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Wie würden Sie am ehesten Ihre Herangehensweise an Lebensmittel beschreiben? - Quelle: Deloitte

Wie würden Sie am ehesten Ihre Herangehensweise an Lebensmittel beschreiben? - Quelle: Deloitte

Lebensmitteleinkauf

Konsument:innen kaufen günstigere Alternativen

Die Inflation wirkt sich auf der Kaufverhalten aus: Immer mehr Konsument:innen wechseln beim Lebensmittelkauf zu preiswerteren Alternativen oder verzichten gänzlich auf bestimmte Produktgruppen. Das zeigen die April-Daten des Global Consumer Pulse Survey von Deloitte, München. Die Ergebnisse basieren auf einer repräsentativen Befragung von etwa 25.000 Verbraucher:innen aus 25 Ländern, darunter rund 1.000 aus Deutschland.

Ein Drittel der Befragten hat demnach zuletzt gleich mehrere Verhaltensweisen gezeigt, die auf finanziellen Stress beim Lebensmitteleinkauf hindeuten – vom Kompromiss bei der Produktauswahl bin hin zum kompletten Verzicht. So berichten 38 Prozent, in jüngerer Vergangenheit eher zu günstigen Zutaten gegriffen zu haben. Bei 37 Prozent sind anstelle des Markenprodukts hauptsächlich preiswertere Eigenmarken im Einkaufswagen gelandet. Besonders einschneidend: Ein Viertel der Befragten hat bereits ganze Produktgruppen vom Speiseplan gestrichen und sich bei der Einkaufstour auf Grundnahrungsmittel beschränkt. Wiederum 44 Prozent gaben an, nicht zu viele Lebensmittel gekauft zu haben, die später weggeworfen werden könnten.

Essverhalten der Deutschen: die Sparsamen vs. die Gesunden

Für viele Deutsche steht ohnehin eine Ernährungsweise im Vordergrund, die in erster Linie den Geldbeutel entlastet: Die verhältnismäßig größte Gruppe (35%) beschreibt sich im Umgang mit Lebensmitteln als sparsam – und setzt auf günstige, einfache Mahlzeiten, um ihr begrenztes Budget nicht zu sprengen. Mit einem Anteil von 15 Prozent an den monatlichen Gesamtausgaben für Lebensmittel befinden sich die Deutschen dabei europaweit im unteren Drittel (zum Vergleich: Italien 18%, Frankreich 17%).

Dem steht eine wachsende Anzahl an Konsument:innen gegenüber, die sich dem Ernährungstyp gesund zugehörig fühlen. Knapp jeder vierte Umfrage-Teilnehmende (23%) präferiert demnach eine ausgewogene und qualitativ hochwertige Ernährung, die allerdings auch das monatliche Budget stärker beansprucht. Da verwundert es nicht, dass niedrige Haushaltseinkommen in dieser Gruppe unterrepräsentiert sind: Ihr Anteil an der Fraktion der Gesunden macht lediglich 17 Prozent aus, bei den Befragten mit hohem Haushaltseinkommen sind es dagegen 28 Prozent. Für den Typus des Sparsamen verhält es sich umgekehrt; mehr als die Hälfte mit niedrigem, aber nur 20 Prozent mit hohem Einkommen ordnen sich dieser Gruppe zu.

Einkaufsverhalten: mehr planen, weniger liefern lassen

Die Einkommensschere spiegelt sich teilweise auch im Umgang mit Lebensmitteln wider. Während überdurchschnittlich viele wohlhabendere Befragte (37%) hauptsächlich zu Frischware greifen, entscheiden sich diejenigen mit niedrigem Einkommen eher für den Kauf von verarbeiteten Produkten. Umso bemerkenswerter: Nahezu unabhängig von den jeweiligen Einkünften verbringen insgesamt 35 Prozent aller Umfrage-Teilnehmenden sehr viel Zeit mit der Planung ihrer Lebensmitteleinkäufe. Passend dazu greifen 69 Prozent aktuell selten oder gar nicht auf Lieferdienste zurück – die Zubereitung von Mahlzeiten in den eigenen vier Wänden rückt damit wieder verstärkt in den Fokus.

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vg 23.06.2023