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Iris Braun, Co-Gründerin von Share - Quelle: Max Threlfall

Iris Braun, Co-Gründerin von Share - Quelle: Max Threlfall

Earth Day

Share: "Es muss nur der erste Schritt getan werden"

Grüner leben, wohnen, essen – für die Umwelt und den Klimaschutz setzen sich die Menschen heutzutage vielfältig ein. Auch viele Unternehmen beschäftigen sich mit dem Thema Nachhaltigkeit und starten eigene Umweltinitiativen. Einige nahmen zudem den Earth Day am 22. April zum Anlass, ihr Engagement zu kommunizieren. In diesem Jahr stand der jährliche Aktionstag unter dem Motto "Wohne liebe grüner – Leben im Einklang mit der Natur". markenartikel-magazin.de sprach mit Marketing- und Markenverantwortlichen von Unternehmen und der Organisation unter anderem darüber, wie sie ihre Nachhaltigkeitsinitiativen kommunizieren und welchen Stellenwert das Thema ganzjährig in der Markenführungsstrategie hat.

Den Start machten Katarzyna Dulko-Gaszyna, Ikea, und Tamara Dannenmann, Day International Deutsches Komitee e.V. Heute lesen Sie, wie Iris Braun, Co-Gründerin des Konsumgüterherstellers Share, sich positioniert:

markenartikel: Inwiefern spielt das Thema Nachhaltigkeit auch in Ihrer Markenführungsstrategie eine Rolle?

Iris Braun: Für uns spielt das Thema Nachhaltigkeit eine wichtige Rolle. Vor allem die soziale Nachhaltigkeit steht bei uns im Mittelpunkt. Das bedeutet: Durch jeden Kauf eines Share-Produktes spendet man als Konsument:in automatisch an ein soziales Projekt. Das heißt, egal ob jemand Share-Seife, Wasser oder unsere Schreibwaren kauft, die Person hilft gleichzeitig einem anderen Menschen mit einer gleichartigen Hilfeleistung. Dabei arbeiten wir eng mit unseren sozialen Projektpartner:innen aus lokalen, nationalen und internationalen Organisationen zusammen. Alle Projekte werden gemeinsam mit den sozialen Partnerorganisationen ausgewählt und geplant. Denn unser Ziel ist es, mit den Spenden aus dem Verkauf unserer Produkte den größtmöglichen sozialen Impact zu erzielen.

markenartikel: Neben Ihrem Engagement bezüglich des sozialen Impacts – welche Bedeutung hat auch die ökologische Nachhaltigkeit bei Share?

Braun: Was das betrifft, arbeiten wir stetig daran, die Nachhaltigkeit entlang unserer Produkte und Lieferketten zu verbessern. Bei der Produktentwicklung achten wir auf den ökologischen Fußabdruck der Inhaltsstoffe und Verpackungen und haben dabei immer deren Umweltauswirkungen im Blick. So waren wir beispielsweise 2018 die ersten in Deutschland, die eine Wasserflasche aus 100 Prozent recyceltem Plastik auf den Markt gebracht haben.

markenartikel: Oftmals sind Verbraucher:innen skeptisch, was die Kommunikation des Themas Nachhaltigkeit angeht, und befürchten Greenwashing. Wie gehen Sie diese Herausforderung an?

Braun: Als Social-Impact-Marke wäre es ein großes Risiko für uns, wenn wir nach außen sozial kommunizieren, es aber letztlich nicht wären. Daher spielt Transparenz eine große Rolle für uns. Jedes unserer Produkte ist mit einem individuellen QR-Code versehen. Mit dem Scannen des Codes sieht man genau, wo die eigene Hilfe ankommt, was genau gemacht wird und vor allem auch von wem. Es steht also jedem und jeder frei, sich über unsere sozialen Projekte zu informieren. Außerdem besuchen wir unsere Projekte so oft wie möglich auch persönlich. Zudem verpflichten sich die Partnerorganisationen auch selbst zu Transparenz und effektiver Mittelverwendung, was beispielsweise durch das Spendensiegel des DZI zertifiziert wird.

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markenartikel: Wo sehen Sie mit Blick auf eine nachhaltige Transformation der Wirtschaft generell noch Nachholbedarf – und was läuft auch schon gut?

Braun: Generell glauben wir, dass Sustainability und Purpose nicht mehr nur Buzzwörter sind, sondern ein Kaufkriterium der Zukunft. Das hat auch unsere Umfrage mit Appinio gezeigt: Hier gaben 79 Prozent der Deutschen an, dass Unternehmen eine gesellschaftliche Verantwortung tragen und 61 Prozent der Befragten können sich sogar vorstellen, in Zukunft Marken zu boykottieren, die keinen sozialen Mehrwert bieten. 87 Prozent finden, dass ökologische Nachhaltigkeit allein nicht mehr ausreicht, sondern Unternehmen auch einen Social Impact haben sollten. Als wir 2018 die erste zu 100 Prozent recycelte Wasserflasche auf den deutschen Markt gebracht haben, sind wir davon ausgegangen, dass die Produktion sehr aufwändig und teuer sei, weshalb es bis dahin nichts Vergleichbares auf dem Markt gab.

markenartikel: Wie sieht das inzwischen aus?

Braun: Nachdem wir nun vorangeschritten sind, haben viele Unternehmen nachgezogen und ihren Rezyklatanteil hochgezogen. Es gibt in vielen Bereichen Lösungen, die aber für jemanden erste Priorität haben müssen, um umgesetzt zu werden. Wie unsere Erfahrungen zeigen, wollen Menschen Gutes tun und die Erwartungshaltung an Unternehmen ist in den letzten Jahren gestiegen. Hier liegt also definitiv eine Chance für Unternehmen. Wir glauben daran, dass ein positiver sozialer und nachhaltiger Impact in jeder Branche möglich ist, es muss nur der erste Schritt getan werden. In diesem Bereich wollen wir anderen Unternehmen ein Vorbild sein und sie dazu ermutigen, den sozialen Gedanken gemeinsam mit dem Wirtschaftlichen mitzudenken. Wenn wir alle an einem Strang ziehen, können wir einen riesigen Unterschied in der Welt machen.

Lesen Sie hier weiter in der Serie zum Earth Day:

Ikea: "Wir haben eine große Verantwortung, die Klimabilanz zu verbessern"

"Jeder Tag ist eigentlich Earth Day" 

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se 24.04.2023