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Innovation

Wenig Bewegung bei Innovationstätigkeit im Mittelstand

Quelle: DOC RABE Media/Fotolia

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Die Innovationsaktivitäten im Mittelstand verharren auf niedrigem Niveau. Das zeigt der KfW-Innovationsbericht von KfW Research, Frankfurt am Main. Der Bericht basiert auf dem KfW-Mittelstandspanel, das seit dem Jahr 2003 als schriftliche Wiederholungsbefragung der kleinen und mittleren Unternehmen in Deutschland mit einem Umsatz von bis zu 500 Millionen Euro im Jahr durchgeführt wird. An der aktuellen Befragungswelle vom Frühjahr 2023 haben sich 11.328 mittelständische Unternehmen beteiligt.

Demnach haben in den drei Jahren 2020 bis 2022 vier von zehn kleinen und mittleren Unternehmen mindestens eine Innovation hervorgebracht. Das sind rund 1,5 Millionen mittelständische Unternehmen. Die Innovatorenquote von 40 Prozent bleibt damit gegenüber der Vorperiode 2019 bis 2021 unverändert. Auch die Innovationsausgaben betragen wie im Vorjahr 34 Millarden Euro (in laufenden Preisen). Inflationsbereinigt bedeutet dies einen geringfügigen Rückgang.

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Anders als die Investitionen, bei denen sich 2022 sowohl ein Anstieg bei der Zahl investierender Unternehmen als auch beim Investitionsvolumen zeigt, konnten die Innovationen im Mittelstand demnach folglich nicht von der konjunkturellen Erholung nach dem Abklingen der Corona-Pandemie profitieren. Die Kluft zwischen den Ausgaben der kleinen und mittleren Unternehmen für Innovationen auf der einen und Sachinvestitionen auf der anderen Seite ist aktuell nochmals größer geworden; Sachinvestitionen belaufen sich aktuell auf rund das Siebenfache der Innovationsinvestitionen.

"Die Corona-Pandemie wirkt noch stark nach: Die Innovationstätigkeit im Mittelstand zeigt 'Long Covid'-Symptome", sagt Dr. Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW. "Während der Coronajahre wurden nur wenige Innovationsideen entwickelt, Entscheidungen über Innovationen wurden verschoben: das fehlt nun beim Output aus dem Innovationsprozess". Zudem sei die Innovationstätigkeit stark an den Geschäftserwartungen der Unternehmen orientiert, die bereits im Frühjahr 2022 wieder gesunken sind.

Blickt man genauer auf die innovativen Unternehmen, so zeigt sich laut KfW, dass die Innovationsaktivitäten nicht gleichmäßig über die einzelnen Unternehmensgruppen verteilt: Vorreiter bei Innovationen sind auslandsaktive Unternehmen, solche, die eigene Forschung und Entwicklung betreiben und Mittelständler, die Akademiker beschäftigen. Je kleiner ein Unternehmen ist, umso seltener bringt es zudem Innovationen hervor.

Hohe Kosten, zu wenig Fachkräfte als Hemmschuh

Unter den innovationshemmenden Faktoren rangieren kompetenz- und finanzierungsbezogene Hemmnisse auf den vorderen Rängen: Jeweils 34 Prozent der Mittelständler geben laut der Meldung an, dass hohe Innovationskosten und der Mangel an Fachkräften ihre Innovationstätigkeit bremsen. Dabei sind innovative Unternehmen als Arbeitgeber ähnlich attraktiv wie nichtinnovative Unternehmen. Die ausgeprägten Stellenbesetzungsprobleme innovativer Unternehmen sind vielmehr darauf zurückzuführen, dass sie oftmals höhere Anforderungen an ihre Bewerber stellen als nichtinnovative Unternehmen.

Die innovativen Unternehmen sind sich der Problematik laut der Meldung bewusst und bei der Sicherung des Fachkräftebedarfs besonders aktiv. Dabei setzen sie auf ein breites Maßnahmenbündel: Investitionen in die Kompetenzen ihrer Mitarbeitenden spielen am häufigsten eine Rolle (39 Prozent), etwa bei der Ausbildung von Fachkräften, Weiterbildung inklusive innerbetrieblichem Austausch, Förderung und Bindung von Schlüsselpersonal. Es folgen allgemeine, personalpolitische Maßnahmen (38 Prozent) wie längeres Halten älterer Mitarbeiter, Fördern der Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Anwerbung ausländischer Fachkräfte, sowie - in einem geringeren Umfang - Maßnahmen zur Verringerung des Fachkräftebedarfs (19 Prozent) wie Rationalisierungsmaßnahmen.


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sl 23.02.2024