30 Prozent), Kambodscha (34 Prozent) und Myanmar (55 Prozent).

Nach China heißen die wichtigsten Importländer Bangladesch, Türkei, Vietnam, Indien, Pakistan, Italien, Kambodscha, Myanmar (erstmalig in den Top 10) und Niederlande. Importverlierer sind die europäischen Länder Italien, Niederlande, Polen, Frankreich, Österreich. Einen Trend zum Nearshoring in Europa gibt es somit laut Germanfashion auch weiterhin nicht.

Die gesamte Statistik ist als pdf-Datei abrufbar.
 

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sl 23.03.2023