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FuE

Unternehmen in Deutschland steigern Ausgaben für Forschung und Entwicklung deutlich

Quelle: Worawut/Fotolia

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Nach dem Einbruch der FuE-Ausgaben 2020 wird in den Unternehmen wieder auf dem Vorkrisenniveau geforscht und entwickelt. Dies zeigen die Daten aus der FuE-Erhebung, die der Stifterverband, Berlin, jährlich im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) durchführt. Im Jahr 2022 investierten die Unternehmen mit 81,8 Milliarden Euro acht Prozent mehr in selbst durchgeführte Forschung und Entwicklung als noch ein Jahr zuvor. Die Ausgaben für Forschungsaufträge an Externe erhöhten sich um 4,1 Prozent und betragen nun 27,6 Milliarden Euro.
 
Trotz des Fachkräftemangels ist es den Unternehmen demnach auch gelungen, auch das FuE-Personal aufzustocken. Gemessen an Vollzeitstellen lag deren Zahl mit 505.000 erstmals über der Marke einer halben Million (+5,7 Prozent im Vergleich zum Jahr 2021). Dabei wurde das besonders hoch qualifizierte wissenschaftliche Personal stärker ausgebaut als das technische und Managementpersonal. Einen FuE-Personalabbau gab es in keiner zentralen Branche.

Michael Kaschke, Präsident des Stifterverbandes: "Es ist ein gutes Signal für Deutschland, dass die Unternehmen trotz des massiven Fachkräftemangels weiterhin hochqualifiziertes Personal für FuE einstellen. Das schafft die notwendige Planungssicherheit für forschende Unternehmen und fördert deren Wettbewerbsfähigkeit."

Bedeutungsgewinn von Forschung und Entwicklung mit IT-Bezug

Auch im Bereich Digitalisierung legt Deutschland laut dem Stifterverband zu. Allein im Jahr 2022 waren die internen FuE-Aufwendungen in den IT-Dienstleistungen besonders hoch, allen voran bei den Programmiertätigkeiten. Hier betrug das Wachstum gut 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Damit setzt sich der in den vergangenen Jahren besonders positive Entwicklungstrend der Branche, und der Bedeutungsgewinn von Forschung und Entwicklung mit IT-Bezug fort.

Auch die Kfz-Industrie, die wissenschaftlichen Dienstleistungen und die pharmazeutische Industrie konnten die internen FuE-Aufwendungen um gut zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr steigern. Die Kfz-Industrie hat damit die Corona-Delle endgültig ausgleichen können, die übrigen genannten Branchen befinden sich bereits seit einigen Jahren auf einem Wachstumspfad. Hier sind sowohl wissenschaftliche FuE-Dienstleistungen in den Ingenieur- und Naturwissenschaften wie auch medizinische und biotechnologische Dienstleistungen zu finden. Unterdurchschnittlich entwickelten sich dagegen die FuE-Aufwendungen im Maschinenbau oder auch in der chemischen Industrie.

So sieht es bei den externen FuE-Aufwendungen aus

Deutlich differenzierter sind die Entwicklungen in der Auftragsforschung, also in den externen FuE-Aufwendungen. In den letzten Jahrzehnten wurde die externe Forschung und Entwicklung deutlich stärker ausgeweitet als die interne. Im Jahr 2022 haben die Unternehmen in Deutschland 27,6 Milliarden Euro in Auftragsforschung investiert und damit 4,1 Prozent mehr als im Vorjahr. Jedem Euro, der in interne FuE fließt, stehen somit rechnerisch rund 35 Cent gegenüber, die in externe FuE-Projekte investiert werden.
 
Auftragsforschung spielt traditionell vor allem in der pharmazeutischen und in der Kfz-Industrie eine besonders große Rolle, so der Stifterverband. So fließen etwa in der Kfz-Industrie neben den 28,7 Milliarden Euro für interne FuE auch 15,8 Milliarden Euro in die Auftragsforschung. Im Jahr 2022 haben beide Branchen die Auftragsforschung überdurchschnittlich ausgeweitet. Besonders intensiv taten dies im industriellen Bereich jedoch der Maschinenbau und der sonstige Fahrzeugbau. Bei den Dienstleistungen hat die IT-Branche, insbesondere die Programmiertätigkeiten, ein deutliches Wachstum der FuE-Aufträge an Externe zu verzeichnen. Beim Blick auf die Unternehmensgrößen ist auffällig, dass vor allem der Mittelstand in besonders großem Umfang die externe FuE ausgeweitet hat.

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vg 01.12.2023