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Dr. Christian Busch ist Wirtschaftsprofessor an der University of Southern California und Autor von 'Erfolgsfaktor Zufall' - Foto: Mari Zakharav

Dr. Christian Busch ist Wirtschaftsprofessor an der University of Southern California und Autor von 'Erfolgsfaktor Zufall' - Foto: Mari Zakharav

Serendipität

Erfolgsfaktor Zufall: Wie aus unerwarteten Ereignissen Neues entsteht

Dr. Christian Busch, Wirtschaftsprofessor an der University of Southern California spricht mit markenartikel über die Wichtigkeit von Zufällen und sagt, wie wir dem Glück auf die Sprünge helfen und Unternehmen einen Muskel für das Unerwartete entwickeln können.  

markenartikel: Sie sagen, Wirtschaft und Innovation hängen auch mit dem Zufall zusammen. Wie meinen Sie das?
Dr. Christian Busch: Wir alle wollen gerne einen Plan, eine Strategie haben – und den Faktor Zufall in diesem Kontext so weit wie möglich eliminieren. Aber unsere Forschung zeigt, dass erfolgreiche Führungskräfte den Zufall oft nicht nur in ihre Strategien mit aufnehmen, sondern auch aktiv dafür sorgen, dass aus unerwarteten Ereignissen Neues entsteht. Dann kommt es zu den spannendsten Innovationen und lebensverändernden Momenten – von Penicillin über Viagra und Kartoffelwaschmaschinen bis hin zum unerwarteten Traumjob. Es gibt viele Wege, die uns dabei helfen, dass Serendipität, also aktives Glück, eintritt. Einer ist, aktiv nach Abweichungen vom Status quo zu fragen – zum Beispiel im wöchentlichen Meeting die Mitarbeitenden nicht zuerst danach zu fragen, ob alles nach Plan läuft, sondern das Meeting mit der Frage einzuleiten, was die Mitarbeitenden zuletzt überrascht hat. Haben unsere Kunden unser Produkt anders benutzt, als wir erwartet hätten? Hat unsere Kampagne andere Leute erreicht, als wir dachten? Wenn wir anfangen, das Unerwartete nicht als Feind, sondern als Verbündeten zu verstehen, kommen meist die spannendsten Ergebnisse zusammen.

markenartikel: Wie können Unternehmen dem Zufall vielleicht auch auf die Sprünge helfen?
Busch: Wir müssen uns von der Kontroll-Illusion verabschieden – dass wir immer Gewissheit haben müssen und unsere Autorität darauf basiert, und dass wir so tun, alles zu wissen und jederzeit alles im Griff zu haben. Die Welt um uns herum ist mittlerweile so volatil und schnelllebig geworden, dass die klassischen Zehnjahrespläne ohnehin illusorisch sind. Die erfolgreichsten CEOs, mit denen wir arbeiten, fokussieren auf Klarheit und nicht Gewissheit – wie John Fallon, ehemaliger CEO von Pearson, treffend formulierte: "Ich kann Dir keine Gewissheit geben, aber ich kann Dir Klarheit geben." Also: Ja zum 'Nordstern', zur klaren Idee über unsere Vorstellungen und Werte – aber dann auch das Unerwartete als Teil der Strategie sehen.

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Wieso wir weg von einem Perfektions- hin zu einem Exzellenzstreben kommen müssen und inwieweit Serendipität eine Lebensphilosophie ist, die man als Unternehmer 'lernen' und für sich nutzen kann, lesen Sie im vollständigen Interiew mit Dr. Christian Busch, Wirtschaftsprofessor an der University of Southern California und Autor von Erfolgsfaktor Zufall, in der aktuellen Print-Ausgabe 8/23 des markenartikel. Das Heft kann hier bestellt werden.

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vg 15.08.2023