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Wirtschaft

So positionieren sich deutsche Unternehmen gegenüber China

Quelle: Manfred Schütze/pixelio.de

Quelle: Manfred Schütze/pixelio.de

Deutsche Unternehmen, die in China aktiv sind, schätzen die aktuelle Lage nicht nur realistisch ein, sondern legen auch eine pragmatische Einschätzung der eigenen Unternehmensstärken - und Schwächen - an den Tag. Im Umgang mit China als Wirtschaftspartner wächst das Bewusstsein für die Notwendigkeit eines Risikomanagements im eigenen Unternehmen. Das zeigt die  Studie Das neue China-Geschäft deutscher Unternehmen: Realistisch. Pragmatisch. Risikobewusst. der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC Deutschland), für die 180 deutsche Unternehmen aus sechs verschiedenen Branchen befragt wurden.

88 Prozent sehen China demnach auch in Zukunft als unerlässlichen Rohstofflieferanten. In puncto Beschaffung erwarten 57 Prozent eine verstärkte Regionalisierung nah am Einsatzort. Gleichwohl geht die Mehrheit der befragten Unternehmen (53 Prozent) für die kommenden drei Jahre von einer steigenden Bedeutung Chinas als Absatzmarkt für ihre Branche aus.

Thomas Heck, Leiter der PwC China Business Group Deutschland/Europa: "Vorbei ist die Zeit, in der internationale Unternehmen in China leicht und schnell Geld verdienten, indem sie von großen Wachstumssprüngen bei günstigen Produktionskosten und einer exzellenten Infrastruktur profitierten. Das Wachstum in China stößt an seine Grenzen, ausländische Unternehmen kämpfen mit chinesischen Wettbewerbern um Marktanteile. Damit dürfte sich China für viele ausländische Unternehmen zu einem normalen Auslandsmarkt entwickeln. Eine Phase der Anpassung hat damit für beide Seiten begonnen."

Die überwiegende Mehrheit der Befragten will ihr Engagement auf dem chinesischen Markt auch in Zukunft fortführen. Lediglich eine sehr kleine Minderheit (ein Prozent) plant einen Abzug oder Teilabzüge (sechs Prozent). 67 Prozent erwarten in den nächsten drei Jahren keine Verschiebung von Umsatzanteilen deutscher Unternehmen in andere Länder.

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Zwei Drittel der Befragten (65 Prozent) nehmen die Regulierungen der Bundesregierung als Einschränkung in ihr Engagement in China wahr. Fast ebenso viele (63 Prozent) sind der Meinung, dass geopolitische Konflikte Projekte wie die "Belt and Road Initiative (BRI)" in Frage stellen. Die europäische "Global Gateway Initiative", betrachtet bisher nur ein Drittel der befragten Firmen als attraktives Angebot. Ein weiteres Hindernis für Unternehmen sieht die Mehrheit der Befragten (56 Prozent) in der Anwendung der Standards für Umwelt, Soziales und Unternehmensführung (ESG).

Verschärftes Risikobewusstsein

Rund sechs von zehn deutschen Unternehmen (59 Prozent) in China beklagen eine starke Zunahme von Cyber-Angriffen. Jedes zweite Unternehmen hat aus diesen Erfahrungen die Cybersicherheits-Aktivitäten erhöht. Das Risikomanagement umfasst aber auch zahlreiche weitere Aspekte: Die größte Herausforderung sehen 84 Prozent der Befragten in den unkalkulierbaren geopolitischen Entwicklungen; 77 Prozent halten Standortalternativen in anderen Ländern als Risikovorsorge für unabdingbar. Bisher haben 37 Prozent der Unternehmen konkrete Ausfallstrategien erarbeitet, um sich für Krisenfälle zu wappnen.

Fast sechs von zehn Unternehmen (58 Prozent) geben zudem an, dass steigende Kosten die Vorteile eines China-Engagements reduzieren und knapp die Hälfte sieht den Technologievorsprung deutscher Unternehmen rasant schwinden.

"Unsere Umfrage zeigt, dass die deutschen Unternehmen bereits ein De-Risking betreiben und kurzfristig kein konkretes Decoupling auf der Agenda steht. Die Präsenz deutscher Unternehmen in China war bereits vor der Pandemie von vielen Hürden geprägt. Resilienz ist heute wichtiger denn je", resümiert Heck.

Weitere Informationen zur Studie sind online abrufbar.

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sl 08.11.2023