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Wirtschaft

EU-Exporte nach Russland auf 37 Prozent des Vorkriegsniveaus

Quelle: I. Rasche/pixelio.de

Quelle: I. Rasche/pixelio.de

Das ifo Institut – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München e.V. vermeldet: Die EU-Exporte nach Russland sind seit Beginn des Kriegs in der Ukraine im Frühjahr 2022 auf 37 Prozent des Vorkriegsniveaus zurückgegangen.

"Ein Grund für das immer noch hohe Exportvolumen nach Russland ist, dass insgesamt nur 32 Prozent aller Produkte aus der EU sanktioniert sind. Bei Luxusgütern ist beispielsweise der Export von Champagner nach Russland sanktioniert, nicht aber von Prosecco", sagt Feodora Teti, stellvertretende Leiterin des ifo Zentrums für Außenwirtschaft. Hinzu komme, dass viele der sanktionierten EU-Waren indirekt über Drittländer nach Russland geliefert werden könnten, wie Auswertungen der neuen ifo Sanktionsdatenbank nahelegen.

Durch die Ausfuhrbeschränkungen der EU und anderer westlicher Länder fehlen in Russland etwa ein Drittel der sanktionierten Produkte im Vergleich zur Vorkriegszeit, so die Meldung weiter. China ist demnach für Russland das wichtigste alternative Herkunftsland für sanktionierte Produkte: 61 Prozent aller sanktionierten Produkte kommen aus China (2021: 35 Prozent). Aus der Türkei kommen 13 Prozent aller Produkte nach Russland, die vom Westen sanktioniert sind (2021: knapp drei Prozent). Auch aus Armenien bezieht Russland heute einen kleinen Anteil (etwa ein Prozent) aller sanktionierten Güter. Im gleichen Zeitraum haben sich die Exporte aus der EU nach Armenien verdoppelt.

"Im Falle von China können die zunehmenden Exporte nach Russland zumindest teilweise mit einer stärkeren inländischen Produktion erklärt werden. Im Falle der Türkei und Armenien legt der plötzliche und starke Anstieg der Exporte nach Russland jedoch den Verdacht der Sanktionsumgehung nahe", sagt Teti.

Der (englische) Bericht Monitoring of the Impact of Sanctions on the Russian Economy von Vasily Astrov, Artem Kochnev, Vincent Stamer und Feodora Teti (in: EconPol Policy Report 46) wurde im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz erstellt, wobei das ifo-Institut darauf hinweist, dass die in diesem Bericht zum Ausdruck gebrachten Ansichten von den Autor:innen stammen und nicht notwendigerweise die Ansichten des Bundesministeriums repräsentieren.
 

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sl 11.01.2024