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DIHK-Konjunkturumfrage

Wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen sind ein Geschäftsrisiko

Quelle: Dieter Schütz/pixelio.de

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Nur 13 Prozent der Unternehmen in Deutschland rechnen in den nächsten zwölf Monaten mit einer Verbesserung ihrer Geschäfte, mehr als ein Drittel (35 Prozent) gehen von einer Verschlechterung aus. Das geht aus der DIHK-Konjunkturumfrage hervor, die auf den Rückmeldungen von 24.000 Unternehmen aus nahezu allen Branchen und Regionen basiert. Mehr als die Hälfte der Unternehmen stuft die Wirtschafts- und Standortpolitik in Deutschland demnach zudem aktuell als Problem für die eigene Entwicklung ein.

"51 Prozent sehen in den wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen ein Geschäftsrisiko. Besonders alarmierend ist, dass wir diesen Wert erstmals auch in der Industrie gemessen haben", sagt DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben. "Wir sehen bislang keine Anzeichen für einen sich selbst tragenden Aufschwung – im Gegenteil: Die Unternehmen haben sowohl ihre dafür wichtigen Investitionspläne als auch ihre Beschäftigungsabsichten nach unten korrigiert – jeweils ins Minus. Angesichts dieser insgesamt trüben Aussichten rechnen wir in diesem Jahr mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung von 0,5 Prozent. Auch für das nächste Jahr erwarten wir lediglich Stagnation mit einer schwarzen Null."

Zu schlechten konjunkturellen Vorgaben kommen laut der Meldung strukturelle und dauerhafte Herausforderungen hinzu: erhebliche geopolitische Risiken, demografische Veränderungen, Technologieumbrüche, Klimawandel und Energiepolitik.

Investitionsabsichten sinken

Noch wird auch die aktuelle Geschäftslage von mehr Betrieben positiv eingeschätzt (30 Prozent) als negativ (21 Prozent). Die Unternehmer:innen blicken aber laut DIHK sorgenvoll in die Zukunft: Bei den Geschäftsaussichten für die kommenden zwölf Monate überwiegen derzeit in fast allen Branchen die negativen Erwartungen. Der DIHK-Saldo der Geschäftserwartungen sinkt von minus fünf auf minus 22 Punkte ab. Vor allem die Industrie ist demnach zurückhaltend und senkt ihre Investitionsabsichten deutlich. Nur 24 Prozent der Industriebetriebe wollen ihre Investitionen in Deutschland ausweiten, 36 Prozent planen eher eine Reduzierung.

Insgesamt steigen die Risiken und Unsicherheiten, denen sich die Unternehmen ausgesetzt sehen, weiter an. Mittlerweile kreuzen die Unternehmen im Schnitt mehr als drei (3,1) Geschäftsrisiken an. Noch vor der Pandemie waren es im Durchschnitt 2,4. Jeweils mehr als die Hälfte nennen als die größten Geschäftsrisiken die Energie- und Rohstoffpreise (aktuell 61 Prozent nach 65 Prozent im Frühsommer), den Fachkräftemangel (58 Prozent nach 62 Prozent), die Inlandsnachfrage (53 Prozent nach 46 Prozent) sowie erstmals eben die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen (51 Prozent nach 43 Prozent). Zum Thema wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen liegen fast 6.000 Freitextantworten der Unternehmen vor.

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sl 30.10.2023