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Ausländische Investitionen in Deutschland erreichen Rekordtief - Quelle: PwC

Ausländische Investitionen in Deutschland erreichen Rekordtief - Quelle: PwC

M&A-Aktivitäten

Ausländische Private-Equity-Investoren nehmen vermehrt KMU in den Blick

Geopolitische Konflikte, wirtschaftliche Unsicherheiten und erschwerte Finanzierung belasten weiterhin die Aktivitäten ausländischer Investoren am deutschen Markt: Die ausländischen Investitionen in Deutschland werden bis zum Jahresende auf geschätzt 56 Milliarden Euro fallen und damit das Niveau der Vorjahre deutlich unterschreiten. Die Gesamtzahl der Transaktionen wird mit 1.178 voraussichtlich knapp über dem Vorjahr liegen – 2022 waren es insgesamt 1.101 Deals. So lauten zwei der wichtigsten Ergebnisse der Studie Destination Deutschland: M&A-Aktivitäten ausländischer Investoren 2023 von PwC, Düsseldorf. Die Analyse untersucht die M&A-Aktivitäten ausländischer Investoren in Deutschland und bezieht dabei alle Transaktionen ein, die bis zum 15. November 2023 bekannt gegeben wurden.

Private-Equity-Investoren bauen ihren Dealanteil weiter aus

Ein weiteres Ergebnis lautet: Private-Equity-(PE)-Investoren sind nach wie vor sehr aktiv auf dem deutschen M&A-Markt. Ihr Anteil dürfte bis zum Jahresende 2023 insagesamt 43,6 Prozent erreichen, so die PwC-Prognose. Das liege auch an der größeren Zurückhaltung strategischer Investoren, die sich verstärkt auf den industriellen Fertigungssektor konzentrierten. Dieser war von den Folgen der geopolitischen Konflikte besonders stark betroffen. Aufgrund höherer Finanzierungskosten und Geschäftsrisiken hätten strategische Investoren neue Investitionen offenbar häufiger aufgeschoben.
„PE-Unternehmen können ihre Strategien oftmals schneller an sich ändernde Marktbedingungen anpassen – und sie verfügen noch immer über große Mengen an nicht-investiertem Kapital“ erläutert Steve Roberts, Partner und EMEA Private Equity Leader bei PwC Germany.

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Auffällig ist, dass der PE-Anteil insbesondere bei kleineren Deals mit einem jeweiligen Wert von weniger als 50 Millionen Euro deutlich gestiegen ist, und zwar auf etwa 77 Prozent gegenüber 57 Prozent im Vorjahr. Der Trend geht also zu Investitionen in kleinere und mittlere Unternehmen (KMU. Er erklärt sich auch dadurch, dass die Finanzierung größerer Transaktionen häufig mit größeren Schwierigkeiten behaftet ist, so die Studienautor:innen. Demgegenüber sei bei den strategischen Investoren zwar die Gesamtzahl der Transaktionen gesunken, doch der durchschnittliche Investitionsbetrag habe sich im Vergleich zu den Vorjahren mehr als verdoppelt. Dazu trug vor allem der Erwerb von Viessmann Climate Solutions, der Klimasparte des Konzerns, durch den US-amerikanischen Hersteller von Heizungs- und Ventilationssystemen Carrier im Wert von rund zwölf Milliarden Euro bei. Dieser Deal wird voraussichtlich der größte in Europa im Jahr 2023 sein.

Die US-Investitionen gingen im Vergleich zur Vorjahresperiode insgesamt um 14 Milliarden zurück. Dadurch konnten die Europäer mit 22,3 Milliarden Euro Investitionsbetrag den Rückstand zu den USA (23,3 Milliarden Euro) deutlich verkleinern. Europäische Investoren – dazu gehören Investoren aus EU- und Nicht-EU-Mitgliedstaaten – verzeichnen darüber hinaus mit insgesamt 704 weit mehr Transaktionen als ihre US-amerikanischen Kollegen. Diese kommen auf 203 Deals.

Mehr als die Hälfte aller Deals in den Sektoren Technologie und produzierendes Gewerbe

Bis zum Stichtag fanden auch in diesem Jahr die meisten Transaktionen, insgesamt 279 (27,3 %), im Technologiesektor statt. Deutlich zugenommen haben die ausländischen Transaktionen im Segment im produzierenden Gewerbe, und zwar um 15,8 Prozent (264 gegenüber 228 Deals im Vorjahreszeitraum). Die M&A-Tätigkeit im Gesundheitswesen brach demgegenüber im Vergleich zum Vorjahr um satte 16,5 Prozent ein (von 97 auf 81 Deals).

Die Analyse finden Sie hier.

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vg 02.01.2024