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Wirtschaft

Das kosten die Krisen der vergangenen Jahre die deutsche Wirtschaft

Quelle: Claudia Hautumm/pixelio.de

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Corona, der Krieg in der Ukraine, der Nahost-Konflikt: Die Krisen der vergangenen vier Jahre haben in Deutschland zu wirtschaftlichen Ausfällen von insgesamt rund 545 Milliarden Euro geführt. Die Deutschen gaben in dieser Zeit 400 Milliarden Euro weniger für ihren Konsum aus – das sind etwa 4.800 Euro pro Person. Diese Zahlen hat das Institut für Wirtschaft (IW), Köln, für eine Studie darüber berechnet, was die Krisen der gesamten Volkswirtschaft gekostet haben.

Allein von 2020 und 2021, als die Pandemie Einkaufen und Freizeit teilwese unmöglich machten, gaben die Deutschen demnach fast 250 Milliarden Euro weniger für den privaten Konsum aus – und sparten stattdessen ihr Geld. Zum Vergleich: Vor der Pandemie sparten die Verbraucher:innen im Durchschnitt etwa zehn Prozent ihres Einkommens, während der Pandemie waren es notgedrungen bis zu 16 Prozent.

Auch danach kamen die Konsumausgaben nicht mehr in Schwung. Mit dem Ukrainekrieg erhöhten sich die Energiekosten und die Ersparnisse aus der Pandemie waren schnell wieder weg. Wer früher einmal mehr ins Kino ging oder sich ein neues paar Schuhe kaufte, musste dann die gestiegenen Strom- oder Benzinpreise bezahlen, so die Forscher:innen. Die hohe Inflation schränkte die Deutschen wieder bei ihren Einkäufen und in der Freizeit ein.

Langfristige Auswirkungen für Investitionen

Neben den Verbraucher:innen hat auch die Wirtschaft mit den Krisen zu kämpfen. Sie treffen Deutschland im Vergleich mit anderen Ländern laut der Meldung härter. Die Gründe: Die deutsche Industrie ist stärker abhängig von dem internationalen Handel, die Bundesrepublik daher anfälliger für eine schwache Weltwirtschaft. Investieren Unternehmen weltweit etwa weniger in neue Maschinen, leidet darunter die deutsche Wirtschaft, ein wichtiger Exporteur solcher Investitionsgüter, heißt es in der Analyse.

Außerdem sind energieintensive Branchen hierzulande stark vertreten, sie reagieren besonders empfindlich auf die steigenden Energiekosten. Im Gefolge dieser Krisen und der Pandemie blieben laut IW auch viele Investitionen auf der Strecke. Insgesamt belaufen sich die Investitionsausfälle der vergangenen vier Jahre auf 155 Milliarden Euro.

IW-Ökonom Michael Grömling warnt: "Die mangelnden Investitionen senken langfristig unsere Möglichkeiten, mit Herausforderungen wie Digitalisierung, Fachkräftemangel oder Klimawandel umgehen zu können."

Die Studie kann online abgerufen werden.
 

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sl 23.02.2024