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Wirtschaft

Kooperierender Mittelstand erweist sich als robust

Quelle: fotoART by Thommy Weiss/pixelio.de

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Das neue Jahr ist für den kooperierenden Mittelstand wirtschaftlich relativ stabil gestartet – 45,6 Prozent der Kooperationen bezeichnen ihre wirtschaftliche Lage als gut. Das ist allerdings ein Rückgang gegenüber dem Schlussquartal 2022, in dem noch mehr als 57 Prozent der Unternehmen eine solche Einschätzung meldeten.

Das zeigt die Konjunkturumfrage des Mittelstandsverbunds – ZGV e.V., Berlin: An der Umfrage haben sich 57 Verbundgruppenzentralen mit rund 43.000 angeschlossenen Unternehmen aus insgesamt 18 Branchen beteiligt.

Ein ähnliches Bild zeigt sich laut der Meldung bei den Umsatzzahlen der Kooperationen: Nur gut 40 Prozent der Unternehmen meldeten zwischen Januar und März 2023 Umsatzsteigerungen – das ist ein Minus von rund acht Prozentpunkten im Vergleich zum Vorquartal. Gleichzeitig zeigt sich mit rund 30 Prozent (Vor-Quartal: 28,6 Prozent) ein leichter Anstieg der Anzahl der Unternehmen, deren Umsätze im 1. Quartal zurückgingen.

Die Prognose für die kommenden Monate sieht der größte Teil der Verbundgruppen stabil (rund 44 Prozent) – es rechnen allerdings etwa 23 Prozent der Unternehmen mit sinkenden Umsätzen (Vor-Quartal: 19,6 Prozent). Mehr als ein Viertel der Kooperationen blickt optimistisch nach vorn und geht im weiteren Jahresverlauf von steigenden Umsätzen aus.

Eine ähnliche Entwicklung ist bei den Anschlusshäusern der Verbundgruppen zu beobachten: Hier zeigten sich die Umsätze zwischen Januar und März für das Gros der Unternehmen stabil (rund 40 Prozent). Beim Umsatz aufwärts ging es für rund ein Viertel der Unternehmen, allerdings verzeichnen mehr als 28 Prozent eine Abwärtsentwicklung im ersten Quartal 2023.

Stabile Ertragslage

Besser sieht es demnach bei der Ertragslage aus: Für rund 44 Prozent der Verbünde und damit die Mehrheit bewegt sich diese auf stabilem Niveau (Vor-Quartal: 50 Prozent), während rund 25 Prozent der Unternehmen sogar ein Plus spiegeln (Vor-Quartal: 30,4 Prozent). Allerdings berichten auch 30 Prozent der Kooperationen von einem Ertragsminus in den ersten drei Monaten des Jahres (Vor-Quartal: 19,6 Prozent).

Beim Blick in die Zukunft erwarten mehr als 54 Prozent der Verbundgruppen in den kommenden Monaten keine wesentliche Veränderung der Ertragsentwicklung. Rund 18 Prozent der Unternehmen rechnen mit einem Plus, rund 25 Prozent gehen aber von einem Rückgang aus.

Zu beobachten ist laut der Meldung zudem im 1. Quartal eine Kontinuität des Investitionsverhaltens im kooperierenden Mittelstand: Mehr als 70 Prozent der Kooperationen haben in den ersten drei Monaten genauso viel investiert wie im Schlussquartal 2022 (Vor-Quartal: 62,5 Prozent). Mehr als zwölf Prozent der Unternehmen haben sogar mehr Investitionen getätigt (Vor-Quartal: 25 Prozent), während bei 14 Prozent der Verbünde das Investitionsniveau von Januar bis März niedriger ausfiel (Vor-Quartal: 8,9 Prozent). Dabei schaut die Mehrheit der Verbundgruppen optimistisch in die Zukunft – rund 60 Prozent der Unternehmen wollen in naher Zukunft genauso viel investieren, 28 Prozent planen sogar ein Investitionsplus.

Die Beschäftigungszahlen zeigen sich zum Jahresbeginn stabil. Bei mehr als 77 Prozent der Kooperationen hat sich das Beschäftigungs-Niveau nicht verändert (Vor-Quartal: 67,9 Prozent), während rund 18 Prozent der Unternehmen mehr Personal eingestellt haben (Vor-Quartal: 23,2 Prozent). Lediglich 3,5 Prozent der Verbünde haben weniger Personal eingestellt (Vor-Quartal: 8,9 Prozent).

Der Ausblick verrät, dass rund 32 Prozent der Verbundgruppen für die kommenden Monate einen personellen Zuwachs planen – rund 60 Prozent wollen auf gleichem Beschäftigungslevel verbleiben. Parallelen zeigt der Blick auf die Anschlusshäuser – auch hier meldeten mehr als 70 Prozent der Unternehmen eine unveränderte Beschäftigtenzahl, rund elf Prozent haben mehr Personal eingestellt.

Auch wenn der kooperierende Mittelstand weiterhin widerstandsfähig bleibt, setzen ihm vielfältige Herausforderungen wie deutlich gestiegene Energiekosten, eine nach wie vor hohe Inflation, die Nachwirkungen der Pandemie und Lieferengpässe massiv zu. So gehen rund ein Drittel der Verbundgruppen davon aus, dass sich die Insolvenzgefährdung ihrer Anschlusshäuser – also ihrer Mitglieder – in der jüngsten Vergangenheit moderat oder sogar deutlich erhöht hat. Etwas mehr als die Hälfte der Kooperationen geht eher nicht davon aus.

Auch eine Gefährdung der Kooperationen selbst durch Insolvenzen oder freiwillige Geschäftsaufgaben von Mitgliedern wird aktuell nur vereinzelt befürchtet. Die meisten Unternehmen gehen von weniger als einem Prozent der Anschlusshäuser aus, die von Insolvenzen oder freiwilligen Geschäftsaufgaben aus wirtschaftlichen Gründen in 2023 betroffen sein könnten.
 

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sl 18.04.2023