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Durchschnittsnote 3,3 für den Industriestandort Deutschland - Quelle: Kantar Public/FTI-Andersch

Durchschnittsnote 3,3 für den Industriestandort Deutschland - Quelle: Kantar Public/FTI-Andersch

Supply Chain Barometer

Unzufriedenheit mit dem Industriestandort Deutschland, Produktionsverlagerung geplant

Viele deutsche Unternehmen bewerten Standort Deutschland negativ, zeigt eine Umfrage unter 150 deutschen Unternehmen des produzierenden Gewerbes durch das Marktforschungsinstitut Kantar Public im Auftrag der Unternehmensberatung FTI-Andersch, Frankfurt. Zeitraum der Befragung ist das zweite Quartal 2023. Die Mehrheit der für die Studie Supply Chain Barometer 2023 befragten Unternehmen (61 Prozent) hält den Standort Deutschland heute für weniger attraktiv (46 Prozent) oder nicht attraktiv (15 Prozent). Insgesamt vergeben sie die Durchschnittsnote 3,3 für den Industriestandort Deutschland.

Die schlechtesten Noten erhält Deutschland in den Bereichen Energiepreise und -verfügbarkeit (4,0), Regulatorik und Bürokratie (4,0) sowie der Verfügbarkeit von Fachkräften (3,9). Im Bereich Energie stellen Deutschland 39 Prozent der Befragten eine mangelhafte oder ungenügende Note aus, bei der Verfügbarkeit von Fachkräften 34 Prozent sowie bei den regulatorischen Rahmenbedingungen 31 Prozent. Die besten Noten erhält Deutschland bei der Nähe zu relevanten Absatzmärkten (2,4) sowie Infrastruktur und Verkehrsanbindung (2,5).

Unternehmen erwägen Verlagerung von Produktionskapazitäten

Insgesamt plant eine Mehrheit der Unternehmen, weiter zu wachsen: 55 Prozent der Unternehmen wollen weitere Produktionskapazitäten auf- und ausbauen. Aber: Ein Viertel (26 Prozent) erwägen die Verlagerung von Kapazitäten und 22 Prozent priorisieren eine Konsolidierung ihrer Produktionsstandorte. Je größer dabei die Unternehmen, desto eindeutiger ihre Schritte: Bei den Unternehmen mit mehr als 1.000 Mitarbeiter:innen erwägen aktuell 36 Prozent Verlagerungen, 34 Prozent Konsolidierungen.

Bei einem Ausbau der Produktion denken fast zwei Drittel (63 Prozent) der befragten Unternehmen an Standorte außerhalb Deutschlands, vor allem an Asien (37 Prozent, davon China 15 Prozent), Osteuropa (36 Prozent), West- und Mitteleuropa (31 Prozent) sowie Nord- und Mittelamerika (27 Prozent, davon USA 16 Prozent). Auch hier gibt es einen Unterschied zwischen Unternehmensgrößen: Bei den größeren Unternehmen ab 1.000 Mitarbeiter:innen denkt die Mehrheit an Asien (54 Prozent), jedes zweite (50 Prozent) an Osteuropa und 40 Prozent an Nord-, Mittel- und Südamerika.

Diejenigen Unternehmen, die schon in konkreten Planungen sind, zieht es Richtung Asien (40 Prozent – 15 Prozent China), Ost- oder Westeuropa (jeweils 35 Prozent) oder Nord-, Mittel- und Südamerika (32 Prozent – 21 Prozent USA). Immerhin: 40 Prozent der Unternehmen planen Produktionsausweitungen auch in Deutschland. Jedes zweite befragte Unternehmen (50 Prozent) hält China für einen attraktiven Standort (sehr attraktiv: 8 Prozent) – jetzt und in den kommenden Jahren.

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vg 10.08.2023