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Nachhaltigkeit

Mittelstand geht den Klimaschutz aktiv an - aber auch selektiv

Quelle: S. Hofschlaeger/pixelio.de

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Deutsche mittelständische Unternehmen gehen den Klimaschutz aktiv an: Nur 17 Prozent der befragten Unternehmen wollen weiterhin auf die Nutzung regenerativer Energieträger verzichten. 71 Prozent der Unternehmen arbeiten dagegen an der energetischen Sanierung ihrer Gebäude, fast zwei Drittel (63 Prozent) der produzierenden Unternehmen entwickeln aktuell Produktionsverfahren, die schad- und treibstoffarm sind. Aber nur 40 Prozent der Unternehmen hat bisher eine ausformulierte Strategie, wie sie ganz konkret dem Klimawandel begegnen möchte.

Das zeigt eine branchenweiten Befragung deutscher Unternehmen im Mittelstand des Umfrage- und Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag der Unternehmensberatung FTI-Andersch aus Frankfurt am Main und der Leuphana Universität Lüneburg. 152 Unternehmen aus den Branchen Industrie, Handel und Dienstleistungen mit einem Jahresumsatz zwischen 40 Millionen Euro und einer Milliarde Euro wurden dafür befragt, darunter rund 50 Prozent aus dem produzierenden Gewerbe. Die Umfrage ist eingebettet in die Studie Climate Governance 2023 von FTI-Andersch in Zusammenarbeit mit der Leuphana Universität Lüneburg (Professor Dr. Patrick Velte).

"Die Realität bei Klimaschutzmaßnahmen deutscher mittelständischer Unternehmen ist deutlich besser, als es das öffentliche Bild vermuten lässt", sagt Steffen Puhlmann, Direktor und Experte für Energie und Klima bei FTI-Andersch. "Die Unternehmen haben sich in großer Zahl auf den Weg gemacht und damit begonnen, ganz konkrete Maßnahmen bereits umzusetzen, um ihre CO2-Bilanz zu verbessern."

79 Prozent der befragten Unternehmen haben demnach zudem angegeben, weitere Investitionen zu prüfen, um dem Klimawandel zu begegnen. An der Finanzierung von zertifizierten Klimaschutzprojekten arbeiten 40 Prozent, um die eigenen Emissionen zu kompensieren.

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Weniger als die Hälfte hat bisher eine Klimastrategie

52 Prozent der Mittelstandsunternehmen haben laut der Meldung ausgesagt, aktuell eine eigene Klimastrategie zu entwickeln. Die energieintensiven, produzierenden Unternehmen sind Vorreiter. Hier verfügt die Hälfte stand heute über eine Klimastrategie. Bei Dienstleistern ist es nur ein knappes Drittel (31 Prozent), im Handel sind es ein Viertel der befragten Unternehmen.

Auch im Rahmen der Gesamtstrategie der Mittelständler hat das Thema Klima deutlich an Relevanz gewonnen. 56 Prozent geben an, dass Klimaaspekte ein wichtiger Teil ihrer generellen Geschäftsstrategie sind. Allerdings wollen nur elf Prozent der Unternehmen ihre Klimastrategie als Basis für die übergeordnete Unternehmensstrategie nutzen.

Unternehmen planen selektive Anpassungen

Nur 55 Prozent wollen indes auf Basis der Strategien ihre Kernprozesse verändern, 41 Prozent die Produktportfolios anpassen und 40 Prozent das Geschäftsmodell selbst reformieren. Dagegen sagen 79 Prozent, dass sie selektiv Prozesse anpassen wollen.

Dazu passt laut der Meldung, dass CO2-Neutralität gerade einmal 28 Prozent als Ziel ihrer Klimaschutzmaßnahmen angegeben haben (Handel: 50 Prozent; Industrie: 34 Prozent; Dienstleistungen: 15 Prozent). Der größte Teil will CO2 reduzieren (72 Prozent). Die Hälfte will die laufenden Maßnahmen in fünf Jahren umgesetzt haben, ein Viertel in zehn Jahren. Der Rest plant dafür noch deutlich mehr Zeit ein. Zudem hat zwar die deutliche Mehrzahl (61 Prozent) einen Verantwortungsbereich für ESG und Klimafragen auf Ebene des Vorstands und der Geschäftsführung geschaffen, zum Beispiel einen Chief Sustainability Officer (CSO). Nachhaltigkeitsausschüsse im Aufsichts- oder Beirat sind dagegen bislang selten (19 Prozent)
 

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sl 07.06.2023