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Damenmode

Gerry Weber schließt Großteil seiner Läden

Die Bekleidungshersteller Gerry Weber, Halle, wird im Rahmen seiner Sanierung das eigene Filialnetz in Deutschland deutlich reduzieren. Dies habe man nach einer "intensiven betriebswirtschaftlichen Analysen jedes einzelnen der 171 inländischen eigenen Stores und Outlets im Portfolio" beschlossen, teilte der Damenmodeanbieter mit.

"Mit der konsequenten Hinwendung zum Wholesale-Geschäft kehrt Gerry Weber zu seinen Wurzeln zurück", erklärt CEO Angelika Schindler-Obenhaus. "Zugleich beenden wir endgültig den vor mehr als zehn Jahren eingeschlagenen Kurs einer zu ambitionierten Expansion des eigenen Retail, die sich als nicht marktgerecht und zukunftsfähig herausgestellt hat. Wir konzentrieren uns auf den gesunden Kern von Gerry Weber mit attraktiven eigenen Stores in durchweg guten Lagen, in denen wir unseren Kundinnen ein echtes Modeerlebnis bieten können. Zugleich werden wir alles daransetzen, unseren Handelspartnern durch attraktive Konzepte Mehrwerte zu bieten."

Circa 350 Mitarbeiter:innen von den Store-Schließungen betroffen

Die Gerry Weber Retail GmbH, in der das gesamte deutsche Retail-Geschäft der Gruppe gebündelt ist, wird im Zuge der Neuausrichtung 122 Stores und Outlets im Inland schließen. Außerdem zieht sich das Unternehmen aus dem deutschen Concession-Geschäft vollständig zurück. Die Schließungen sollen bis Ende September 2023 erfolgen. Durch diese Maßnahmen werden nach aktuellem Stand ca. 350 Vollzeitarbeitsplätze wegfallen.

Die Gerry Weber Retail GmbH hatte am 20. April dieses Jahres Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung gestellt. Im Zuge der Reorganisation setzt das Unternehmen auch auf eine weitere Verschlankung der Zentralbereiche. Betroffen vom Personalabbau sind rund 75 Vollzeitarbeitsplätze bei der Gerry Weber International AG und der Life-Style Fashion GmbH am Konzernstandort in Halle/Westfalen.

Dr. Christian Gerloff, Chief Restructuring Officer der Gerry Weber Retail GmbH: "Gerry Weber muss diesen Sanierungsprozess konsequent nutzen, um trotz aller Widrigkeiten im Markt eine nachhaltig profitable Geschäftsbasis zu schaffen. Eine weitere Chance dazu wird das Unternehmen nicht bekommen.

Zur Gerry-Weber-Gruppe gehören neben der gleichnamigen Marke Gerry Weber die jüngere Marke Taifun und die Plus-Size-Marke Samoon.

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vg 28.06.2023