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Quelle: OMD

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Konsumverhalten

Konsumenten zwischen Kostendruck und dem Wunsch nach Nachhaltigkeit

In ihrer aktuellen Ausgabe des New Perspectives-Reports beleuchtet die Mediagentur OMD Germany mit vier Standorten in Deutschland die Auswirkungen der gestiegenen Lebenshaltungskosten auf das Konsumverhalten sowie den Stellenwert von Nachhaltigkeit. Für die repräsentative Online-Erhebung, die dreimal jährlich erscheint, wurden im März knapp 750 Menschen zwischen 18 und 59 Jahren befragt.

Für 65 Prozent der Befragten ist Nachhaltigkeit demnach nach wie vor ein wichtiges Thema. 57 Prozent lassen ihren Worten dabei auch Taten folgen und achten beim Kauf von Produkten auf nachhaltige Produkteigenschaften wie beispielsweise regionale Herstellung, artgerechte Tierhaltung, nachvollziehbare Lieferketten, weniger Verpackungsmüll, plastikfreie Alternativen etc. Allerdings haben die Entwicklungen der letzten Monate in den Geldbeuteln der Menschen hierzulande Spuren hinterlassen: So berichten 74 Prozent über deutlich gestiegene Lebenshaltungskosten und 71 Prozent zeigen sich angesichts der Preisentwicklungen auch für die Zukunft sehr besorgt.

Entsprechend schnallen 78 Prozent der Befragten laut OMD den Gürtel erst einmal enger und kaufen gezielter und preisbewusster ein, über die Hälfte verschiebt außerdem größere Anschaffungen erst einmal auf einen späteren Zeitpunkt – je Bereich wird dabei aber nicht gleich gespart. Außerdem gibt die Hälfte der Befragten an, beim Konsum – ganz gleich ob Lebensmittel (41Prozent) oder andere Produkte (45 bis 50 Prozent) – jetzt mehr den Preis denn Nachhaltigkeitsaspekte im Auge zu haben. Gleichzeitig ist aber nach wie vor ein Drittel der Befragten bereit, einen höheren Preis für nachhaltige Produkte zu bezahlen.

Der Wunsch nachhaltig zu konsumieren ist also trotz Preissensibilität und Sparneigung nach wie vor vorhanden, schlussfolgert OMD. Zwar geben 60 Prozent an, sich aktuell nachhaltige Produkte weniger leisten zu können und 56 Prozent kaufen seltener Bio-Produkte. Jede:r Zweite (52 Prozent) sagt auch, bei Bio-Produkten deutlich häufiger zu Handelsmarken anstatt zu großen Bio-Labels wie Demeter & Co zu greifen. Aber Aspekte wie "Kaufe seltener Lebensmittel aus tiergerechter Haltung" oder "Kaufe seltener regionale oder lokal erzeugte Produkte" fallen mit 39 bzw. 38 Prozent dem Rotstift deutlich seltener zum Opfer.

Am liebsten nachhaltige Produkte zum Vorzugspreis

Auswirkungen haben die gestiegenen Lebenshaltungskosten laut der Meldung auch auf die Wahl der Einkaufsstätte: So gehen 51 Prozent inzwischen häufiger in den Discounter einkaufen und mehr als die Hälfte (55 Prozent) der Befragten sucht im konventionellen Supermarkt nach entsprechenden Angeboten – insgesamt sind für 80 Prozent Angebote derzeit ein relevantes Kaufkriterium. Ein Großteil der Befragten (63 Prozent) geht davon aus, dass sie wieder mehr auf Nachhaltigkeit achten, wenn sich die Lage bezüglich ihrer Lebenshaltungskosten stabilisiert hat. Nachhaltigkeit bleibt also höchst relevant.

Trotz der gestiegenen Bedeutung von Preisnachlässen: Am liebsten ist es Konsument:innen laut der Studie, wenn sie Nachhaltigkeit und Sparaspekte unter einen Hut bringen können. So würden 51 Prozent auch zur teureren nachhaltigen Varianten greifen, wenn sie beim Kauf mehrerer Produkte Rabatte in Form von Cashback, Onpack, Coupons & Co bekommen würden. 44 Prozent wären bereit, mehr auszugeben, wenn sie dadurch weniger Verpackungsmüll produzieren und für 31 Prozent wäre der Aspekt "Ohne Tierversuche" ein Grund, tiefer in die Tasche zu greifen.


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sl 02.05.2023