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Glücksatlas

Lebenszufriedenheit steigt leicht an, aber starke Zunahme von Angstgefühlen bei Jugendlichen

Quelle: Devin Avery/Unsplash

Quelle: Devin Avery/Unsplash

Der SKL Glücksatlas 2023 unter wissenschaftlicher Leitung des Forschers Prof. Dr. Bernd Raffelhüschen, Professor für Finanzwissenschaft an der Universität Freiburg, zeigt, dass die Lebenszufriedenheit in Deutschland 2023 leicht ansteigt, aber weiterhin unter dem Niveau von 2019 liegt. Das gemessene landesweite Glücksniveau steigt 2023 auf 6,92 Punkte. Das ist ein leichtes Plus von 0,06 Punkten gegenüber dem Vorjahr (6,86 Punkte). Im Vergleich zum Tiefpunkt im Jahr 2021 mit 6,58 Punkten beträgt der Unterschied insgesamt 0,34 Punkte. Jedoch befindet sich der diesjährige Wert von 6,92 Punkten um 0,22 Punkte unterhalb des Vor-Corona-Niveaus von 2019 (7,14 Punkte).

Zwei Drittel der Bevölkerung blicken aktuell mit Optimismus in die Zukunft. Gleichzeitig liegt der Anteil der Menschen, der angibt, sich heute stärker als in der Corona-Pandemie belastet zu fühlen, bei 23,2 Prozent. 31,8 Prozent geben an, sich heute weniger belastet zu fühlen. 45 Prozent sehen in der Belastung im Vergleich zur Corona-Zeit keinen Unterschied.

Zunehmend Ängste bei Jugendlichen

Die Nachwirkungen der Corona-Zeit zeigen sich am deutlichsten bei den Jugendlichen. Bei diesen zeigt sich eine Zunahme diffuser Ängste, sei es vor Verlusten des Wohlstands, des Friedens, der Gesundheit oder den Auswirkungen der Klimaerwärmung. Im Jahr 2019 berichteten 7,6 Prozent der 18- bis 29-Jährigen von häufigen oder sehr häufigen Angstgefühlen, während es im Jahr 2023 insgesamt 16,4 Prozent sind. Darüber hinaus ist die Lebenszufriedenheit der 16- bis 29-Jährigen im Vergleich der Jahre 2023 und 2019 stärker gesunken als die anderer Generationen. Die Lebenszufriedenheit ist bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen 2023 um 0,33 Punkte niedriger als 2019 (2023: 7,33 Punkte, 2019: 7,66 Punkte). Bei den über 60-Jährigen beträgt die Differenz nur 0,20 Punkte (2023: 6,79 Punkte, 2019: 6,99 Punkte).

Verbessert hat sich die Zufriedenheit mit dem Einkommen, nachdem sie in den letzten Jahren stark gesunken war. Die Einkommenszufriedenheit fiel vom Höchststand im Jahr 2019 mit 7,18 Punkten auf nur noch 6,49 Punkte im Jahr 2022. Aktuell zeigt sich jedoch eine leichte Erholung auf 6,64 Punkte.

Glücksranking der Bundesländer

In ostdeutschen Ländern nahm die Lebenszufriedenheit stärker zu als in westdeutschen, weshalb der Abstand zwischen West (6,96 Punkte) und Ost (6,76 Punkte) aktuell auf 0,20 Punkte geschrumpft ist. Den ersten Platz im Glücksranking der Bundesländer nimmt 2023 wie schon im Vorjahr Schleswig-Holstein mit 7,21 Punkten ein. Hamburg (7,11 Punkte, vorher Platz 4), Bayern (7,09 Punkte, vorher Platz 2) und Hessen (7,06 Punkte, vorher Platz 6) folgen. Auf den 5. Platz kommt Nordrhein-Westfalen (7,0 Punkte, vorher Platz 3), dann folgen auf Platz 6 Sachsen-Anhalt (6,95 Punkte, vorher Platz 9), auf Platz 7 Sachsen (6,92 Punkte, vorher Platz 10) und auf Platz 8 Baden-Württemberg (6,88 Punkte, vorher auch Platz 8). Bremen ist auf Platz 9 (6,84 Punkte, vorher Platz 12), Niedersachsen auf Platz 10 (6,83 Punkte, vorher Platz 7), und Thüringen auf Platz 11 (6,83 Punkte, vorher Platz 13). Es folgen auf Platz 12 Rheinland-Pfalz (6,79 Punkte, vorher Platz 11) und Brandenburg auf Platz 13 (6,79 Punkte, vorher Platz 5). Berlin (6,62 Punkte), das Saarland (6,21 Punkte) und Mecklenburg-Vorpommern (6,19 Punkte) bleiben wie im Vorjahr auf den Plätzen 14, 15 und 16.

Der Abstand zwischen dem glücklichsten (Schleswig-Holstein) und dem unglücklichsten Bundesland (Mecklenburg-Vorpommern) ist 2023 auf 1,02 Punkte gestiegen. 2019 lag er bei nur 0,68 Punkten.

Daten aus verschiedenen repräsentativen Befragungen

Die Daten für den SKL Glücksatlas 2023 stammen aus insgesamt elf monatlichen Befragungen von August 2022 bis Juni 2023 mit insgesamt 11.425 repräsentativ Befragten ab 16 Jahren in Form von mündlich-persönlichen Interviews durch das Institut für Demoskopie Allensbach zur Erfassung der allgemeinen Lebenszufriedenheit der Deutschen. Zur Erfassung der Zufriedenheiten mit den Lebensbereichen Arbeit, Einkommen, Familie und Gesundheit wurden vom IfD Allensbach von Februar bis April 2023 insgesamt 3.109 Bürger*innen ab 16 Jahren repräsentativ in Form von mündlich-persönlichen Interviews befragt. Zudem befragte das Berliner Meinungsforschungsinstitut Ipsos insgesamt 2.000 Deutsche zwischen 18 und 65 Jahren (computergestützte Online-Befragung) repräsentativ zu den Ost-West-Unterschieden, verschiedenen emotionalen Indikatoren, Ängsten und dem Einfluss der Wohnkosten auf die Lebenszufriedenheit. Seit Anfang 2022 ist die SKL (Süddeutsche Klassenlotterie) Partner des Glücksatlas, bis Ende 2021 wurde er von der Deutschen Post herausgegeben.
 

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vg 20.11.2023