Von Unternehmen wird Haltung gefordert

Wie denkt und fühlt Deutschland? Das Werteindex Update 1/2024 – Haltung von Bonsai Research, Hamburg/Bremen, und Trendbüro, Hamburg, gibt Einblick in den aktuellen Gemütszustand der Bundesbürger.  Für den Werteindex wurden KI-gestützt mehr als zwölf Millionen Posts in deutschsprachigen Medien ausgewertet. Quellen waren soziale Medien wie Twitter (X), Facebook und Instagram sowie Websites mit allgemeiner geselschaftlicher und politischer Ausrichtung.

Die Studie bestätigt, dass sich der Ton in den sozialen Medien verschärft hat – die Beiträge sind emotionaler und aggressiver geworden. Haltung ist deshalb laut den Studienautoren auch für Unternehmen wichtiger denn je. Wer sich als Enabler positioniere und mit den Menschen gemeinsame Sache mache, habe gute Chancen, auch zukünftig geliebt zu werden.

Die wichtigsten Werte der Menschen

Freiheit ist der Wert, der die Menschen in sozialen Medien im vergangenen Jahr am stärksten beschäftigt – wobei die individuellen Freiheiten stärker in den Vordergrund rücken. Der Wert Freiheit hat in den vergangenen Jahren einen rasanten Bedeutungszuwachs erlangt - 2020 lag er noch auf Rang 4. Auf Platz zwei liegt aktuell mit Abstand der Wert Gesundheit, der im Vorjahr noch fast gleichauf mit Freiheit lag. Der Wert Familie bestimmt die Social-Media-Posts unverändert stark und liegt weiterhin auf Platz drei.

Besinnung auf das Wesentliche

Angesichts der Polykrise – Krieg, Klima, steigende Kosten – wächst die individuelle Erschöpfung der Menschen, so die Studienmacher.

"Die in den letzten Monaten viel beschworene Resilienz scheint aufgebraucht", sagt Jens Krüger, CEO von Bonsai Research. "Dass 'I am tired' im letzten Jahr oft gegoogelt wie nie, ist symptomatisch."

Doch die Menschen finden bereits Lösungen für sich – oft in einer Besinnung auf das Wesentliche und die Orientierung an den eigenen Bedürfnissen. Die Posts drehen sich deutlich verstärkt um die eigene physische und mentale Gesundheit, das Pflegen vielfältiger Beziehungen sowie ein bewussteres Konsumieren – sowohl aus Gründen der Nachhaltigkeit als auch aufgrund mangelnder finanzieller Mittel. Außerdem wächst der Wunsch der User:innen, dass klimafreundliche Entscheidungsoptionen zugänglicher werden.

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