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BMEL-Ernährungsreport 2023

Geschmack und Gesundheit sind wichtig beim Lebensmitttelkauf

Quelle: Symbolbild / unsplash.com

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Viele Menschen achten bei ihrer Ernährung auf die Auswirkungen auf Umwelt und Klima. Das zeigt der jährliche Ernährungsreport des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), der auf repräsentativen Umfragen des Instituts Forsa beruht. Demnach ist der tägliche Verzehr von pflanzlichen Alternativen zu Fleischprodukten deutlich gestiegen. 2015 gab noch jeder Dritte (34 Prozent) an, täglich Fleisch zu essen – aktuell ist es nur noch jeder Fünfte (20 Prozent). Der Ernährungsreport dokumentiert laut der Meldung auch eine große Wertschätzung für die Arbeit der heimischen Landwirtschaft. Je rund vier Fünftel der Befragten (78 bis 88 Prozent) ist es wichtig oder sehr wichtig, dass Eier, Brot, Obst, Gemüse, Fleisch und Wurst aus der Region stammen.

Weitere Erkenntnisse: 74 Prozent der Befragten kochen gern, 45 Prozent jeden Tag und weitere 36 Prozent zwei- bis dreimal pro Woche. Nur acht Prozent kochen normalerweise gar nicht. Derweil hat sich zwischen 2020 und 2023 die Zahl derer, die täglich vegetarische oder vegane Alternativen zu tierischen Produkten essen, auf zehn Prozent verdoppelt. Als Grund für die Wahl von vegetarischen oder veganen Produkten nennen 73 Prozent Neugier, jeweils 63 Prozent den Tierschutz oder dass es gut für Umwelt bzw. Klima ist. 63 Prozent erwähnten den Geschmack als Grund.

Geschmack als wichtigstes Kriterium

Generell ist guter Geschmack laut der Meldung der wichtigste Grund für den Essenseinkauf (94 Prozent). Eine deutliche Mehrheit (80 Prozent) achtet zudem darauf, wie das Tier gehalten wurde, von dem das Lebensmittel stammt. 74 Prozent legen Wert darauf, dass ein Lebensmittel umwelt- und ressourcenschonend produziert, fair gehandelt (73 Prozent) oder ökologisch erzeugt (72 Prozent) wurde. Entsprechend achten 66 Prozent "immer oder meistens" auf ein Regionalfenster auf dem Lebensmittel, das angibt, aus welcher Region das Produkt stammt; 59 Prozent achten auf das EU-Bio-Siegel und 65 Prozent auf ein Tierwohllabel, das Fleisch aus besonders tiergerechter Haltung kennzeichnet.

Knapp drei Viertel (73 Prozent) achten beim Einkaufen auf Angebote (plus zwölf Prozentpunkte ggü. Vorjahr). Gleichzeitig geben die
Befragten auch häufiger an, darauf zu achten, dass die Lebensmittel preiswert sind (2023: 57 Prozent, 2022: 47 Prozent).  Die regionale Herkunft spielt ebenfalls eine Rolle, vor allem bei Eiern (88 Prozent) und frischem Gemüse und Obst (87 Prozent), aber auch bei Brot und Backwaren (81 Prozent), Fleisch- und Wurstwaren (78 Prozent) sowie bei Milch und Milcherzeugnissen (72 Prozent).

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Klare Erwartungen an Politik und Wirtschaft: 91 Prozent stimmten der Aussage "voll und ganz" oder "eher" zu, dass sich die Politik mehr für artgerechte Tierhaltung einsetzen solle. 77 Prozent halten es für den Klimaschutz für wichtig, dass die Menschen weniger Fleisch essen. Und gleichzeitig denken 51 Prozent, dass in Restaurants und Kantinen zu wenige Gerichte mit oder aus Bio-Lebensmitteln angeboten werden.

Bereitschaft, für mehr Tierwohl zu zahlen

Auch ist die Bereitschaft, für mehr Tierwohl auch mehr zu bezahlten, weiterhin hoch. Unter der Annahme, dass ein Kilogramm Fleisch aus herkömmlicher Produktion zehn Euro kostet, würden 13 Prozent bis zu zwölf Euro bezahlen für ein Kilo Fleisch von Tieren, die besser gehalten wurden, als es das Gesetz vorschreibt. 44 Prozent würden dafür bis zu 15 Euro bezahlen, 24 Prozent einen Preis bis zu 20 Euro akzeptieren und elf Prozent wäre dies sogar mehr als 20 Euro wert.

41 Prozent teilen die Auffassung, dass Gemüse und Obst zu teuer sind, bei Fleisch- und Wurstprodukten sind es 21 Prozent der Befragten. Die Ansichten sind vielfältig. Insbesondere einer Förderung von tier- und umweltgerechten Stallumbauten stimmen 93 Prozent der Befragten voll und ganz oder eher zu. Für genauso viele ist eine Verpflichtung für Supermärkte, abgelaufene Lebensmittel zu spenden, von Bedeutung. Im Zuge dessen befürworten es 91 Prozent, wenn bereits entsorgte, aber noch genießbare Lebensmittel aus Müllcontainern von Supermärkten straffrei entwendet werden könnten.

Für die Abschaffung der Mehrwertsteuer auf Gemüse und Obst sprechen sich 73 Prozent aus. 94 Prozent finden es sehr wichtig oder wichtig, dass für bessere Tierhaltungsbedingungen mit weniger Tieren in Ställen gesorgt wird. 92 Prozent befürworten weniger Lebensmittelabfälle in Haushalten und Betrieben. Ähnlich hoch sind die Werte für den Ausbau des ökologischen Landbaus (87 Prozent) sowie höhere Einkommen in der Landwirtschaft (84 Prozent).

Weniger Zucker ist gefragt

Auch in diesem Jahr befürworten es laut Ernährungsreport mehr als vier Fünftel der befragten Personen (82 Prozent), wenn Fertiglebensmitteln weniger Zucker zugesetzt wird, auch wenn das Produkt dann etwas weniger süß schmeckt. Neun Prozent wünschen sich, dass die fehlende Süße aufgrund von geringerem Zuckerzusatz durch Süßungsmittel ausgeglichen wird, die fast oder ganz kalorienfrei sind. Nur acht Prozent wünschen sich, dass die Menge an zugesetztem Zucker in Fertiglebensmitteln so bliebe wie bisher.

Außerdem zeigt sich, dass die Befragten beim Einkauf verarbeiteter Lebensmittel oder Fertigprodukte etwas häufiger auf den Anteil von Zucker, Fett und Salz achten als im Vorjahr. 61 Prozent der Menschen – und damit vier Prozentpunkte mehr als im Vorjahr – haben zudem schon einmal bewusst Fertigprodukte gekauft, bei denen der Gehalt an Zucker reduziert war. 55 Prozent haben schon einmal bewusst fettreduzierte Fertigprodukte gekauft und 20 Prozent Fertigprodukte mit einem verminderten Salzgehalt.

Der Ernährungsreport 2023 steht als Download zur Verfügung.

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sl 17.10.2023