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Quelle: Roland Berger

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Wirtschaft

Diese Branchen stehen unter starkem Transformationsdruck

Neben Automotive, Bau & Immobilien sowie Einzelhandel hat auch das Gesundheitswesen grundlegenden Anpassungsbedarf. Das zeigt eine Restrukturierungsstudie der Strategieberatung Roland Berger, die die Einschätzungen von rund 650 Expert:innen aus dem Bankwesen, von Sanierungsberatungen und Insolvenzverwaltungen widerspiegelt.

Zwei Drittel davon sehen demnach die Notwendigkeit eines grundlegenden strategischen Wandels in Unternehmen. Den größten Transformationsbedarf sehen die Fachleute im Automobilsektor, der Bau- und Immobilienbranche sowie im Einzelhandel, zudem neuerdings auch im vom Fachkräftemangel besonders betroffenen Gesundheitswesen. Doch nur jeder Zehnte glaubt, dass das Management in den Unternehmen wirklich bereit ist, sich einem tiefgreifenden Umbruch zu stellen.

"Unsere Studie zeigt, dass die einschlägigen Experten eine regelrechte Restrukturierungswelle erwarten", sagt Sascha Haghani, Partner und Leiter der globalen Plattform Restructuring, Performance & Transaction bei Roland Berger. "Die makroökonomischen Voraussetzungen sind schwierig: Unternehmen müssen sich auf eine Phase erhöhter konjunktureller Unsicherheit einstellen, die zusätzlich durch veränderte Rahmenbedingungen wie den Fachkräftemangel oder gestiegene Energie- und Kapitalkosten verschärft wird. Diese Gemengelage gefährdet ganze Geschäftsmodelle und verlangt nach einer grundlegenden Transformation in den Unternehmen sowie einer Aufholjagd bei technologischen Innovationen."

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Rund drei Viertel der Befragten gehen für 2023 von einer Stagnation bzw. einem Rückgang der Wirtschaftsleistung in Deutschland aus, fast die Hälfte erwartet eine ähnliche Entwicklung auch für die kommenden beiden Jahre. 58 Prozent halten dabei den Fachkräftemangel für den größten wirtschaftspolitischen Risiko- und Belastungsfaktor. Unter diesen Vorzeichen erwarten fast zwei Drittel (62 Prozent) umfassende Restrukturierungsinitiativen. Besonders betroffen sehen sie den Automobilsektor (von 57 Prozent genannt), der aufgrund hoher Kosten und mäßiger Nachfrage unter Druck bleibt. Die Baubranche kommt durch steigende Zinsen und geringere Realeinkommen in Bedrängnis und wird folgerichtig fast doppelt so oft als betroffen genannt wie im Vorjahr (52 vs. 28 Prozent 2022). An dritter Stelle folgt der Einzelhandel (46 Prozent), dem schwindende Kaufkraft sowie veränderte Konsumpräferenzen zu schaffen machen. Erstmals von den Befragten genannt wird dieses Jahr das Gesundheitswesen (45 Prozent), das unter einem massiven Fachkräftemangel leidet.

Digitalisierungsdruck als zunehmender Treiber für Restrukturierungen

Abgesehen von den genannten besonders betroffenen Sektoren besteht laut der Umfrage jedoch branchenübergreifend ein erhöhter Transformationsdruck. Der wichtigste Grund dafür sind Rückstände bei Digitalisierung und Innovation (49 Prozent). Zudem spitzt sich die Lage beim Personal aus Sicht der Befragten weiter zu: Im Vergleich zum Vorjahr nennen mit 47 Prozent fast doppelt so viele Befragte den Fachkräftemangel als Grund für erhöhten Anpassungsbedarf. Auf Platz drei liegt die Preisentwicklung bei Rohstoffen und Energie (39 Prozent).

Mit Blick auf die erforderlichen Maßnahmen sieht mehr als die Hälfte (54 Prozent) bei Investitionen in Digitalisierung und Innovation den höchsten Nachholbedarf. Ein knappes Drittel hält Diversifikation oder eine Fokussierung auf bestimmte Geschäftsbereiche, Produkte oder Geographien für geboten. Dagegen nennt nur ein Viertel (26 Prozent) die Verlagerung der Produktion ins Ausland als sinnvolle Maßnahme.

Die vollständige Studie steht als Download zur Verfügung.

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sl 27.09.2023